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Kurs in Eggenstein-Leopoldshafen

Rettungsschwimmerkurs der DLRG Nordhardt: Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle

Teilnehmer des Rettungsschwimmerkurses im Hallenbad in Eggenstein-Leopoldshafen lernen Befreiungstechniken und andere Griffe für Lebensretter im Wasser.

Von der Schwimmtechnik bis hin zu Befreiungsgriffen: Johannes Büsing gibt den Kursteilnehmern viele Tipps.
Von der Schwimmtechnik bis hin zu Befreiungsgriffen: Johannes Büsing gibt den Kursteilnehmern viele Tipps. Foto: Kristin Laske

Der Geruch von Chlor hängt in der feuchtwarmen Luft. Wasser spritzt über den Beckenrand, als zwei der Schwimmer hineinspringen. Zügig bewegen sie sich vorwärts. Als sie die beiden Personen in der Mitte des Beckens erreicht haben, nehmen diese sie in den Würgegriff. Doch die Retter schaffen es, sich zu befreien und die beiden aus dem Wasser zu ziehen.

Das ist eine der Übungen, die die vier Teilnehmer des Rettungsschwimmerkurses im Hallenbad in Eggenstein-Leopoldshafen absolvieren. Den Kurs leitet Johannes Büsing, Vorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Nordhardt (DLRG).

Trotz der steigenden Zahl an Nichtschwimmern bleiben wir unserem Motto treu, aus jedem Nichtschwimmer einen Schwimmer und aus vielen Schwimmern einen Rettungsschwimmer zu machen.
Johannes Büsing, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Nordhardt

„Trotz der steigenden Zahl an Nichtschwimmern bleiben wir unserem Motto treu, aus jedem Nichtschwimmer einen Schwimmer und aus vielen Schwimmern einen Rettungsschwimmer zu machen“, sagt er. Die Situation habe sich verschärft, weil immer mehr Schwimmbäder schlössen. Das führe dazu, dass Ausbildungsflächen verschwinden.

Dadurch gebe es mehr Nichtschwimmer und mehr Badeunfälle. In Eggenstein-Leopoldshafen hätten sie jedoch das Glück, dass ihnen ein saniertes Schwimmbad zur Verfügung steht.

Auf dem Programm: Streckentauchen, Rückenschwimmen, Schleppen und diverse Befreiungsgriffe

Die Schwerpunkte des zweiten Termins: Streckentauchen, Rückenschwimmen, Schleppen und diverse Befreiungsgriffe. „Das Strecken- und Tieftauchen braucht man, wenn jemand untergegangen ist“, erklärt Büsing.

Das Schleppen komme zum Einsatz, wenn sich die zu rettende Person nicht selbst festhalten kann.

Neben den Gefahren, die die Gewässer mit sich bringen, gehe eine Gefahr von den zu Rettenden aus. Sie würden sich aus Panik an alles klammern, was in Reichweite ist – auch an den Rettungsschwimmer. „Schaut, dass es erst gar nicht so weit kommt“, sagt Büsing daher zu den Teilnehmern, die sich um ihn herum versammelt haben.

Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle

Die eigene Sicherheit stehe an erster Stelle. Es gelte, von in Panik geratenen Schwimmern Abstand zu halten und zu warten, bis sie sich beruhigt haben. Gegebenenfalls könne man ihnen einen Gegenstand mit Auftrieb reichen.

Trockenübung: „Wenn jemand von hinten kommt, sehe ich ihn nicht“, merkt Büsing an. „Deswegen üben wir die Befreiungsgriffe mit dem Ziel, dass man erst gar nicht in die Situation gerät.“ Er fordert einen der Teilnehmer dazu auf, mit beiden Händen seinen Hals von hinten zu umfassen.

Es ist anstrengend. Man braucht viel Kondition.
Teilnehmerin

Seine rechte Hand führt Büsing vor dem Körper an die linke Hand seines Angreifers, mit der anderen Hand stößt er dessen linken Ellenbogen nach oben. Dabei drückt er auf die Schmerzpunkte beim Ellenbogen und im Dreieck zwischen Zeigefinger und Daumen.

Unter dem nach oben geschobenen Arm seines Angreifers geht Büsing durch – wäre er im Wasser, würde er abtauchen. Anschließend befindet er sich hinter dem Teilnehmer. Er hält ihn im Fesselschleppgriff.

Wichtig ist es, in einer Notsituation nicht in Panik zu geraten

Bei diesem Griff ist ein Arm des zu Rettenden auf dessen Rücken. Der Retter schränkt so die Bewegungsfreiheit ein und unterbindet Umklammerungsversuche. In Rückenlage mit Grätschbeinschlag schwimmend kann er den zu Rettenden schleppen.

Nachdem die Teilnehmer alles zuerst im Trockenen, dann im Wasser geübt haben, sind sie erschöpft. „Es ist anstrengend. Man braucht viel Kondition“, sagt eine Teilnehmerin, als sie sich aus dem Becken gezogen hat.

Tamara Pfersching ergänzt: „Die Beine machen schlapp.“ Sie hofft, in einer Notsituation nicht selbst in Panik auszubrechen und durch den Kurs besser vorbereitet zu sein.

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