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Lange Trockenheit

Wird während des Trockensommers das Trinkwasser in Karlsruhe knapp?

Die Stadtwerke Karlsruhe rufen die Bevölkerung zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser auf. Der Grund dafür sind die sinkenden Grundwasserspiegel.

Ein mit Trinkwasser gefüllter Becher.
Die Stadtwerke Karlsruhe rufen Bürger zum Sparen von Trinkwasser auf. Pflanzen sollen demnach nur alle zwei Tage gegossen werden. Foto: Uli Deck/dpa/Archiv

Trotz anhaltender Trockenheit und einer aktuellen Hitzewelle wird in Karlsruhe auch künftig genügend sauberes Wasser aus den Hähnen sprudeln. „Eine Trinkwasserknappheit in Karlsruhe ist nach aktuellem Kenntnisstand und auf absehbare Zeit ausgeschlossen“, teilt Pressesprecher Markus Schneider von den Stadtwerken Karlsruhe auf Anfrage dieser Redaktion mit.

Gründe für diese Einschätzung sind die guten Bedingungen für die Trinkwassergewinnung mit großen Grundwasserseen in der Rheinebene sowie die vorausschauenden Investitionen ins Wasserversorgungsnetz der Stadtwerke.

Durch die Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks Mörscher Wald am 11. Juli habe sich die Versorgungssicherheit noch einmal spürbar erhöht.

Stadtwerke Karlsruhe rufen zum Sparen von Trinkwasser auf

„Trotzdem ist es bei der anhaltenden Trockenheit sinnvoll, mit dem Trinkwasser sorgfältig umzugehen und es nicht zu verschwenden“, appelliert Schneider an die Karlsruher.

Pflanzen sollten etwa nur alle zwei Tage richtig und dann an den Wurzeln gegossen werden. Außerdem müssten nicht alle Gartenpflanzen ständig bewässert werden, eine Thuja-Hecke könne etwa im Gegensatz zu Tomaten sehr gut mit Hitze und Trockenheit umgehen.

Wasser sparen während einer Trockenperiode ist vor allem wegen des sinkenden Grundwasserspiegels angesagt. Die Grundwasserstände sind zwar noch höher als bei den Tiefstwerten der 1970er Jahre, liegen aber unter dem langjährigen Mittelwert.

Nach mehreren Trockensommern hätten die vielen Niederschläge im vergangenen Jahr für etwas Entspannung gesorgt. „Noch profitieren wir von dem nassen 2021“, sagt Schneider. „Trotzdem ist zu erkennen, dass sich die Grundwasserstände auch bei uns allmählich einem Tiefstand nähern.“

Trinkwasser in Karlsruhe ist vorhanden

Für die Trinkwasserversorgung ist der fallende Grundwasserspiegel in den Karlsruher Wäldern bei Bohrtiefen von bis zu 60 Metern zwar auch künftig aller Voraussicht nach nicht problematisch.

„Schwierig ist die Situation allerdings für die Vegetation in unseren Trinkwasserschutzgebieten“, betont Schneider. Die meisten Pflanzen lebten von Wasser, das in den obersten Bodenschichten, weit oberhalb des Grundwasserspiegels, gespeichert werden könne.

„Diese Vorräte sind endlich und schwinden bei langen Hitzeperioden“, so der Stadtwerke-Pressesprecher weiter. Deshalb werden Jungbäume in den Stadtwäldern vom Forstamt mit Unterstützung der Stadtwerke auch regelmäßig gewässert.

Rekordverbrauch in Karlsruhe im Juli 2010

Der Tag mit dem höchsten Trinkwasserverbrauch in Karlsruhe war in diesem Jahr übrigens der 19. Juli mit 88 Millionen Litern. Das liegt nach Angaben der Stadtwerke leicht unter den Verbrauchsspitzen der vergangenen drei Jahre, in denen Spitzenwerte zwischen 90 und 96 Millionen Liter erzielt wurden.

Deutlich höher war der Verbrauch am 26. Juli 2018 mit über 105 Millionen Litern Trinkwasser. Im Juli 2010 wurden an einem Tag sogar knapp 114 Millionen Liter Trinkwasser verbraucht.

Dass die Rekordtage im Juli liegen, hat übrigens mehrere Gründe: Vor den Sommerferien sind die meisten Karlsruher noch zu Hause und die Betriebe haben geöffnet. Wenn es dann heiß ist, werden viele Gartenanlagen noch einmal richtig gewässert.

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