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Lüpertz-Kunstprojekt

Zyklus Genesis wird ab Ende Juli nachts in der Karlsruher U-Bahn montiert

Die Schöpfung hat etwas länger gedauert, doch nun ist der Zyklus Genesis von Markus Lüpertz fertig. Die Arbeiten sind künftig in der Karlsruher U-Bahn zu sehen.

Detail aus „Genesis“
Die „Genesis“ umfasst 14 Bilder. Dabei fügen sich jeweils zehn Keramikplatten zu einem Kunstwerk von zwei mal vier Metern Größe zusammen. Foto: Andrea Fabry

Der in Karlsruhe lebende Künstler Markus Lüpertz hat seinen Zyklus Genesis vollendet. Nun sollen die Werke in den sieben Haltestellen der U-Bahn aufgehängt werden. „Ende Juli geht es los“, erklärt Anton Goll als Initiator des Projekts „Kunst erfahren“. Die Montage erfolge jeweils nach Mitternacht, „wenn die Bahnen nicht fahren“.

Zu sehen bekommen die Passagiere am Gleis erst einmal nichts: Die Werke bleiben abgedeckt bis zur Gesamtpräsentation. Ein genauer Termin für diese Vernissage ist bisher nicht veröffentlicht. Eigentlich hätte alles schon zur Eröffnung des Tunnels im Dezember 2021 fertig sein sollen, doch die Schöpfung dauerte länger.

Tatsächlich hängt eine Arbeit bereits an der Station Kronenplatz: Diese wurde bei der Majolika gebrannt und ist ebenfalls durch Planen vor neugierigen Blicken geschützt. Die 13 weiteren – an jeder der sieben Haltestellen wird eine Arbeit pro Bahnsteig ausgestellt – wurden in der Zeller Keramik Manufaktur gefertigt.

Markus Lüpertz prüft zum Beginn seines Maleinsatzes die Stärke des Farbglasurauftrages aus der Arbeit des Vortages. Man erkennt die starke Modellierung des archaischen Kunstwerkes aus riesigen und bis zu 150 kg schweren Keramikplatten.
Markus Lüpertz prüft die Stärke der Farbglasur. Die Keramikplatten für die Genesis sind bis zu 150 Kilogramm schwer. Foto: Andrea Fabry

Die 14 Keramik-Reliefs sind jeweils vier mal zwei Meter groß. Das Werk wird über den Verein „Karlsruhe Kunst erfahren“ durch Spenden finanziert und kostet knapp eine Million Euro. Mindestens sechs Jahre sollen die Arbeiten in der U-Bahn hängen.

Lüpertz-Projekt ist umstritten

Das Lüpertz-Projekt war in Karlsruhe umstritten. Unter anderem ZKM-Chef Peter Weibel rügte, dass ohne demokratische Legitimierung sowie ohne fachliche Bewertung und Beurteilung – deklariert als Geschenk, quasi durch die Hintertür – ein Privatprojekt im öffentlichen Raum umgesetzt werde.

Mancher störte sich bei der Genesis zudem an dem christlichen Motiv der Schöpfungsgeschichte. Bei der Kunstmesse art will der Verein nun an einem Stand über sein Engagement informieren und weitere Spenden einsammeln.

„Die Laufzeit über mehrere Jahre erfordert weiteres finanzielles Engagement“, so Goll. Für die vom 7. bis 10. Juli in der Messe laufende Kunstmesse kündigt er kurze Filmsequenzen und Informationen im persönlichen Gespräch an.

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