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Arbeit zieht sich meist über Wochen

Keramik-Künstlerin aus Stutensee sucht das Zwiegespräch mit ihren Frauenfiguren

Was inspiriert Luzia Noss zu ihren Keramikarbeiten? Wie geht sie vor? In der Heilig-Geist-Kirche in Stutensee-Büchig spricht sie über ihre Kunst.

Luzia Noss zeigt ihre Töpferkunst
Luzia Noss vom Töpferladen in Büchig beschäftigt sich viel mit Frauen-Figuren. In der Heilig-Geist-Kirche spricht sie über ihre Arbeit. Foto: Werner Breitenstein

Frauenfiguren nehmen einen großen Raum im Schaffen der Keramik-Künstlerin Luzia Noss ein. Das Gestalten mit unterschiedlichen Materialien war schon immer ein wichtiger Teil ihres Lebens. Gerne beschäftigt sie sich auch mit der Malerei.

Von Hause aus Ergotherapeutin und Kunsttherapeutin, arbeitete sie unter anderem als Dozentin an einer Fachschule für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Später leitete sie eine Intensivwohngruppe beim Bildungs- und Sozialunternehmen Christliches Jugenddorfwerk (CJD) Germersheim.

Frauenskulpturen von Luzia Noss haben meist keine Vorbilder

In dieser Zeit lernte sie die Arbeit mit Ton verstärkt zu schätzen, eine buchstäblich „erdende Arbeit“, wie sie sagt. „Ton ist ein variables Material, man kann lange etwas daran verändern.“ Neben der Herstellung von Gebrauchskeramik modelliert sie Figuren, Büsten und Porträts. Dabei arbeitet sie am vollen Ton, damit die Form nicht verloren geht. Beim späteren Aushöhlen ist höchste Vorsicht geboten.

Für ihre Frauenskulpturen gibt es in der Regel keine Vorbilder. „Ich lasse mich auf einen Prozess ein“, sagt sie. Er beginnt mit der groben Kopfform. Größe und Proportionen stehen fest, dann geht sie in ein „Zwiegespräch“ mit den Figuren. Irgendwann komme „der magische Moment, der Augenöffner“.

Es entstehe eine Geschichte. Oft gibt sie ihren Figuren etwas in die Hand. „Es taucht immer etwas auf, das mich beschäftigt“, sagt sie.

Der Prozess bis zur fertigen Figur zieht sich meistens über mehrere Wochen. Wegen ihrer täglichen Arbeit im Töpferladen in Stutensee-Büchig und mit Kursen, etwa über Vasen und Gefäße in der Plattentechnik, Keramikhäuser, Modellieren von Kopf und Büste oder figürliches Gestalten, kann sie nicht am Stück an einem Werk verweilen. „Ich muss mir die Zeit freischaufeln“, sagt sie. „Sonst würde ich viel mehr Figuren gestalten.“

Enger Kunstaustausch in Stutensee

Wenn Luzia Noss an diesem Montag um 18 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche in Büchig über ihre Arbeit spricht, wird sie als Beispiel den Werdegang einer Frauenskulptur vom groben Klotz bis zur Endgestalt aufzeigen. Eingeladen zu dem besonderen Treffen haben die örtlichen Frauengruppen.

Es findet statt innerhalb der Zusammenarbeit der Kirchenregion Stutensee-Weingarten gemeinsam mit Frauengruppen aus anderen Gemeinden. Auch Gundula Benoit vom Präsidium der Evangelischen Frauen in Baden wird teilnehmen.

Pfarrerin Karen Bergesch von der gastgebenden Heilig-Geist-Gemeinde kennt Noss aus dem Büchiger Töpferladen, den die gebürtige Saarländerin, die seit der Jahrtausendwende im Raum Karlsruhe lebt und wirkt, vor vier Jahren übernommen hat. Sehr angesprochen hat sie die Vielfalt des Angebots, das nicht nur Teller, Krüge und Vasen, sondern auch Skulpturen enthält. „Wir haben viel über Kunst gesprochen“, sagt Bergesch.

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