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Flugsport

Luftsportverein Linkenheim bringt das Segelfliegen Gästen näher

Einmal über den Wolken schweben: Über Ostern hat der Luftsportverein in Linkenheim Interessierte dazu eingeladen, eine Runde am Himmel zu drehen. Ihre Reaktionen sprechen für sich.

Luftsport Linkenheim
Startbereit: Pilot Armin Müller beschert Tim, Mirko, Janine Schwalger und Bernd Bräutigam (von links) im Touring-Motorgleiter Flugerlebnisse. Foto: Alexander Werner

Bei schönem Wetter herrscht beim Luftsportverein Linkenheim am Osterwochenende reger Flugverkehr. Die Stimmung bei den Aktiven ist nach der langen Corona-Zeit mit längeren Totalausfällen und Einschränkungen entspannt und munter.

„Alles läuft fast wieder normal“, sagt Pressewart Thomas Bast. In Zwei- und Viersitzern würden sie aber weiter Masken getragen. Die Feiertage nutzen auch einige Mitflieger für einen Ausflug in die Lüfte.

„Wir bieten Mitflüge für alle, einschließlich Kindern, zum Selbstkostenpreis an. Wir wollen den Menschen damit das Hobby näherbringen“, erläutert Bast.

Fluggäste in Linkenheim sind begeistert

Bernd Bräutigam sitzt startklar im Cockpit des Dimona Touring-Motorgleiters. „Bislang bin ich nur in großen Maschinen, etwa bei Reisen, mitgeflogen. Ich wollte es einfach ausprobieren und bin überhaupt nicht nervös. Ich habe großes Vertrauen, dass mich der Pilot wieder heil runter bringt“, sagt der Mann aus der Nähe von Bamberg.

Pilot Armin Müller ist gleichzeitig Platzwart, Segelkunstflugausbilder und Fallschirmpacker im Verein. „Ich bin täglich auf dem Platz und fühle mich beim Fliegen frei wie ein Vogel“, beschreibt er einen besonderen Reiz des Sports.

Den Reiz hat seine Nichte Janine Schwalger schon zweimal genossen. „Es ist schön, cool bei einem Gefühl großer Freiheit“, meint sie vor dem Abflug ihres Partners Bernd Bräutigam. Ihre Söhne haben nach ein paar Rundflügen gerade wieder festen Boden unter den Füßen.

Flugschüler brauchen nötige Praxis bis sie selbst fliegen dürfen

Der Onkel hat den zehnjährigen Mirko und seinen drei Jahre jüngeren Bruder Tim mit dem Fliegen angesteckt. „Es ist super“, sagt Tim. Bei ihrer Premiere vor einem Jahr hätten sie keinerlei Angst gehabt. „Man spürt es nur im Bauch, wenn man startet und es so hoch geht“, sagt er.

Bis die beiden womöglich selber ein Flugzeug steuern können, wird es noch dauern. „Eintreten können Jugendliche bei uns ab zwölf Jahren. Und sich ab 14 Jahren schulen lassen“, erklärt Bast zur Ausbildung bei Segelfliegern.

Luftsportverein Linkenheim
Feiertagsverkehr: Notfallfallschirme gehören bei jedem Flug dazu, wie Thomas Bast auf dem Flugplatz des Luftsportvereins Linkenheim am Beispiel von Segelfliegern demonstriert. Foto: Alexander Werner

„Mit Flugschülern egal welchen Alters bin ich beständig über Funk in Kontakt“, berichtet Fluglehrer Thomas Henning. Doch bis ein Flugschüler mit ihm an der Seite selbst erstmals am Steuerknüppel sitzt, braucht es die nötige Reife.

Hauptflugzeit für Segler ist von April bis Oktober

Die vereinseigene Flotte verfügt neben der Dimona über jeweils zwei ein- und doppelsitzige Segelflugzeuge sowie den viersitzigen Motorflieger Remorqueur. Er dient auch dazu, die Segler nach oben zu ziehen. Deren Reichweite liegt bei 300 bis 400 Kilometern, informiert Bast.

„Allerdings brauchen sie Aufwinde. Wenn die über Land ausbleiben, muss man auf einem Acker oder einer Wiese landen. Das ist trotz aller Vorplanungen schon öfter passiert“, berichtet er. Dann würden die Flieger per Anhänger abgeholt.

Mit Flugschülern bin ich beständig über Funk in Kontakt.
Thomas Henning Fluglehrer

Dass über Ostern noch eine Woche wie auch in den Sommerferien täglich und nicht nur an Wochenenden geflogen wird, nennt sich beim Verein Fluglager. Die Hauptflugzeit für Segler reicht grob von April bis Oktober. Im Winter werden sie gewartet und geprüft, während die Motorflieger weiter fliegen.

Flugbetrieb erfolgt nach genauester Prüfung eines Flugleiters

Zum Auftakt jedes Flugverkehrs erfolgt stets ein Briefing, bei dem alles abgestimmt wird. Flugleiter Andreas Sommer hat das alles in Blick. „Im Prinzip macht ein Flugleiter auf einem unkontrollierten Platz wie unserem das Gleiche wie ein Fluglotse auf einem großen Airport“, führt er aus.

Bei Ausbildungsleiter Mathias Lichter ist die Faszination fürs Fliegen mit 63 Jahren ungebrochen: „Fliegen war schon immer mein Traum. Als ich mir 1979 ein Motorrad leisten konnte, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Ich bin von meinem Heimatort Weingarten nach Linkenheim gefahren, um dort fliegen zu lernen“, erinnert er sich an seine Anfänge.

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