Skip to main content

Großeinsatz der Feuerwehr

Linkenheim: Dachstuhlbrand in Mehrfamilienhaus – ein Bewohner verletzt

Bei einem Dachstuhlbrand in Linkenheim am Freitagabend wurde ein Bewohner verletzt. Feuerwehrleute mussten ihn daran hindern, zurück in die brennende Wohnung zu gehen. Wollte er noch seine Katzen retten?

Die Feuerwehr bekämpft einen Dachstuhlbrand in Linkenheim-Hochstetten.
Fast 100 Feuerwehrleute waren wegen des Dachstuhlbrands in Linkenheim im Einsatz, 80 davon vor Ort. Foto: Fabian Geier/EinsatzReport24

Großeinsatz für die Feuerwehren im Karlsruher Norden: Rund 80 Feuerwehrleute bekämpften am Freitagabend einen Dachstuhlbrand in Linkenheim-Hochstetten. Ein Bewohner wurde verletzt, er kam in eine Klinik. Für zwei Katzen kam jede Hilfe zu spät.

Die Feuerwehr war gegen 18.30 Uhr zu dem Brand an der Ecke Rosenweg/Tulpenweg in Linkenheim ausgerückt. Hohe Flammen schlugen aus den Fenstern im Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses.

Mit Atemschutzgeräten bekämpften Feuerwehrleute über die Treppe im Inneren des Hauses den Brand, außen kam eine Drehleiter zum Einsatz. Das Ausbreiten des Feuers konnte verhindert werden.

Feuerwehr hindert Mann an Rückkehr in die brennende Wohnung

Der Bewohner der betroffenen Wohnung hatte sich offenbar selbst aus den Räumen gerettet. Doch er wollte zurück in die brennende Wohnung, wie der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands Landkreis Karlsruhe, Edgar Geißler, dieser Redaktion sagte. „Ob es wegen seiner Katzen war, können wir nicht genau sagen.“

Die beiden Tiere konnten nicht mehr gerettet werden. Die Feuerwehrleute machten dem Mann klar, dass er wegen seiner Verletzungen in eine Klinik müsse, schildert Geißler.

Die Polizei spricht in einer Mitteilung von leichten Verletzungen des Mannes, die Feuerwehr beruft sich auf den Rettungsdienst und schreibt von „mittelschweren“ Verletzungen.

Erste Erkenntnisse: Unsachgemäßer Umgang mit Zigarette könnte Brandursache sein

Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge wurde der Brand durch einen Hausbewohner fahrlässig verursacht. Ein Sprecher der Polizei erklärt auf Nachfrage, dass es sich dabei um den verletzten Bewohner handelt. Der 27-Jährige könnte demnach „unsachgemäß“ mit einer Zigarette umgegangen sein.

Bestätigen müssen diese ersten Erkenntnisse aber noch die Ermittler. „Die Kriminaltechnik ist dran“, erklärte der Polizeisprecher. Die Ermittlungen laufen.

Der Sachschaden beläuft sich auf rund 150.000 Euro. Außer der Wohnung, aus der die Flammen schlugen, ist auch die Wohnung nebenan stark in Mitleidenschaft gezogen. „Die beiden Wohnungen im Dachgeschoss sind auf längere Zeit nicht bewohnbar“, sagte Bürgermeister Michael Möslang dieser Redaktion.

Eine Person wurde in einer Notunterkunft der Gemeinde untergebracht, die wir für solche Fälle vorhalten.
Michael Möslang, Bürgermeister Linkenheim-Hochstetten

Die Feuerwehr musste das Dach an mehreren Stellen öffnen, um zu sehen, wie weit sich das Feuer ausgebreitet hatte. „Das hat sich hingezogen“, so Feuerwehrsprecher Geißler. Außerdem seien die Wohnungen verraucht.

Die beiden Wohnungen im Erdgeschoss dürften Bürgermeister Möslang zufolge relativ bald wieder bewohnbar sein. Hier sei kein größerer Schaden entstanden. Schwieriger sei die Beurteilung im mittleren Geschoss. Er hofft, dass die Bewohner in einigen Tagen zurück in die Wohnungen können.

Die Bewohner kamen überwiegend bei Verwanden und Bekannten unter. „Eine Person wurde in einer Notunterkunft der Gemeinde untergebracht, die wir für solche Fälle vorhalten“, sagte Möslang, der während des Einsatzes vor Ort war.

Feuerwehr erhält Hilfe aus umliegenden Gemeinden

Er sei den eingesetzten Feuerwehren sehr dankbar, dass sie das Ausbreiten des Feuers auf die weiteren Wohnungen verhindern konnten und dass der Brand auch sehr rasch gelöscht war, wird er in einer Mitteilung der Feuerwehr zitiert.

Die Feuerwehr war unter der Leitung von Daniel Kompalla mit insgesamt 98 Kräften im Einsatz. 80 waren beim Brand vor Ort, weitere 18 aus dem Umkreis übernahmen die Bereitschaft.

Der Einsatzleiter der Feuerwehr erklärte in einer Mitteilung: „Wir haben aufgrund des großen Schadensaumaßes über die Leitstelle weitere Feuerwehrkräfte aus dem umliegenden Städten und Gemeinden hinzualarmiert.“ Löschfahrzeuge aus Eggenstein-Leopoldshafen und eine weitere Drehleiter aus Stutensee kamen ebenso zum Einsatz wie die Führungsgruppe mit Feuerwehrangehörigen aus Dettenheim, Graben-Neudorf, Eggenstein-Leopoldshafen und von der Werkfeuerwehr des KIT.

Psychologen betreuen Angehörige des verletzten Mannes

Kreisbrandmeister Jürgen Bordt machte sich vor Ort ein Bild vom Schadensausmaß und der Arbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst. Zwei Einsatzkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) betreuten Angehörige des bei dem Brand verletzten Wohnungsinhabers.

Die Polizei war mit zehn Beamtinnen und Beamten von den Polizeirevieren Karlsruhe-Waldstadt und Karlsruhe-West und vom Kriminaldauerdienst auch zur Ermittlung der Brandursache im Einsatz. Beim weiträumigen Absperren der Einsatzstelle waren auch eine Beamtin und ein Beamter von der Verkehrsüberwachung zur Unterstützung tätig.

Vom Rettungsdienst waren insgesamt 16 Einsatzkräfte vor Ort. Sie waren unter der Leitung des organisatorischen Leiters Michael Schindel vom DRK tätig. Er wurde vom Führungsdienst der Kreisbereitschaftsleitung unterstützt. Neben acht Helferinnen und Helfern der DRK-Bereitschaft Eggenstein-Leopoldshafen waren ein Notarzteinsatzfahrzeug und zwei Rettungswagen an der Brandstelle.

nach oben Zurück zum Seitenanfang