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Rückblick auf die Pandemie

Corona ist in Senioreneinrichtungen im Karlsruher Norden weiter präsent

Aus ihrem Urlaub haben Reisende mit Eris und Pirola neue Varianten des Coronavirus mitgebracht. Altenpflegeheime im Karlsruher Norden sind gewappnet. Hygiene und Desinfektion bleiben weiter wichtiger Begleiter.

Stets vorbereitet: Einrichtungsleiter Marek Piecha und Pflegefachkraft Lilia Muromzew präsentieren in der Stiftung Nees eine Hygienestation als ein Baustein des Infektionsschutzes. 
Einrichtungsleiter Marek Piecha und Pflegefachkraft Lilia Muromzew vom Altenheim der Stiftung Geschwister Nees in Linkenheim-Hochstetten zeigen eine Hygienestation. Foto: Alexander Werner

In der Bevölkerung ist die Corona-Pandemie zum großen Teil aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden. Daran dürfte wenig ändern, dass die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen wieder angestiegen sind. Aus ihrem Urlaub haben Reisende mit Eris und Pirola auch neue Varianten mitgebracht.

Sensible Einrichtungen wie Altenpflegeheime sind unabhängig davon nach wie vor gewappnet. Dort ist das Thema „Corona“ im gelockerten Alltag präsent geblieben.

Seniorenzentrum in Stutensee-Blankenloch beobachtet die Entwicklung

Die Evangelische Stadtmission Karlsruhe betreibt das Seniorenzentrum in Stutensee-Blankenloch. „Die Bewohner standen und stehen immer an erster Stelle“, betont Vorstandsvorsitzender Wolfgang Betting. „Wir müssen aber festhalten, dass die Corona-Schutzverordnungen für Bewohner leider nicht immer zu ihrem Besten waren. Es wurde von der Politik nur so dargestellt. Wir hatten vor und während Corona bei der Stadtmission professionelle Hygieneschutzkonzepte. Sie gelten unabhängig von Corona und zum Schutz von Bewohnern, Mitarbeitenden und Besuchern auch heute noch.“

Im Vorfeld einstellen kann man sich auf neue mögliche Varianten leider nicht.
Wolfgang Betting
Evangelische Stadtmission Karlsruhe

Natürlich beobachte man die Entwicklungen im Bereich Corona weiterhin aufmerksam. „Im Vorfeld einstellen kann man sich auf neue mögliche Varianten leider nicht“, so Betting. „Den einzelnen Hausärzten der Heimbewohner obliegt es, gegebenenfalls einen anstehenden neuen Impfstoff zu empfehlen oder damit zu impfen. Hier gibt es in richtiger Weise keine Verpflichtungen mehr. Die Pandemie hat alle Beteiligten viel Kraft gekostet, was noch heute zu spüren ist. Aber alle sind froh, dass die Einschränkungen in der damaligen Form vorbei sind.“

Altenheim in Linkenheim-Hochstetten hat Coronazeit noch gut im Kopf

Im Vergleich zu anderen Einrichtungen hat das Altenheim der Stiftung Geschwister Nees in Linkenheim-Hochstetten die Pandemie recht glimpflich und ohne Todesfälle überstanden. Viele Infizierte gab es erst mit dem Aufkommen der weniger gefährlichen Omikron-Variante.

„Dennoch erlebten wir ab 2020 eine schwere Zeit mit Absonderungen und Schließung“, sagt Einrichtungsleiter Marek Piecha. „Die Menschen, die es miterlebten, habe es nach wie vor und durchaus angstbehaftet im Kopf. Sie reden immer wieder darüber, haben sich aber an die neue Situation gewöhnt.“

Psychologisch verändert habe sich in Bezug auf die Krankheit, dass es für die Menschen noch viel wichtiger geworden sei und als großes Glück empfunden werde, gesund zu bleiben, so Piecha weiter.

Man muss immer weiter vorbereitet sein.
 Marek Piecha
Altenheimleiter

Aktuell leben bei einer gleichen Zahl von Mitarbeitern knapp über 100 Menschen im Heim und davon zwölf im Altbau. „Bei den Mitarbeitenden ist Corona ebenso ein Thema. Sie haben Angst, dass sich viele Bewohner und sie selbst anstecken könnten. Sie nehmen es keineswegs auf die leichte Schulter.“

Im Altbau seien unlängst eine Mitarbeiterin und bei der folgenden Testserie zwei Bewohner positiv getestet worden. „Sie wiesen nur leichte Symptome auf und schon nach zwei Tagen fielen die Tests negativ aus“, erläutert Piecha, „Man muss immer weiter vorbereitet sein. Hygiene und Desinfektion bleibt das Wichtigste für alle Mitarbeiter und Bewohner.“

Die Konzepte würden immer wieder aktualisiert gemäß den Vorgaben des Robert Koch-Instituts, so Piecha. Die konsequente Hygiene und Desinfektion beträfen den kompletten Betrieb, von Schutzkleidung, Handschuhen, Instrumenten wie Fieberthermometer über Räume und Flure bis zu Bettwäsche und Abfallentsorgung.

„Alles Nötige wird vorgehalten“, so Piecha. „Wir verfügen auch über mobile Hygienestationen. Die Artikel sind in stets ausreichender Menge vorhanden. Wir horten allerdings allein schon wegen der Verfallszeiten nicht.“ Seit 2020, als die Pandemie auf eine nicht vorbereitete Gesellschaft hereinbrach, habe sich über Lerneffekte und Erfahrungswerte viel geändert.

„Wir verfügen über Mechanismen, die sich entwickelt haben und greifen“, bilanziert Piecha. Das beziehe sich ebenso auf das genaue Achten auf Symptome wie auf den Umgang mit Verdachtsfällen oder tatsächlichen Infektionen. Das betreffe Bewohner und Mitarbeiter ebenso wie Angehörige. Allerdings macht Piecha klar, dass es bei Vorkehrungen und Schutz nicht nur um Corona gehe. „Es ist eine von vielen möglichen Infektionen und Krankheiten“, betont er.

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