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Modell und Vortrag

Historisches Bienenhaus wird im Botanischen Garten in Karlsruhe vorgestellt

Zum 150. Geburtstag 2023 feiert der Bienenzuchtverein Karlsruhe im Schlossgartensaal. Auftakt ist am 28. April. Teil der Festlichkeiten ist ein historisches Bienenhaus, das die Abläufe des Bienenjahrs erlebbar machen soll.

Zimmermeister Gunter Bolz (links) und Rainer Oberacker bereiten die Teile des Nachbaus eines historischen Bienenhauses für den Transport nach Karlsruhe vor.
Zimmermeister Gunter Bolz (links) und Rainer Oberacker bereiten die Teile des Nachbaus eines historischen Bienenhauses für den Transport nach Karlsruhe vor. Foto: Alexander Werner

Der Bienenzüchterverein Karlsruhe feiert 2023 seinen 150. Geburtstag. Die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem Festakt im Karlsruher Schlossgartensaal zum Auftakt am 28. April stoßen bei den Imkern im Landkreis auf großes Interesse. Eingebunden ist auch der Liedolsheimer Heimatkundler Rainer Oberacker.

Vorträge zum Linkheimer Bienenvater Georg Adam Lang

Am 12. Mai ab 19 Uhr wird er in der Linkenheimer Zehntscheuer in einem Vortrag die Geschichte der Bienenzucht in der Unteren Hardt beleuchten. Gemäß dem Motto „Ahnen, Geburtshelfer und Paten“ geht er näher auf den Linkenheimer Bienenvater Georg Adam Lang, den Fabrikanten Samuel Husser aus Hochstetten und den Eggensteiner Pfarrer Rudolf Kern ein.

Zudem initiierte Oberacker den Nachbau einen historischen Bienenhauses, das vor dem Festakt um 17.30 Uhr im Botanischen Garten vorgestellt wird. Es soll Interessierten die Abläufe im Bienenjahr erlebbar machen. Das Original des „Markgräflichen Bienenstands“ von 1797 stand wohl im Fasanengarten. Für die Ausarbeitung gewann Oberacker den Liedolsheimer Zimmermeister Gunter Bolz.

Modell des Bienenhauses hat beachtliche Ausmaße

Der historische Planriss des einfachen Grundmodells ließ dem 86-Jährigen Raum für Kreativität. „Ich legte die Balkenstärke fest und lehnte mich an den Baustil der damaligen Zimmermannstechnik mit Verzapfungen und Verzierungen an“, beschreibt Bolz sein Vorgehen.

Samuel Husser war eine der Triebfedern zur Gründung des Vereins.
Rainer Oberacker, Heimatkundler

Bei einem Maß von vier auf zwei Metern sowie einer Firsthöhe von drei Metern hat das Fichtenwerk beachtliche Ausmaße. Den Entwurf setzte das Stutenseer ACS Abbund Center in CAD-Daten um. Danach wurden die Bauteile gefertigt.

Samuel Husser hatte bedeutende Rolle für die Bienenzucht

Oberacker ist aktiv im örtlichen Obst- und Gartenbauverein und Vorsitzender des Bezirkvereins. Er pflegt die Imkerei mit Bienenstöcken auf der Vereinsanlage in Liedolsheim. „Samuel Husser war eine der Triebfedern zur Gründung des Karlsruher Vereins“, erzählt er.

1867 habe Husser in Friedrichstal zwei der früher üblichen Strohkorbvölker erworben und dann in Eggenstein bei Adam Westenfelder an der Belle erstmals einen Bienenstock mit beweglichem Bau entdeckt.

Diese Technik habe ermöglicht, die Brut mit abgetrennten und einzeln entnehmbaren Waben zu schonen. „Der Schreiner Husser hat den Magazinbau perfektioniert und damit ein Geschäft aufgebaut.“ Husser habe zudem eine bedeutende Rolle im Badischen Verein für Bienenzucht gespielt und sei Bezirksvertreter im nördlichen Landkreis gewesen.

Pfarrer Rudolf Kern schrieb das Buch „Bienen und ihre Zucht“

Pfarrer Kern, der 1871 von Hagsfeld nach Eggenstein kam, war im Vorstand des Verbands und ab 1876 Vorsitzender. Er verantwortete das Vereinsblatt „Bienen und ihre Zucht“.

Sein gleichnamiges Buch fand solche Anerkennung, dass ihm die preußische Regierung 1889 in Berlin die große Staatsmedaille für Verdienste um die Landwirtschaft zuerkannte. „Er hat lange den Verband dominiert, der auch internationale Veranstaltungen nach Karlsruhe holte“, so Oberacker.

Den 1734 geborenen Georg Adam Lang würdigt Oberacker als Wegbereiter. „Bienenvater“ ist auch in sein Denkmal nahe Leopoldshafen eingraviert, das ihm für seine Verdienste um das Gewinnen von Acker- und Wiesengelände durch Eindeichung gewidmet wurde. „Als Imker hat Lang dem Volk systematische und wissenschaftlich fundierte Neuerungen in der Bienenhaltung vermittelt“, hebt Oberacker hervor.

„Als erster Imker erhielt er die 1769 gestiftete Silberne Verdienstmedaille des badischen Hofs für seine Verdienste um die Bienenzucht.“

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