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Event am 19. Januar

Publikum vergibt die Punkte beim Poetry Slam in Weingarten 

Die LandKulturSchaffenden Südwest kommen erneut nach Weingarten. Neben dem Abend am 19. Januar ist auch „Weiberkram“ zum Weltfrauentag geplant.

Rolf Suter, der Vorsitzende des Vereins LandKulturSchaffende Südwest, im Gespräch mit den BNN über die Faszination Poetry Slam
Rolf Suter, der Vorsitzende des Vereins LandKulturSchaffende Südwest, spricht über die Faszination von Poetry Slam Foto: Marianne Lother

Die LandKulturSchaffenden Südwest kommen am 19. Januar mit einem Poetry Slam nach Weingarten. Mitveranstalter ist die Kolpingsfamilie Weingarten. Organisator Rolf Suter erzählt im BNN-Interview, was die Faszination an dieser Sprachkunst ausmacht.

Rolf Suter hatte schon Auftritte in Jugendarrestanstalt in Rastatt

Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art in Weingarten. Wie zufrieden waren Sie mit der ersten?
Suter
Sehr zufrieden. Das Publikum war sehr lebendig, ist beim Zuhören mitgegangen und hat den Vortragenden Resonanz geboten. Poetry Slam ist zurzeit ein sehr angesagtes Format.
Was macht den Reiz einer Poetry-Slam-Veranstaltung aus? Kann jeder Autor auch automatisch slammen?
Suter
Den Reiz macht die Bewertung durch das Publikum durch Vergabe von Punkten aus. Bewertet werden sowohl die Inhalte der Texte als auch die Performance des Vortragenden, über die das Publikum Zugang zu den Texten findet. Wer sein Publikum mitreißen kann, könnte fast einen Einkaufszettel vorlesen. Lebendig werden Texte, die authentisch sind und in denen das Publikum sich wiederfindet.
Sie sind sehr erfolgreich in der Jugendarrestanstalt Rastatt aufgetreten. Was war der Schlüssel zum Erfolg?
Suter
Die Insassen waren dankbar, dass sich jemand für sie interessiert und eine Veranstaltung für sie speziell anbietet. Sie haben gemerkt, dass wir nicht das Literarische Quartett sind und verschwurbelt daherreden, sondern ihnen etwas geben können. Seither besuchten wir vier Gefängnisse im Radius von rund 150 Kilometern, weitere fünf sind terminiert. Ich habe mir auch überlegt, den Insassen unsere Texte schriftlich als Geschenk zu übergeben und Schreibblöcke für eigene Ideen mitzubringen und sie einzuladen, mit uns aufzutreten.
Sie planen auch Lesungen. Worin liegt der Unterschied der Formate?
Suter
Eine Lesung erfolgt ohne Bewertung. Der Text ist frei von Effekten und Pointen. Die Autoren präsentieren sich intensiver in 15 bis 20 Minuten. Im Gewölbekeller von Casetta del Caffè in der Bahnhofstraße veranstalten wir eine solche Lesung am 16. Februar um 19.30 Uhr.
Welche Themen eignen sich für eine Lesung?
Suter
Themen, über die alle Welt spricht oder über die kaum jemand spricht. Neu plane ich als Format Lesungen für Menschenfreundlichkeit. Es ist erschreckend, in welchem Umfang Hass gesellschaftsfähig wurde, vom Anspucken bis zum Auto in Brand setzen. Der 27. Januar ist der Holocaust-Gedenktag. Das möchten wir für 2025 zum Anlass nehmen, Texte gegen Hass auf die Bühne zu bringen. Schön wäre eine Pilotveranstaltung in Weingarten im zweiten Halbjahr 2024.
Was sind Ihre weiteren Pläne in nächster Zeit?
Suter
Zum Weltfrauentag am 8. März um 19.30 Uhr präsentieren wir „Weiberkram“ im evangelischen Gemeindezentrum in Weingarten. Stand heute werden fünf Poetinnen aus unserem Verein Poetry-Slam-Texte vortragen. Der Frauenchor Women for Vocals des Gesangvereins Liederkranz umrahmt und veredelt die Frauenveranstaltung. Wir hoffen, dass die Literaturfans sich auf den Chor und die Chorfans sich auf die Slam-Show freuen.

Service

Weingartener Poetry Slam am Freitag, 19. Januar, um 19.30 Uhr im katholischen Gemeindezentrum. Reservierungen unter poetryslam@kolping-weingarten.de.

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