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Wie wird das finanziert?

CDU Weingarten will zweites Becken im Freibad: Was sagen die anderen Parteien dazu?

Die Weingartener CDU will ein zweites Becken im Freibad. Die anderen Parteien stellen nicht nur die Frage nach der Finanzierung, sie halten den Vorschlag für vorgezogenen Wahlkampf.

Freibad
Weingartner Freibad: Im Vordergrund das Nichtschwimmerbecken und dahinter das Kleinkinderplanschbecken mit Maskottchen Emilia. Foto: Marianne Lother

Die Weingartener CDU will den Bau eines zweiten Schwimmbeckens im Freibad vorantreiben und glaubt auch, Finanzierungsmöglichkeiten dafür zu sehen. Bereits im Jahr 2019 hatte sie einen Antrag auf die Erstellung einer Machbarkeitsstudie gestellt.

Die CDU stützt ihren Vorstoß auf einen Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2004, der im Zuge der Umsiedlung des Freibadgeländes an den heutigen Standort in zwei Stufen die Einrichtung eines Freischwimmbeckens vorsah, die im Jahr 2010 angegangen werden sollte.

Begründet wurde die Verlagerung damit, dass das alte Bad wirtschaftlich nicht mehr zu erhalten sei und mit dem Erlös des Geländes notwendige gemeindliche Vorhaben finanziert werden sollten. Die Gemeinderäte Timo Martin (WBB) und Wolfgang Wehowsky (SPD) bleiben auch jetzt bei ihrer damaligen Haltung und sprechen sich klar gegen den Bau eines weiteren Beckens aus.

Wie soll das zweite Becken finanziert werden?

Für sie ist der Vorstoß der CDU vorgezogenes Wahlkampfgeplänkel. Lediglich die damaligen Fraktionen von CDU und FDP sowie Alt-Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz (CDU) hätten diesen schwerwiegenden Beschluss der Schließung des bestehenden Freibads und der Umwandlung des Geländes in Bauland mit nur einer einzigen Stimme Mehrheit gegen SPD, WBB und Grüne im Rat durchgebracht.

Wolfgang Wehowsky sieht heute weder Aussichten für eine ausreichende Fremdfinanzierung durch Fördergelder noch eine Möglichkeit im Gemeindehaushalt, zumal das Projekt eines mögliches Neubaus der Turmbergschule im Raum stehe. Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen Liste, Sonja Güntner, hält den Wunsch nach einem großen Außenbecken für „aktuell nicht finanzierbar und auch nicht unbedingt notwendig“.

Sie verweist auf zahlreiche andere dringende Investitionen. Die Ortsvereinsvorsitzende der CDU, Andrea Friebel, führt an, dass sich unter den Fraktionen eine Mehrheit für den Schulhausneubau auf dem Festplatz abzeichne. In Verbindung mit einem großen Becken im Schwimmbad entstünde dort ein neues Zentrum für Kinder und Jugendliche sowie Familien. Die freiwerdende innerstädtische Fläche könne neu gestaltet und vermarktet werden.

Bei angespannter Finanzsituation der Gemeinde sollten andere Projekte Priorität haben

Carolin Holzmüller (FDP) beruft sich auf einen Alternativvorschlag der FDP und der Grünen-Fraktion aus jener Sitzung in 2004. Mit einem etwas kleineren Schwimmerbecken bereits im ersten Bauabschnitt wäre für zusätzliche 263.000 Euro die Sache aus ihrer Sicht erledigt gewesen. Der Vorschlag sei mit Stimmen der CDU abgelehnt worden. Das große Außenbecken habe die FDP zwar bei den Kommunalwahlkämpfen im vorigen Jahr ebenfalls eingefordert, heute sehe sie das aber schwer zu realisieren.

Die Finanzsituation der Gemeinde sei angespannt und für die FDP hätten die aktuellen Projekte und Pflichtaufgaben Priorität. Bürgermeister Eric Bänziger (parteilos) sieht eine realistische Chance zur Verwirklichung eines 25-Meter-Beckens, obwohl die kommunalen Aufgaben ständig zunehmen: Die vorhandene Wassertechnik des Hallenbads könne genutzt werden, dadurch entstünden keine wesentlichen Unterhaltungskosten.

Das Hallenbad werde dann im Sommer geschlossen, so dass kein zusätzliches Personal benötigt werde. Zur Klärung, inwieweit die Baukosten gefördert werden können, seien entsprechende Gespräche mit der Förderbehörde zu führen. Sei die Sache rund, werde er dem Gemeinderat einen Vorschlag vorlegen.

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