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Christvesper mit aktuellem Bezug

Fernsehgottesdienst überträgt Gedanken zu Krieg und Frieden aus der Karlsruher Waldstadt

Am Nachmittag von Heiligabend konnten TV-Zuschauer live die Christvesper aus der Emmauskirche verfolgen. Sie stand unter dem Motto „Folge dem Stern“.

Blick in eine Fernsehkamera, die an Heiligabend den Gottesdienst mit Dekan Thomas Schalla aus der Emmauskirche in der Karlsruher Waldstadt überträgt.
Die Christvesper am Nachmittag von Heiligabend in der Emmauskirche mit Dekan Thomas Schalla wurde als Fernsehgottesdienst ausgestrahlt. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

„Bei der ARD sitzen Sie in der ersten Reihe“, begrüßt der Aufnahmeleiter am Nachmittag von Heiligabend die Besucher der Christvesper in der evangelischen Emmauskirche in der Waldstadt. Denn Das Erste überträgt den Gottesdienst live. Pünktlich um 16.10 Uhr startet die Direktübertragung. Erst während des Schlusslieds „Oh du fröhliche“ blendet sich das TV-Programm schließlich aus dem Gottesdienst aus.

Dazwischen geht es in der vollbesetzten Kirche besinnlich zu, wenn auch mit gewissen Widersprüchen. Gottesdienstleiter ist der evangelische Karlsruher Dekan Thomas Schalla. Unterstützung am Altar erhält er von den Gemeindemitgliedern Beatrix Wieß, Noelia Steinmeier und Jonas Zinkand.

Gedanken an die Menschen im Krieg sind zentral

In seiner Predigt fragt Schalla, ob die Weihnachtsbotschaft „Friede auf Erden“ eine Ansage sei, eine Forderung oder nur eine Bitte. Er erinnert an Kriege überall auf der Welt, vor allem in der Ukraine und in dem Land, in dem vor 2000 Jahren der „Friedefürst“ Jesus Christus geboren wurde.

Schalla erzählt von einem Dorf zwischen Jerusalem und Tel Aviv, in dem seit den 1970er Jahren Juden und Palästinenser friedlich zusammen leben und arbeiten. Abwechselnd regierten dort, so Schalla, eine jüdische Bürgermeisterin und ein arabischer Bürgermeister. Sowohl in Hebräisch als auch in Arabisch heißt der Ort „Friedensoase“. Die Bewohner verbinde Gleichheit, Gerechtigkeit und Frieden für das Land.

Das ist ein Stück Weihnachten und ein Lichtblick in dunkler Zeit.
Thomas Schalla
Evangelischer Dekan

Seit dem 7. Oktober lebten die Dorfbewohner zwischen den Fronten der von beiden Seiten eingeforderten Loyalität mit dem jeweils eigenen Volk, streicht der Karlsruher Dekan heraus. Dass diese fast übermenschliche Anstrengung funktioniere, das ist für Schalla „ein Stück Weihnachten und ein Lichtblick in dunkler Zeit“.

Beatrix Wieß liest die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas- und dem Matthäusevangelium. Jonas Zinkand und Noelia Steinmeier haben aber Einreden gegen die Friedensbotschaft. Zinkand meint, der Engel würde sich wundern, wenn er heute auf die Erde käme. Und Steinmeier fragt, wo der Stern von Bethlehem in der Ukraine, im Nahen Osten und bei den kleinen Problemen zuhause gewesen sei. Die Fürbitten halten die drei Gemeindemitglieder gemeinsam.

Ein Stern wandert über die Kirchendecke

Neben dem Alter stehen drei Holzskulpturen der Weisen aus dem Morgenland, die getreu dem Motto der Christvesper „Folge dem Stern“ auf dem Weg zum neugeborenen König sind. geleitet werden sie von einem Sternenhimmel und einem wandernden Stern an der Kirchendecke. Die Geschenke, die sie bei sich tragen, weiß Schalla, sind nicht für König Herodes gedacht, sondern für den neugeborenen König. Weshalb Herodes in Angst um seine Herrschaft der Bibel zufolge alle Kinder bis im Alter von zwei Jahren töten ließ.

Die musikalische Begleitung der von ARD-Regisseur Karsten Frings geleiteten Direktübertragung geben die Sopranistin Judith Wiesebrock, der Trompeter José Rabasco und an der Orgel der Frankfurter Professor Stefan Viegelahn. Wiesebrock stimmt auch in die Lieder der Gemeinde ein.

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