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Regierung will Akzeptanz schaffen

Staatssekretär bricht auf Bohrstelle in Graben-Neudorf Lanze für Geothermie

Was in Graben-Neudorf auf dem Areal der Firma Deutsche Erdwärme vor sich geht, wird in der Region von Befürwortern wie von Kritikern der Geothermie aufmerksam verfolgt.

Staatssekretär Andre Baumann
Staatssekretär Andre Baumann (links) und Erdwärme-Geschäftsführer Herbert Pohl betonten in Graben-Neudorf den Beitrag von Geothermie zum Energieumbau. Foto: Alexander Werner

Am Mittwoch besuchte Staatssekretär Andre Baumann (Grüne) vom baden-württembergischen Umweltministerium das Bohrgelände nahe der B36. Es handelt sich um das am weitesten fortgeschrittene Vorhaben von mehreren in Baden geplanten Projekten für Geothermie-Kraftwerke.

Die Landesregierung hatte sich 2020 für den Ausbau der tiefen Geothermie ausgesprochen. „Sie kann einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz und zur Wärmewende im Land leisten. In zehn bis zwölf Jahren müssen wir es deshalb schaffen, im badischen Oberrheingebiet viele Projekte aufzurollen und zu verwirklichen“, betonte Baumann. Von einem erfolgreichen Verlauf verspricht er sich wie Erdwärme-Geschäftsführer Herbert Pohl eine starke Signalwirkung für weitere Vorhaben in anderen Kommunen.

Staatssekretär will Akzeptanz der Bürger für Geothermie gewinnen

„Die Sorgen und Ängste von Bürgern nehmen wir sehr ernst und müssen sie durch Fakten, Argumente und gute Arbeit ausräumen“, hob Baumann hervor. Er sei dankbar für die sehr gute Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens. Noch sei Geothermie eher eine Randnotiz, wenn es um den Ausbau alternativer Energien gehe.

Er zeigte sich jedoch überzeugt davon, dass es den Ausbau von Geothermie mit Fokus auf Wärme brauche. „Nun gilt es, das Potenzial, das in der Erde steckt, zu nutzen und die Akzeptanz der Bürger für diese Energiequelle zu gewinnen“, bekräftigte der Staatssekretär. Wegen Bürgerbedenken zur seismischen Sicherheit wies er auf die etwa im Vergleich zu Frankreich andere Technik hin, bei der nicht ins tiefe Felsengestein gebohrt werde.

Graben-Neudorfer besuchen Baustelle

Herbert Pohl hob darauf ab, dass jeder Bürger auf der Anlage willkommen sei, was gleichermaßen für politische Mandatsträger gelte. Regelmäßig biete man Führungen an. Gerade hätten 100 Graben-Neudorfer in einzelnen Gruppen den Bohrplatz besichtigt. „Wir freuen uns über das Interesse an unserem Projekt. Das bestätigt uns in unserer Überzeugung, mit Erfolg einen Beitrag zur Energiewende leisten zu können“, strich er heraus.

Für Baumann war es der erste Besuch auf einem Bohrplatz. Aktuell ist man bei der Bohrung in 1.100 von letztlich 4.000 Meter vorgestoßen. Nach ihrem für September geplanten Abschluss folgt einige Meter versetzt die zweite Bohrung vor dem Langzeittest mit Thermalwasserzirkulation im Frühjahr.

Einen Tag zuvor weilten bereits Sylvia M. Felder und Bärbel Schäfer auf dem Gelände. Das besondere Augenmerk der Regierungspräsidentinnen der Bezirke Karlsruhe und Freiburg galt den Sicherheitsvorkehrungen beim Bohrprozess.

Das am Freiburger Regierungspräsidium angesiedelte Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau beaufsichtigt den gesamten Bohrprozess. In Karlsruhe sind die Wasser- und Bodenschutzbehörden für den Grundwasser- und Bodenschutz zuständig.

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