Skip to main content

Vorgezogene Winterschließung

Karlsruher Sonnenbad geht nach Zwölf-Stunden-Schwimmen in die Pause

Das Sonnenbad beendet die Saison wegen Energiekrise mit zwölf Stunden Schwimmen früher als gewohnt. Nicht jeder Schwimmer hat dafür Verständnis.

Menschen schwimmen im Karlsruher Sonnenbad.
Rund 160 Menschen beteiligen sich am Zwölf-Stunden-Schwimmen. Foto: Jörg Donecker

Um 18 Uhr war es so weit, die Tausender-Marke ist geknackt, genau sind es 1.019 geschwommene Kilometer. Auf diesen Moment hat Luisa Schnepf gewartet. „Als wir heute morgen um Zehn die Tore im Sonnenbad geöffnet haben, war zunächst nur der harte Kern im Wasser.

Es ging dann aber doch sehr schnell, dass die anderen Schwimmer aus den Federn gekommen sind.”, berichtet die Mitarbeiterin der Karlsruher Bäderbetriebe.

Da hat uns das Wetter gut in die Karten gespielt.
Luisa Schnepf, Mitarbeiterin der Karlsruher Bäderbetriebe

„Da hat uns das Wetter gut in die Karten gespielt!” so Schnepf weiter. Rund 160 Personen haben sich zum Langzeitschwimmen angemeldet, jeder erschwommene Kilometer bringt einen Euro auf dem Spendenscheck für die Lebenshilfe Karlsruhe/Ettlingen.

Wichtiges Spendenschwimmen für die Lebenshilfe

Bernd Antritter vom Vorstand des Freundeskreises Sonnenbad, weiß, wie wichtig das Zölf-Stunden-Schwimmen für das Bad ist. „Die Stimmung ist gut und das war unser Ziel. So können wir mit einem guten Gefühl in die verfrühte Winterpause gehen.” Denn das Freibad, das normalerweise bis zum ersten Advent geöffnet hat, muss wegen der Energiesparmaßnahmen der Stadt bereits am Tag nach dem Spendenschwimmern die Saison beenden.

„Wenn die Zivilgesellschaft zum Energiesparen aufgerufen wird, können wir nicht guten Gewissens das Wasser aufheizen. Das verstehen die meisten Vereinsmitglieder auch. Trotzdem bekommen wir immer mal wieder wütende E-Mails, mit deren Absendern ich dann telefoniere. Das erhöht das Verständnis für die Entscheidung.”, so Antritter.

Gute Stimmung im Sonnenbad

Auch unter den Teilnehmenden ist die Stimmung gut. Ein junger Mann, der gerade aus dem Wasser gestiegen kommt, will heute noch die zehn Kilometer voll machen. „Man merkt, dass man nicht ganz so gut im Training steht, wie vor zwei Jahren, beim letzten Zwölf-Stunden-Schwimmen, aber es ist für einen guten Zweck, da gibt man gerne noch mal alles.“

Er ist Polizist und möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen, für die vorzeitige Schließung des Sonnenbades hat er Verständnis: „Ich verstehe, weswegen geschlossen wird, es ist trotzdem schade. Aber dann beginnt das Winterschwimmen im Fächerbad eben ein paar Wochen früher.“

Mitarbeitende arbeiten in anderen Karlsruher Bädern

Auch Roland Hilmer, Betriebsstellenleiter des Sonnenbades, schaut den nächsten Monaten gespannt entgegen. Es stehen Renovierungen an, das Nichtschwimmerbecken und der Massagepilz müssen dringend erneuert werden. „Wie wir in den nächsten Monaten personell aufgestellt sein werden, ist auch noch nicht klar, viele der Mitarbeitenden werden in anderen Bädern als Krankheitsvertretung eingesetzt.“, so der Schwimmmeister.

Wann das Bad wieder öffnen darf, kommt auf die Temperaturen im Winter an, aktuell wird der 1. April als Öffnungsdatum gehandelt. Um in eine klimaneutrale und planungssichere Zukunft zu blicken, plant der Freundeskreis Sonnenbad die Erwärmung des Wassers über Solarthermie. Wann diese jedoch installiert werden kann, ist auch eine Frage des Geldes.

nach oben Zurück zum Seitenanfang