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Zuvor betrunken gefahren

38-Jähriger zieht 54 Leitpfosten aus Erdreich an Landesstraße zwischen Karlsruhe und Stutensee

Gleich zweimal machte ein 38-Jähriger in der Nacht zum Donnerstag Bekanntschaft mit der Polizei. An einer Landesstraße im Norden von Karlsruhe hinterließ er eine Spur der Verwüstung.

54 solcher Leitpfosten löste ein 38-Jähriger zwischen Karlsruhe und Stutensee aus der Erde.
54 solcher Leitpfosten löste ein 38-Jähriger zwischen Karlsruhe und Stutensee aus der Erde. Foto: Jörg Donecker

Er muss einiges an Kraft aufgewendet haben: Ganze 54 Leitpfosten hat ein Mann in der Nacht zum Donnerstag am Rande der L 560 zwischen Karlsruhe-Waldstadt und Stutensee-Blankenloch aus dem Boden gezogen.

Wie die Polizei mitteilt, war der 38-Jährige zuvor wegen einer Trunkenheitsfahrt aus dem Verkehr gezogen und auf eine Polizeiwache gebracht worden. Nachdem er dort ausreichend ausgenüchtert hatte, durfte er die Wache verlassen. „Wenn der Grund für den Gewahrsam wegfällt, also jemand wieder klar und fit ist, darf er gehen“, erklärt ein Polizeisprecher auf BNN-Anfrage.

Die Polizei schicke niemanden, der noch stark betrunken ist, nachts zu Fuß nach Hause, betont der Sprecher. Wenn jemand jedoch wieder in der Lage sei, klar zu denken, stehe es ihm frei, wie er den Nachhauseweg antrete – ob zu Fuß, per Taxi oder Bahn.

Leitpfosten auf Fahrbahn geworfen

Der 38-Jährige entschied sich offenbar dafür, zu Fuß in Richtung Blankenloch zu laufen. Gegen 3.50 Uhr meldeten Verkehrsteilnehmer eine Person, die entlang der L 560 mehrere Leitpfosten aus dem Erdreich zog. Er soll mittig auf der Fahrbahn unterwegs gewesen sein.

Insgesamt löste er 54 Pfosten auf einer Strecke von rund vier Kilometern Länge zwischen der Beuthener Straße in Karlsruhe und dem Blankenlocher Industriegebiet. Solche Leitpfosten seien nicht fest im Boden verankert, erklärt der Polizeisprecher, sondern mit ein wenig Hin- und Herruckeln aus der Erde lösbar.

Mindestens drei Pfosten warf der 38-Jährige auf die Fahrbahn, weshalb das Polizeirevier Karlsruhe-Waldstadt nun auf der Suche nach eventuell geschädigten Fahrzeugführern ist. Bislang seien keine Sach- oder Personenschäden bekannt, so die Polizei.

Zum zweiten Mal in Polizeigewahrsam

Eine Streife konnte den Mann erneut festnehmen, er musste den Rest der Nacht in einer Gewahrsamszelle verbringen. Noch ist unklar, ob er sich wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten muss.

Denkbar wäre auch Sachbeschädigung oder eine Belästigung der Allgemeinheit, umgangssprachlich als „grober Unfug“ bekannt.

Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Das städtische Tiefbauamt muss nun die 54 entfernten oder beschädigten Pfosten wieder aufrichten.

Polizei bittet um Hinweise

Verkehrsteilnehmer, die durch die Hindernisse auf der Fahrbahn oder durch den 38-Jährigen selbst gefährdet wurden, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Karlsruhe-Waldstadt unter der Telefonnummer 0721/967180 zu melden.

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