Skip to main content

Intuition soll gestärkt werden

Stärke-Kurs in Weingarten soll Eltern bei Problemen mit Kindern helfen

Wenn Kinder viele Blicke auf sich ziehen, wird das von den Eltern oft als belastend empfunden. Dadurch sollten sie sich jedoch nicht beeinflussen lassen.

Sabine Schmitt und Nadine Pleli (von links nach rechts) unterstützen Eltern mit problematischen oder auffälligen Kindern.
Sabine Schmitt (links) und Nadine Pleli wollen Eltern mit problematischen oder auffälligen Kindern unterstützen. Foto: Tanja Schmitt

Eltern stehen vor vielen Herausforderungen. Mit dem Programm Stärke wollen die Landesregierung und der Landkreis Eltern in ihrem Erziehungsalltag unterstützen. Nadine Pleli und Sabine Schmitt sind gelernte Erzieherinnen. Mittlerweile sind sie in der ambulanten Familien- und Jugendhilfe tätig. Innerhalb des Programms Stärke bieten sie einen Kurs in Weingarten an. „Wir wollten den Mamas einen Raum bieten, in dem sie sich austauschen können“, sagt Pleli.

Den Kurs haben sie schon einmal angeboten. Sie hätten festgestellt, dass es Mütter gebe, die einen erhöhten Gesprächsbedarf, aber nur wenig Zeit oder soziale Kontakte hätten, so Pleli. Zu ihnen kämen vor allem Mütter mit auffälligen oder problematischen Kindern. Ein Anliegen der Mütter seien zum Beispiel Bindungsthemen. Den Kindern falle es mitunter schwer, eine gesellschaftskonforme Bindung aufzubauen.

Bei Bindungsthemen müsse man schauen, wo die Ursache liegt. Oft seien sie in der Biografie des Vaters oder der Mutter zu finden, die diese Probleme aus der eigenen Kindheit mitgebracht haben. Andere Kinder, mit denen die Mütter zu ihnen kämen, seien aggressiv, hätten ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS), Autismus oder seien auf eine andere Art atypisch.

Wenn Kinder viele Blicke auf sich ziehen, wird das von den Eltern oft als belastend empfunden. In Institutionen wie Schulen fänden die Eltern mit ihren Problemen oft kein Gehör, so Pleli. Ein wichtiges Thema in dem Kurs ist daher, dass man sich nicht von den Blicken anderer Menschen beeinflussen lassen soll.

„Eltern wissen oft am besten, was ihrem Kind guttut“, sagt Pleli. Daher sei es ihr Ziel, die Intuition der Eltern zu stärken und sie dazu zu ermuntern, ihren Erziehungsgrundsätzen treu zu bleiben. Zudem wollen Pleli und Schmitt den Müttern einen fachlichen Hintergrund zu den verschiedenen Problemen geben, damit sie ihre Kinder besser verstehen.

Manchmal ist ein Krankheitsbild schon diagnostiziert, manchmal befinden sich die Familien noch im Diagnoseverfahren. Das belastet das Familiensystem. Wie geht man damit um, wenn der Partner kein Verständnis für die Probleme des Kindes hat? Wie verhält man sich, wenn das Kind viel Aufmerksamkeit braucht? Das sind Fragen, die der Stärke-Kurs zu beantworten versucht.

Kurs in Weingarten soll Auszeit vom Alltag sein

„Wir wollen eine positive, entspannte Atmosphäre schaffen, in der es einfach ist, sich zu öffnen“, sagt Pleli. Kinder dürfen die Teilnehmer nicht mitbringen, es sei denn, es sind noch Säuglinge. „Der Kurs findet bewusst ohne Kinder statt, weil es eine Auszeit aus dem Alltag sein soll“, erklärt Pleli. „Jeder soll zu sich und seinen Themen finden können.“ Den Kurs gestalten Pleli und Schmitt individuell nach den Themenwünschen und Bedürfnissen der Teilnehmer.

nach oben Zurück zum Seitenanfang