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Neuer Sicherheitsbericht

Zahl der Körperverletzungen ist in Karlsruhe deutlich angestiegen

Der Sicherheitsbericht wirft einen Blick auf die Arbeit von Polizei und Ordnungsamt in Karlsruhe. Und er hat einige Überraschungen parat.

Radaranlage im Tunnel unter der Kriegsstraße in Karlsruhe
Die Zahl der geblitzten Autos steht ebenso im Karlsruher Sicherheitsbericht, wie die der begangenen Straftaten. Foto: Peter Sandbiller

Weniger Straftaten insgesamt, dafür mehr Körperverletzungen: Laut dem Karlsruher Sicherheitsbericht 2022 ist die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte im vergangenen Jahr stark nach oben geschnellt. Mit 3.197 Delikten, darunter 2.207 Körperverletzungen, wurden die Zahlen der vier Vorjahre deutlich übertroffen.

Zu den höchsten Werten der vergangenen vier Jahre zählen auch die 300 Wohnungseinbrüche und die 397 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Bei den Diebstählen bedeuteten die 8.627 Taten einen Rückgang von über 400 gegenüber 2019. Ein Vergleich mit den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 ist laut dem Sicherheitsbericht wegen zahlreicher Einschränkungen und Lockdowns nur schwer möglich. Bei der Gesamtzahl der Straftaten registrierte die polizeiliche Kriminalstatistik mit 25.853 einen deutlichen Rückgang gegenüber 2019 (27.488).

Karlsruher Bürgermeister spricht von sicherer Stadt

„Karlsruhe ist eine Stadt, in der die Bevölkerung sich sicher füllen kann“, betont Ordnungsbürgermeister Albert Käuflein (CDU) in seinem Vorwort zu dem 36-seitigen Bericht mit zahlreichen Statistiken von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD).

Die objektive und die subjektive Sicherheit der Karlsruher genieße in Politik und Verwaltung hohe Priorität, so Käuflein weiter. Bürger könnten sich bei negativen Entwicklungen oder Problemen in der Nachbarschaft jederzeit an das Ordnungsamt wenden.

Von den 10.714 Einsätzen des KOD entfielen im vergangenen Jahr insgesamt 8.091 auf die sogenannten Kernbezirke Innenstadt-Ost, Innenstadt-West, Südstadt, Südweststadt, Weststadt, Oststadt und Mühlburg. 851 Mal rückte der KOD dabei zum Werderplatz aus, 574 Mal zum Bahnhofsvorplatz und 304 Mal auf die Nottingham-Anlage.

„Besonders in den Innenstadtbezirken gab es fast täglich Beschwerden über das Fehlverhalten von Radfahrenden, Passanten und den Kraftfahrzeugverkehr“, heißt es in dem Bericht weiter. Dabei kontrollierten die Ordnungskräfte Kraftfahrzeuge und Radfahrende, die verbotenerweise durch die Fußgängerzone fuhren oder unberechtigterweise Gehwege benutzten.

Kein Anstieg von häuslicher Gewalt

Die Anzahl der Meldungen wegen häuslicher Gewalt lag im vergangenen Jahr mit 618 etwas über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre und etwas unter dem Wert von 2019 (623).

Bei knapp der Hälfte der gemeldeten Vorfälle waren Kinder involviert. Leben minderjährige Kinder im Haushalt, wird der Soziale Dienst informiert, um einer möglichen Kindeswohlgefährdung entgegenzuwirken.

Auf hohem Niveau bewegt sich seit vier Jahren die Zahl der angemeldeten Versammlungen, die von 259 im Jahr 2018 in den folgenden Jahren über 406, 430 und 500 auf 498 im vergangenen Jahr anstieg.

Grund für den Anstieg sind laut dem Sicherheitsbericht vor allem die vielen internationalen Krisen. Die Themenbreite reiche von Umwelt über Kritik an den Corona-Maßnahmen bis hin zu weltpolitischen Geschehnissen wie dem Angriffskrieg gegen die Ukraine oder der Situation im Iran.

In Karlsruhe wird sehr viel geblitzt

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Vergleich zu den beiden Corona-Jahren leicht auf 9.310 angestiegen, liegt aber noch unter den Werten von 2010 bis 2019. Sieben Menschen kamen 2022 bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet ums Leben, 1.275 wurden verletzt, 144 davon schwer. 219 Mal war das Missachten der Vorfahrt der Grund für einen Verkehrsunfall mit Personenschaden, 188 Mal waren es Fehler beim Abbiegen oder Wenden, 142 Mal überhöhte Geschwindigkeit und 56 Mal Alkohol.

Zurückgegangen ist in Karlsruhe von 2019 bis 2022 die Zahl der Falschparker – und zwar von 254.244 auf 145.185. Gründe für den Rückgang sind nach Einschätzung des Ordnungsamts die „konsequente Ahndung von Verkehrsverstößen“ und die „deutlich erhöhten Verwarnungsgelder“ seit Inkrafttreten des aktuellen Bußgeldkatalogs im November 2021.

Geblitzt wurden Autofahrer in Karlsruhe 2022 insgesamt 209.115 Mal, etwa 85.000 Fälle mehr als im Vorjahr. Ein Grund für den starken Anstieg sind die neuen Geschwindigkeitsmessanlagen. Die drei Blitzer im Karoline-Luise-Tunnel wurden nach Angaben der Stadt aus präventiven Gründen installiert, alleine zwischen Oktober und Dezember wurden dort 15.000 Fälle erfasst.

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