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Der Name hat sich etabliert

„Großer Preis von Weingarten“ wird am Hockenheimring ausgetragen

Mit von der Partie beim DTM- und ADAC GT-Masters-Rennwochenende vom 20. bis 22. Oktober ist der MSC Weingarten. Der Club hat die sportliche Leitung.

Menschen in Boxengasse
In maßgeblicher Verantwortung, wie hier beim Pitwalk (Boxengassenbesuch), sind die Helfer des MSC Weingarten an so manchem Rennwochenende auf dem Hockenheimring. Foto: Klaus Müller

Ob es nun bei der Namensgebung „Großer Preis von Weingarten“ bleibt, muss sich noch zeigen. Bislang hatte der Name für das Rennen, das zur ADAC GT-Masters-Serie gehört, in der Szene einen guten Klang – und vor allem einen Namen, der sich über die Jahre etabliert hat.

Seit 2008 wurden die entsprechenden Rennwochenenden auf dem Hockenheimring vom Motorsportclub (MSC) Weingarten organisiert. Auch in diesem Jahr, wenn vom 20. bis zum 22. Oktober das weite Rund des Hockenheimrings zum Mekka vieler Motorsportfreunde wird, trägt der MSC Weingarten die sportliche Verantwortung.

Und doch ist diesmal einiges anders. Es geht nicht nur um das Finale der GT-Masters-Serie, sondern auch um das Finale der DTM-Serie (Deutsche Tourenwagen-Masters). Um es etwas auf die Spitze zu treiben: Die DTM ist die deutsche Rennserie schlechthin.

Für das MSC-Team um Jürgen Fabry (Vereinsvorsitzender) und Karl-Friedrich Ziegahn (Sportleiter) wird es ein besonderes Rennwochenende. Ein Verein aus einem Dorf mit rund 10.600 Einwohnern trägt die sportliche Leitung fürs DTM-Rennen und den GT-Wettbewerb – eine Konstellation, die im Profirennbetrieb äußerst selten vorkommt.

Wir genießen viel Anerkennung und Vertrauen.
Jürgen Fabry
Vorsitzender des MSC Weingarten

„Was die Organisation und Leitung solcher Rennen angeht, genießen wir viel Anerkennung und Vertrauen“, sagt ein diesbezüglich selbstbewusster Jürgen Fabry. Dass die MSC-Leute allemal in der Lage sind, große Rennwochenenden zu organisieren und zu leiten, haben sie in der Vergangenheit oft bewiesen. „Anfangs hatten wir bei den GT-Masters-Rennen die sportliche und sogar die wirtschaftliche Verantwortung“, berichtet Ziegahn. Und in Sachen DTM sind die Weingartener gleichfalls erfahren.

Gut 100 Helfer sind im Einsatz

Am Rennwochenende im Oktober ist der MSC mit rund 100 Helfern im Einsatz. Neben der DTM und dem GT Masters erwarten die Zuschauer unter anderem Rennen um den Porsche Carrera Cup, Rennen der ADAC Formel 4 oder der TCR-Tourenwagenserie. Der Höhepunkt des Wochenendes sind sicherlich die DTM-Läufe. An den Start gehen bei der DTM nicht mehr wie die Jahre zuvor Prototypen von wenigen (deutschen) Marken, sondern seriennahe Supersportwagen.

„Das sind echte Autos im Renntrimm“, versucht Fabry das Geflecht aus Serien und Fahrzeugen etwas zu entwirren. „Mit dabei sind Mercedes-AMG, BMW, Porsche, Ferrari oder Lamborghini.“ Eben durch die Seriennähe, so der Impetus der aktuellen DTM, soll mehr Nähe zum Motorsportfan hergestellt werden. Nach dem Motto: In etwas abgespeckter Form und nicht ganz so auffällig könnten die Renner auch im Alltag unterwegs sein.

2 Männer
Karl-Friedrich Ziegahn und Jürgen Fabry (von links) vom MSC Weingarten haben mit ihrem Team über die Jahre erfolgreich große Rennen organiert. Foto: Klaus Müller

An der Arbeit, an der sportlichen Leitung des MSC ändern solche Vermarktungsmodifikationen freilich nichts. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass am Rennwochenende alles möglichst perfekt abläuft“, betonen Fabry und Ziegahn. Der Verein stellt die Rennsekretärinnen, er betreibt das Rennbüro, ist zuständig für die Techniker, für die Boxengasse, für den Start – um nur einige Beispiele zu nennen. Überdies obliegen Ziegahn die Aufgaben eines Umweltbeauftragten. Da wird schon mal genauer ins Fahrerlager geschaut, auf Abfälle, auf Öl und – tatsächlich – aufs Catering und die Entsorgung von Essensresten.

Früher, als der MSC noch die wirtschaftliche Verantwortung für ein GT-Masters-Rennwochenende trug, gab es im Vorfeld mitunter einen bangen Blick der Vereinsverantwortlichen auf die Zuschauerzahlen. Das habe sich zwischenzeitlich geändert. „Wir werden vom Hockenheimring mit der sportlichen Leitung beauftragt und sind in diesem Fall Dienstleister“, klärt Fabry auf.

MSC-Mitglied Marvin Dienst sitzt am Steuer eines DTM-Boliden

Ob sich am Ende die direkte Verbindung von DTM und ADAC GT Masters auszahlt, bleibt abzuwarten. Die Unterschiede zwischen den beiden Rennserien sind relativ überschaubar. Die Fahrzeugmarken sind gleich. Bei der DTM kommt pro Fahrzeug ein Fahrer zum Einsatz, beim GT Masters sind es zwei pro Fahrzeug. Überdies verfügen die DTM-Teams über ein höheres Budget. Übrigens: Am Steuer eines DTM-Boliden sitzt mit Marvin Dienst ein Mitglied des MSC Weingarten.

Und was ist nun mit der Namensgebung „Großer Preis von Weingarten“? Darüber muss noch bei den Hauptverantwortlichen, unter anderem beim ADAC München, abschließend entschieden werden. Dass beide Serien unter diesem Namen firmieren, ist eher unwahrscheinlich. „Vielleicht aber klappt es ja doch“, hoffen Fabry und seine Mitstreiter.

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