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Ergebnisse der Bundestagswahl

Nicolas Zippelius holt Direktmandat für die CDU im Wahlkreis Karlsruhe-Land

Nicolas Zippelius (CDU) wird den Wahlkreis Karlsruhe-Land im Bundestag vertreten. Der Vorsprung der CDU gegenüber früheren Jahren schmolz aber.

Nicolas Zippelius von der CDU bei der Diskussionsrunde in Bretten.
Will Bürokratie abbauen: CDU-Politiker Nicolas Zippelius wird voraussichtlich für den Wahlkreis Karlsruhe-Land in den Bundestag einziehen. Foto: Tom Rebel

Nicolas Zippelius (CDU) hat bei der Bundestagswahl das Direktmandat im Wahlkreis Karlsruhe-Land gewonnen. Der 34-Jährige aus Weingarten kam auf 30,4 Prozent der Stimmen.

Patrick Diebold (SPD) erreichte 22,8 Prozent, Sebastian Grässer (Grüne) 16,7 Prozent. Auf Hans-Günther Lohr (FDP) entfielen 11,5 Prozent der Stimmen, René Rotzinger (AfD) kam auf neun Prozent. Jörg Rupp (Die Linke) war mit 2,4 Prozent deutlich abgeschlagen.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl, dass mir so viele Menschen ihr Vertrauen entgegenbringen“, sagte Zippelius am Wahlabend. „Ich möchte das Vertrauen zurückzahlen.“ Vom Ergebnis auf Bundesebene sei er dagegen enttäuscht: „Das kann nicht unser Anspruch sein.“ Als Team habe man „nicht optimal zusammengespielt“.

Zippelius hatte in allen großen Kreisstädten die Nase vorn – teilweise deutlich. Dennoch konnte auch die Konkurrenz dem Wahlabend etwas Positives abgewinnen. „Mit dem Ergebnis können wir sehr gut leben“, sagte Patrick Diebold mit Blick auf Berlin. Er könne sich Olaf Scholz als Kanzler in einer Ampelkoalition vorstellen.

Kandidaten sind mit ihrem Ergebnis zufrieden

Auch im Wahlkreis verbesserte er das Ergebnis seines Vorgängers: Bei den Erststimmen hatte die SPD 2017 noch 19,7 Prozent erreicht. Sebastian Grässer äußerte sich ebenfalls positiv: „Wir haben uns im Vergleich zu vor vier Jahren enorm gesteigert.“ Er bemängelt aber, dass der „Wahlkampf zu wenig inhaltsgeführt war“.

Es ist ein unglaubliches Gefühl, dass mir so viele Menschen ihr Vertrauen entgegenbringen.
Nicolas Zippelius, CDU-Politiker aus Weingarten

In der traditionellen CDU-Hochburg Karlsruhe-Land war der Grüne im Kampf um das Direktmandat erwartungsgemäß chancenlos. Allerdings verbesserte auch er das Grünen-Ergebnis bei den Erststimmen deutlich. Noch vor vier Jahren lag die Partei im Wahlkreis bei 11,4 Prozent. „Besser kann ein Ergebnis immer sein, aber wir sind grundsätzlich sehr zufrieden“, sagt FDP-Kandidat Lohr. Im Wahlkreis habe er zurecht auf die Themen Wirtschaft und Umweltschutz gesetzt. Er sehe seine Partei im Bund als Partner in einer künftigen Regierung, am liebsten in einer Jamaika-Koalition.

Der Erfolg von Zippelius kam nicht überraschend. Die CDU ist seit traditionell die stärkste Partei im Wahlkreis Karlsruhe-Land, allerdings verlor sie gegenüber früheren Zeiten erneut an Boden. Noch 2017 kam die Partei bei den Zweitstimmen im Wahlkreis auf 35,4 Prozent, diesmal waren es gerade einmal 25,7 Prozent.

Bereits dicht dahinter folgt die SPD mit 23,1 Prozent vor den Grünen mit 16,2 Prozent. Die FDP kam auf 14,8 Prozent, die AfD erreichte 9,5 Prozent der Zweitstimmen. Die Linke war auch hier Schlusslicht mit 2,7 Prozent.

CDU-Kandidat gewinnt auch in Großen Kreisstädten

Zippelius lag in allen Großen Kreisstädten vorne. In Ettlingen erreichte der CDU-Kandidat bei Redaktionsschluss 31,6 Prozent, während Verfolger Diebold auf 22,9 Prozent kam. Auch in Bretten dominierte Zippelius mit 29,8 Prozent vor Diebold (21,2 Prozent).

In Rheinstetten erreichte Zippelius 29,5 Prozent, auch hier war Diebold (24,8 Prozent) sein ärgster Konkurrent. Dasselbe Bild in Stutensee: Hier distanzierte Zippelius (29,8 Prozent) Diebold (22,5 Prozent) deutlich. Die Zeiten von absoluten Mehrheiten im Wahlkreis Karlsruhe-Land sind für die CDU, sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitstimme, allerdings längst vorbei.

Auffällig bei dieser Wahl: AfD-Kandidat Rotzinger schnitt in Ettlingen (6,9 Prozent) außergewöhnlich schlecht ab. In Dettenheim (12,1 Prozent) holte er dagegen ein gutes Resultat. „Ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden“, sagte Rotzinger am Wahlabend gegenüber den BNN. Auch mit dem Resultat auf Bundesebene könne er leben.

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