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Heute Abend im Ersten

Diese Szenen aus dem Stuttgart-„Tatort“ wurden in Karlsruhe gedreht

In der neuesten „Tatort“-Folge geht es um den Überfall auf einen Juwelier in Stuttgart. Gedreht wurde dafür aber auch in Karlsruhe. Und das bereits 2022.

Zwei Männer
Thorsten Lannert (Richy Müller, links) und Sebastian Bootz (Felix Klare) ermitteln in der neuesten „Tatort“-Folge aus Stuttgart. Foto: Benoit Linder/SWR

In seinem neuesten Fall ermittelt Richy Müller als „Tatort“-Kommissar Thorsten Lannert nach einem Überfall auf einen Juwelier. Eine Frau stirbt bei dem Überfall. Das Ermittlerduo Lannert und Bootz vermutet zwei verschwägerte Familien hinter dem Überfall. Darum dreht sich „Zerrissen“ – so der Titel der neuesten „Tatort“-Episode, die am Sonntag, 21. Januar, in der ARD gezeigt wird.

Der Film spielt zwar in Stuttgart. Gedreht wurde aber auch in Karlsruhe. So etwa in der Kampfsportschule Mach1 in der Pfannkuchstraße.

„Das war ein besonderes Erlebnis“, erzählt Dominik Junge. Er ist Geschäftsführer des Kampfsportstudios. Für den 56-Jährigen war es nicht die erste Berührung mit dem „Tatort“. Bereits vor rund 15 Jahren wurde in seiner Kampfsportschule gedreht, damals noch am alten Standort in der Nordweststadt.

„Tatort“ nicht zum ersten Mal im Karlsruher Kampfsportstudio Mach 1

In der Folge „Zerrissen“ wird die Kampfsportschule Schauplatz eines Trainings von Annarosa Neuffer (gespielt von Caroline Cousin). Die beiden Kommissare waren nicht beim Dreh dabei. Gedreht wurde bereits am 8. Dezember 2022 für einen Tag.

„Bereits vor dem Dreh war die Produktionsfirma ein paar Mal mit großem Aufgebot dar“, erinnert sich Junge. Der Dreh selbst dauerte dann nur einen Tag. Kameras sind für den erfahrenen Trainer, der seit 30 Jahren in und am Ring aktiv ist, indes Normalität.

„Ich bin es gewohnt, mit Mikros verbunden zu sein“, so Junge. Der 56-Jährige betreut unter anderem Boxerin Raja Amasheh. Sie hat 2018 als erste Europäerin den Diamond Belt der WBC gewonnen.

Wie man auf das Mach 1 gekommen ist? „Die Location ist relativ einzigartig. Selbst deutschlandweit ist das eines der größten und imposantesten Kampfsportstudios“, erklärt der Geschäftsführer. Er erhalte immer wieder Anfragen aus verschiedenen Bereichen für Drehs vor Ort.

Für die Dreharbeiten, die auch im Außenbereich, Vorraum und an der Theke stattfanden, hat die Produktionsfirma auch ein Konterfei von Annarosa Neuffer mitgebracht. Dieses wurde im Studio platziert und ist auch im fertigen „Tatort“ zu sehen. Heute ist es nach wie vor im Mach 1 zu finden. Quasi als Andenken an die Dreharbeiten, wenn auch mittlerweile an anderer Stelle.

Mann neben Bild
Dominik Junge neben dem Konterfei, das eigens für die Dreharbeiten von der Produktionsfirma in der Kampfsportschule Mach 1 angebracht wurde. Foto: Arne Oest

Auch eine Gruppe der Krav Maga Schule Karlsruhe, die sonst in der Halle trainiert, war als Komparsen an den Dreharbeiten beteiligt. Krav Maga ist eine aus Israel stammende Form der Selbstverteidigung. Für Thorsten Bruchhäuser, Inhaber und Trainer der Krav Maga Schule, waren die Dreharbeiten „sehr ungewohnt“.

Wie er dieser Redaktion mitteilte, sei er gespannt, worum es letztendlich genau geht. „Man bekommt ja nur einen kleinen Teil von dem Drehbuch zu sehen.“

Bei den Dreharbeiten hat den Selbstverteidigungs-Trainer überrascht, wie viele Menschen involviert waren. „Die Dreharbeiten selbst waren sehr langatmig und eher unspektakulär“, so Bruchhäuser.

Wie die in Karlsruhe gedrehten Szenen dann im Fernsehen ausschauen, darauf sind Junge und Bruchhäuser gespannt. Viele Einblicke bekamen sie vorab nicht. „Man hat uns nicht alles gesagt“, bestätigt auch Junge.

Es gibt Grenzbereiche, wo man sagt, das macht man nicht.
Dominik Junge
Geschäftsführer Mach 1

Dennoch: Dem erfahrenen Trainer war wichtig, dass Kampfsport nicht in ein falsches Bild gerückt wird. Vorab erhielt er einige Informationen. „Es ging nicht um das Milieu des Kampfsports, das vielleicht immer anrüchig dargestellt wird, obwohl es das schon seit vielen Jahren nicht mehr ist.“

Kampfsporthalle mit Nebel
Gedreht wurde in der Kampfsportschule im Dezember 2022. Dabei wurde auch Nebel eingesetzt. Foto: Dominik Junge

Und doch hätte es auch Punkte gegeben, an denen Junge sein Kampfsportstudio nicht zur Verfügung gestellt hätte. „Wenn es um etwas gegangen wäre, sagen wir um Drogen oder auch Kinder, dann wäre das ein Punkt gewesen, an dem ich raus gewesen wäre“, sagt er. Generell müsse man aber unterscheiden, was Realität und Film ist. „Aber es gibt Grenzbereiche, wo man sagt, das macht man nicht.“ 

Am Sonntag wird man sich in geschlossener Gesellschaft auf jeden Fall im Kampfsportstudio treffen. Dann sind auch die Komparsen der Krav Maga Schule dabei. „Wir schauen den ,Tatort‘ zusammen“, so Junge.

Auch an weiteren Orten in Karlsruhe wurde gedreht

Auch weitere Szenen aus dem „Tatort“ wurden in Karlsruhe gedreht. Für eine Schulhofsituation diente die Sophie-Scholl-Schule als Kulisse. Außerdem wurden einige Innenaufnahmen in einer Wohnung in der Erzbergstraße gedreht.

Der Südwestrundfunk, der die Produktion verantwortet, weist auch darauf hin, dass in einer Szene kurz die Oberfinanzdirektion als markantes Gebäude zu sehen ist.

Die „Tatort“-Macher greifen immer mal wieder auf Drehorte in Karlsruhe zurück. Im September war die Galerie „Art Tempto“ in der Karlsruher Oststadt Schauplatz für eine „Tatort“-Episode mit Ulrike Folkerts in der Rolle als Ermittlerin Lena Odenthal.

Auch der Schwarzwald-„Tatort“ um die Schauspieler Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner in den Rollen des Ermittlerduos Tobler und Berg wurde bereits in Karlsruhe gedreht. Genauer gesagt in Durlach und dem Kino Schauburg.

Service

Der „Tatort“ mit dem Titel „Zerrissen“ läuft am Sonntag, 21. Januar, ab 20.15 Uhr im Ersten. Außerdem ist er in der Mediathek abrufbar.

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