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Außergewöhnliches Hobby

In Stutensee-Blankenloch wird Garn gesponnen

Mit dem Spinnrad Fäden und Garn herzustellen, ist kein alltägliches Hobby. In Stutensee-Blankenloch treffen sich regelmäßig gleich gesinnte „Spinner“.

Frau am Spinnrad
Bettina Drexler ist Leiterin des Spinn-Treffs in Blankenloch. Zu ihrem Hobby kam sie durch ihre Mutter. Foto: Rudolf A. W. Schmeiser

Die klassische Definition des Vorgangs Spinnen lautet: die Herstellung von Fäden oder Garnen aus einer Vielzahl von Fasern. Sie können sowohl pflanzlicher als auch tierischer Herkunft sein. Und genau das tun sie im Stutenseer Stadtteil Blankenloch.

„Pullover, Socken, Jacken, Schals, vieles lässt sich mit Wolle selbst herstellen. Dazu braucht man lediglich Spinnwolle und ein Spinnrad oder eine Handspindel“, meint Bettina Drexler, die Leiterin des Spinn-Treffs im Kerns-Max-Haus in Blankenloch.

Jeder sitzt mit seinem Spinngerät und hat seine Ideen im Kopf. 
Bettina Drexler
Leiterin des Spinn-Treffs

„Wir treffen uns einmal im Monat und jeder Teilnehmer bringt sein Spinngerät und Wolle mit und dann geht es los“, sat Drexler. Bevor jedoch gesponnen wird, muss die Wolle gekämmt und kardiert werden. Kardieren bedeutet Ausrichten der Wollfasern.

„Es gibt Wolle mit unterschiedlich langen Fasern. Die Wolle kann von verschiedenen Tieren wie Alpaka, Lama oder Schafen kommen. Auch langhaarige Hunde- und Katzenrassen oder Angora-Kaninchen können Wolllieferanten sein. Baumwolle und Flachs eignen sich auch gut zum Verspinnen“, so Drexler.

Gesponnen wird im Heimat- und Museumsverein

Das Spinnen selbst geschieht in einer lockeren Atmosphäre, wo miteinander über Gott und die Welt gesprochen wird, aber auch Fachsimpeleien stattfinden. „Jeder sitzt mit seinem Spinngerät und hat seine Ideen im Kopf. Mit dem Heimat- und Museumsverein Blankenloch fanden wir vor neun Jahren einen idealen Partner, wo wir unsere Ideen ‚weiterspinnen’ können“, ergänzt Drexler und schmunzelt.

Rein aufs Spinnen sind die zehn Teilnehmerinnen des Spinn-Treffs nicht festgelegt. Dexler erklärt: „Zu uns können auch Personen kommen, die gerne häkeln, stricken oder ähnliche Hobbys haben, natürlich sind auch Männer willkommen.“ Männer gibt es nämlich keine beim Spinn-Treff.

Schon beim Spinnen hat jeder sein Projekt im Kopf

Zur eigenen „Spinn-Biographie“ meint die gelernte Bibliothekarin: „In den 80er-Jahren hat meine Mutter Edeltraud Denzel einen VHS-Spinnkurs besucht. Also war ein Spinnrad schon da und ich konnte mit dem neuen Hobby anfangen.“

Und was macht sie gerade? „Momentan arbeite ich an einer Jacke. Aber man hat ja wirklich noch viele andere Projekte im Kopf vom Wollhandschuh bis zum Wollschal“, so Drexler. „Man fängt das eine Projekt an und ist mit seinen Gedanken schon beim nächsten. Und so spinnt man eine Idee einfach zum nächsten Faden weiter, man bleibt immer kreativ.“

Service

Der nächste Spinntreff findet in der Blankenlocher Spinnstube im Kerns-Max-Haus (Hauptstraße 90) am Dienstag, 25. Juli, von 14.30 bis 18 Uhr statt. Der August-Treff ist am Dienstag, 1. August. Infos gibt es unter www.familie-drexler-stutensee.de. Wer sich über die bundesweiten Spinntreffs informieren will, geht auf www.handspinngilde.de.

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