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Blühfläche statt Brache

Blühfläche auf 3.000 Quadratmetern entsteht in Weingarten

Blühfläche statt Brache: Mike Hill hat sein Feld für eine Blühmischung zugunsten von Artenglück zur Verfügung gestellt

Mike Hill aus Weingarten leistet einen freiwilligen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Flächen.
Mike Hill aus Weingarten leistet einen freiwilligen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Flächen. Foto: Marianne Lother

Warum nicht Blühfläche statt Brache? Warum nicht eine insektenfreundliche Einsaat auf leere Flächen? Mike Hill, Spargel- und Gemüsebauer in Weingarten, findet das sinnvoll. Und ein deutschlandweit agierendes Jungunternehmen macht daraus ein Geschäftsmodell.

Felix Schulze-Varnholt studiert Agrarwissenschaften an der Uni Göttingen und Lara Boye arbeitet in der Marketingbranche. Die beiden jungen Unternehmer aus der Nähe von Hannover wollen unter dem Label „Artenglück“ in großem Stil, aber im Verbund mit regionalen Mitstreitern, dem Artensterben energisch etwas entgegensetzen. Sie sehen die Zukunft der Agrarbranche in Regionalität und Nachhaltigkeit.

Realisierung über drei Wege

Die Realisierung ihrer Vorstellungen verläuft auf drei Wegen: Wälder zu pflanzen als klimaresistente Lebensräume, die Insektenpopulation über nahrungsreiche Blühwiesen zu stärken und Vögeln über Vogelschutzfenster in Feldern Brutmöglichkeiten zu geben.

Dazu brauchen sie Unternehmer, die bereit sind unter dem Begriff Corporate Social Responsibility (gesellschaftliche Unternehmensverantwortung) aus Interesse am Umweltschutz einen freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung von Flächen zu leisten. Das sind die Sponsoren.

Denen gegenüber stehen Landwirte, die Flächen zur Verfügung stellen. Und zwischen diesen beiden steht „Artenglück“. Das Unternehmen versteht sich als Schnittstelle zwischen Landwirtschaft, Naturschutz, Marketing und Digitalisierung.

Regionale Sponsoren bezahlen Saatgut

Ihre Mitarbeitenden arbeiten in den Bereichen Biodiversitätsforschung, Unternehmensstrategie und Website. Mike Hill aus Weingarten hat zwei ehemalige Spargelfelder mit je 3.000 Quadratmetern Fläche angeboten, die dieses Jahr eine Pause vom Spargel brauchen.

Jetzt bezahlen zwei regionale Sponsoren, die Mineralix GmbH am Standort Weingarten und Reifen Burkhardt aus Bruchsal das Saatgut für die Blühmischungen und seine Arbeitsleistung.

Die Mischung enthält mindestens 20 Sorten.
Mike Hill, Spargel- und Gemüsebauer

Hill bringt seine Arbeitskraft ein. Den Aufwand schätzt er im Verhältnis zum sonstigen Aufwand auf dieser Fläche als gering ein. Den materiellen Gewinn setzt er nicht hoch an, wohl aber den Gewinn für den Artenschutz. Mittlerweile ist die Mischung, die ihm von „Artenglück“ empfohlen wurde, eingebracht und es zeigen sich die ersten grünen Spitzen.

„Die Mischung enthält mindestens 20 Sorten“, sagt Hill und nennt Schafgabe, Klee und Sonnenblumen als griffige Beispiele. „Durch diese Vielfalt wird nicht nur eine Vielzahl von Insekten angesprochen, sondern es ist eine lange Blühzeit bis weit in den Herbst hinein vorgesehen.“

Obendrein sei ein weiterer Vorteil durch die Nützlinge zu sehen, die ihm seine anderen Felder frei von Schädlingen halten. Für Hill ist das eine tolle Aktion, die vor allem der Natur richtig viel Gutes tut.

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