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Straftaten in Karlsruhe

Zahl der Diebstähle nimmt nach Corona-Delle in Karlsruhe wieder zu

Die verhältnismäßig wenigen Diebstähle 2021 waren nur eine Momentaufnahme. Nach der Corona-Delle steigt die Zahl in Karlsruhe wieder an.

ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein fiktiver Einbrecher blickt am 23.07.2015 an einem Haus in Göppingen (Baden-Württemberg) durch eine eingeschlagene Fensterscheibe (gestellte Szene). Auch in Rheionland-Pfalz stellt die Einbruchskriminalität die Ermittler vor immer neue Herausforderungen. Foto: Daniel Maurer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Karlsruhe wird wieder mehr eingebrochen. Foto: Daniel Maurer picture alliance / Daniel Maurer/dpa

Eine Serie von Waldbränden hielt die Karlsruher Polizei während des heißen Sommers lange Zeit in Atem.

„Bei den meisten Fällen gingen wir von Brandstiftung aus“, sagt Hans Matheis bei der Präsentation der Kriminalstatistik im Hauptausschuss. Dingfest gemacht werden konnte der Brandstifter allerdings nicht, und ab Mitte August beendete der einsetzende Regen die Serie.

Auch sonst kann sich die Polizei in diesem Jahr über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Denn die Zahl der Straftaten pendelt sich nach einem zwischenzeitlichen Rückgang im Jahr 2021 aller Voraussicht nach wieder auf dem Niveau der Vorjahre ein.

Im vergangenen Jahr waren vor allem die verhältnismäßig wenigen Diebstähle der Grund für Tiefstand der Straftaten in Karlsruhe im Mehrjahresvergleich.

Viele Leute waren zu Hause

„Die niedrige Zahl von Diebstahlsdelikten war wohl eine direkte Auswirkung der Corona-Beschränkungen“, betont Matheis.

Die Menschen hätten in der Hochzeit der Pandemie zwischen März 2020 und dem Winter 2021/22 überdurchschnittlich viel Zeit zu Hause verbracht. „In eine Wohnung einzubrechen, war da deutlich schwerer“, so Matheis weiter.

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Auch die Zahl von weniger schwerwiegenden Diebstahlsdelikten wie etwa Ladendiebstahl sei in dieser Zeit deutlich gesunken.

Grund zum Jubeln waren die Zahlen von 2021 ohnehin nicht. In anderen Städten ging die Zahl der Straftaten nämlich noch stärker zurück und deshalb fiel Karlsruhe in der Straftaten-Liste der acht Stadtkreise mit über 100.000 Einwohnern hinter Mannheim und Heidelberg erstmals auf den vorletzten Platz zurück. Mehr Straftaten pro 100.000 Einwohner gab es 2021 nur noch in Freiburg.

Mehr Beleidigungen

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: 2021 wurden in der polizeilichen Kriminalstatistik noch 23.600 Fälle registriert, zwischen 2017 und 2020 waren es jeweils über 27.100.

Die Zahl der Diebstähle sank in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich von 9.967 im Jahr 2017 über 8.227 im Jahr 2020 auf 5.869 im vergangenen Jahr. Gesunken ist auch die Zahl der Körperverletzungen, und zwar mit rund 1.800 Fällen etwa zehn Prozent unter den Wert von 2017. Rückläufig war nach einem Anstieg bis 2020 auch die Zahl der Sachbeschädigungen.

Sorgen bereitet der Polizei nach eigenen Angaben, dass 2021 rund 900 Fälle von Beleidigung zur Anzeige gebracht wurden. Trotz eines Rückgangs von neun Prozent gegenüber 2020 war das der zweithöchste Wert der vergangenen zehn Jahren und um 18 Prozent höher als der von 2017. Die Ursachen für den Anstieg sind noch nicht geklärt.

„Möglicherweise hat unter anderem eine erhöhte Anzeigenbereitschaft zu dieser Entwicklung beigetragen“, schreibt die Polizei in der Beschlussvorlage für den Hauptausschuss.

Eine Broschüre mit dem jährlichen Bericht zum Thema Kriminalität wurde erstmals seit 2016 nicht mehr gedruckt. „Die Nachfrage war sehr gering“, begründete Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) die Maßnahme. Zahlen zur Kriminalität in der Stadt und den einzelnen Stadtteilen werden künftig ausschließlich online unter statistik.karlsruhe.de veröffentlicht.

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