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Keine Gegenstimme

Dettenheim stellt Fläche für Geothermie zur Verfügung

Die Würfel sind gefallen: Die Gemeinde Dettenheim stellt der Firma Deutsche Erdwärme eine Teilfläche eines Flurstücks im Rußheimer Gewann Schiffmächerstücker für Bau und Betrieb eines Geothermie-Kraftwerks zur Verfügung.

 Geothermieprojekt Dettenheim
Mit der Überlassung eines Grundstücks an die Deutsche Erdwärme macht der Dettenheimer Gemeinderat den Weg frei für das geplante Geothermie-Projekt. Foto: Alexander Werner

Die Entscheidung fiel im Gemeinderat mit 13 Jastimmen, ohne Gegenstimmen und bei drei Enthaltungen. Beim wegweisenden mehrheitlichen Beschluss zum Hauptbetriebsplan im November 2022 hatte es noch drei Gegenstimmen aus der CDU-Fraktion gegeben. Dass das Projekt auf gemeindeeigenen Grund umgesetzt wird, sichert der Kommune Einflussmöglichkeiten.

Das Grundstück für das Betriebsgelände, das sich vom Areal des Baggersees Pfander in Richtung Landesstraße L602 spannt, umfasst rund 19.200 Quadratmeter. Dazu kommt im Anschluss noch ein Teilstück von rund 5.000 Quadratmetern, das während der Bauphase benötigt wird.

Die Fläche soll der Firma über einen Erbbaurechtsvertrag überlassen werden, dessen Abschluss vorbereitet wird. Diskussionen gab es im Rat jetzt nicht mehr, auch keine Reaktionen aus der Zuhörerschaft.

Tiefengeothermie: Wichtiger Beitrag zur Energiewende

Von den Fraktionen meldete sich nur Gunnar Bolz für die Freien Wähler zu Wort. Er charakterisierte die Tiefengeothermie als wichtigen Beitrag zur Energiewende. Nach vielen und auch kontroversen Diskussionen sei man der Ansicht, dass die durchaus vorhandenen Risiken minimierbar seien. „Wichtig ist uns Transparenz bei allen weiteren Entwicklungen“, betonte er.

Die Entscheidung sei kein Schlusspunkt. Man stehe damit am Anfang. Im Fall erfolgreicher Bohrungen müsse man die Anstrengungen auf die Entwicklung eines Wärmenetzes richten.

Die Voruntersuchungen ergaben, dass das Gewann Schiffmächerstücker eine geeignete Thermalquelle für einen Kraftwerksbetrieb vermuten lasse. Auch zeigten sich dort keine wasserschutzrechtlichen oder andere Ausschlusskriterien. Die Firma äußerte sich anhand der Messungen bereits sehr zuversichtlich, im Areal tatsächlich eine ergiebige Quelle zu finden.

Bei dem Entscheid im November 2022 ging es um eine gemeindliche Stellungnahme zum Antrag der Deutschen Erdwärme für die bergrechtlichen und wasserrechtlichen Genehmigungen des Vorhabens.

Der Antrag beinhaltete den Bau des Bohrplatzes, zwei Bohrungen zur Aufsuchung tiefer Geothermie, die wasserrechtlichen Erlaubnisanträge für das bergrechtliche Vorhaben und den Rückbau im Falle, dass man nicht fündig wird.

Dettenheimer Bürgermeister blickt zurück

Dettenheims Bürgermeister Frank Bolz (CDU) ging bei seiner Sachdarstellung nochmals kurz auf bisherige Entscheidungswege ein.

2021 hatte der Gemeinderat den Richtungsentscheid getroffen, das Projekt des Geothermie-Kraftwerks weiterzuverfolgen.

Im Dezember 2021 erteilte das Gremium dem Antrag der Firma Deutsche Erdwärme auf einen Bauvorbescheid für das geplante Projekt in Rußheim das Einvernehmen.

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