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Schlechte CO2-Bilanz

Verzichten Menschen aus dem Karlsruher Norden aufs Fliegen?

Trotz schlechter Kohlendioxid-Bilanz fliegen Menschen aus der Hardt in den Urlaub. Dies zeigt eine nicht repräsentative Umfrage.

Ein Flugzeug zieht am Himmel einen Kondensstreifen hinter sich her.
Ein Flugzeug zieht am Himmel einen Kondensstreifen hinter sich her. Foto: Soeren Stache/dpa

Wegen der schlechtesten CO2-Bilanz aller Verkehrsmittel raten Politiker davon ab, mit dem Flugzeug in den Urlaub zu reisen. Insbesondere aus den Reihen der Ökobewegung und von eher linksgerichteten Volksvertretern ist diese Auffassung immer wieder zu hören.

Die BNN wollten in einer nicht repräsentativen Umfragen von Menschen im Raum nördlich von Karlsruhe wissen, ob sie noch in den Flieger steigen und wenn ja, ob sie das schlechte Gewissen plagt.

Gabriele Hausmann
Gabriele Hausmann. Foto: Rüdiger Homberg

Gabriele Hausmann: „Wir fliegen nicht jedes Jahr in den Urlaub“, sagt die 61 Jahre alte Goldschmiedin aus Graben, die in der Medizintechnik arbeitet. Und fügt an: „Es kommt auf das Ziel an.“ So haben sie und ihr Mann im Frühjahr eine Städtereise nach Porto unternommen.

Mit dem Auto dorthin zu kommen sei beschwerlich und zudem teurer als zu fliegen. Ansonsten ist die Familie aber mit dem Auto oder dem Camper unterwegs.

Hans-Peter Haas
Hans-Peter Haas. Foto: Rüdiger Homberg

Hans-Peter Haas: Der 66 Jahre alte Kraftwerkstechniker aus Hochstetten ist froh, wenn er in den Flieger steigen und den Alltag vergessen kann. „Ich habe dabei kein schlechtes Gewissen wegen der Umweltbilanz.“ Und nennt das Beispiel von Politikern, die irgendwohin reisen und dann das Flugzeug leer zurückschicken: „Die sollen es erst einmal besser machen!“

Das Ziel von ihm und seiner Frau ist Fuerteventura. Für seine Frau wäre es wegen ihrer Krankheit ohnehin keine Alternative, mit dem Auto zu fahren. Die Anreise würde viel zu lange dauern.

Dirk Jänsch
Dirk Jänsch. Foto: Rüdiger Homberg

Dirk Jänsch: Auch der 57 Jahre zählende Angestellte im Maschinenbau aus Eggenstein und seine Frau reisen stets auf die Kanaren. Und das maximal einmal pro Jahr mit dem Flugzeug.

In diesem Jahr waren sie auf Gran Canaria. Nächstes Jahr geht es vermutlich wieder nach Teneriffa, zum dortigen weltweit größten Papageienzoo „Loro Parque“ den der heutige Karlsruher Zoodirektor Matthias Reinschmidt geleitet hat und mit dem sie privat bekannt sind.

Terim Koch
Terim Koch. Foto: Rüdiger Homberg

Terim Koch: „Momentan reise ich überhaupt nicht, auch nicht mit dem Flugzeug. Dazu fehlen mir einfach Zeit und Geld“, berichtet der 24-jährige Kältemechatroniker, der gerade nach Weingarten gezogen ist.

Ohne Gewissensbisse ins Flugzeug

Das Reisen fehlt ihm nicht wirklich. Allerdings: wenn sich seine Lebensumstände eines Tages änderten, dann würde er auch wieder reisen. Auch ohne Gewissensbisse im Flugzeug. Sein Vater ist Türke. Ob es noch Verwandtschaft in der Türkei gibt, weiß er nicht wirklich sicher. Wenn, dann würde er sie auch mit dem Flugzeug besuchen.

Ursula Hauser
Ursula Hauser. Foto: Rüdiger Homberg

Ursula Hauser: „Früher sind wir viel gereist.“ Aber heute fliegen die 73 Jahre alte Rentnerin aus Weingarten und ihr Mann nicht mehr: „Er kann nicht mehr weg.“ Die Reisen, die sie unternommen haben, gingen häufig in den hohen Norden. Da ist man mal mit dem Bus gefahren. „Aber das war sehr anstrengend.“

Eine andere Nordlandreise startete mit einem Flug nach Kiruna. Und von dort aus ging es weiter mit dem Bus. Sie wäre auch gerne mal in die Antarktis gereist. „Aber das wäre ohne Flug natürlich nicht möglich gewesen.“ Und letztlich hat bei ihren Entscheidungen die Umweltbilanz „schon eine gewisse Rolle gespielt.“

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