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„Nachrangiges“ Angebot?

Landkreis Karlsruhe bekommt nach fünf Jahren Wartezeit grünes Licht für Schulkindergarten

Darauf musste man lange im Landratsamt warten: Nach fünf Jahren wurde ein Schulkindergarten für die Hardtwaldschule genehmigt. Es sind aber noch Fragen zu beantworten.

Schule + Hardtwaldschule
Braucht mehr Platz: Nicht nur, dass die Hardtwaldschule nun einen Schulkindergarten bekommen soll, obendrein sind einige Klassen wegen Platzmangels ausgelagert. Foto: Klaus Müller

Lange genug hat es gedauert. Und zwar weit über fünf Jahre. So lange brauchte es, bis das baden-württembergische Kultusministerium in der Hardtwaldschule Neureut einen eingruppigen Schulkindergarten genehmigte.

Die Genehmigung gilt ab dem Schuljahr 2023/24, hieß es bei der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses des Kreistags in Karlsruhe. Wo soll der Kindergarten entstehen? Das steht noch nicht fest.

Träger der Hardtwaldschule ist der Landkreis Karlsruhe. Bei der Schule handelt es sich um ein sozialpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.

Unterrichtet werden dort derzeit rund 80 Schüler mit, wie es auf der Schulhomepage heißt, „sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Bedürfnissen“. Nach Einschätzung der Landkreisverwaltung zeichnet es sich jetzt schon ab, dass die Schülerzahlen weiter steigen werden.

Der Bedarf wurde schon 2017 festgestellt

Dringenden Handlungsbedarf für einen Schulkindergarten konstatierten die Landkreisverwaltung und der Kreistag bereits 2017.

Der Grund dafür war und ist denkbar einfach: eine steigende Nachfrage. Entsprechende Wartelisten für einen Kindergartenplatz mit besonderen Förderbedarf, so die Erfahrung der vergangenen Monate, werden landkreisweit zunehmend länger.

Wie berichtet, erhielt der Landkreis 2020 vom Ministerium für die Einrichtung besagter Schulkindergartengruppe eine mündliche Zusage. Dabei blieb es vorerst.

Sinngemäß begründete das Kultusministerium seine zögerliche Haltung damit, dass im Gegensatz zu allgemeinen Kindergärten das Angebot Schulkindergarten „nachrangig“ sowie „freiwillig und subsidiär“ sei.

Spielzeug liegt in einer Kita.
Nachfrage steigt: Absehbar werden die Wartelisten für die Hardtwaldschule des Landkreises länger. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Laut Ministerium sind Schulkindergärten als Angebot zu verstehen, „Kinder mit Behinderung und von Behinderung bedrohte Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen“. Hierbei sollen die Kinder auf den Besuch eines allgemeinen Kindergartens respektive auf die Schule vorbereitet werden.

Landkreis Karlsruhe setzt auf die Stammschule als langfristigen Standort

Die Genehmigung für den Kindergarten ist eine Sache – eine andere die Standortfrage. Dass angesichts steigender Schülerzahlen, verbunden mit einem gestiegenen Raumbedarf, die Hardtwaldschule zwischenzeitlich aus allen Nähten zu platzen droht, belegt die Vielzahl der Standorte, an denen die Schüler unterrichtet werden.

Sieben Klassen finden Platz in der Stammschule, drei Klassen in der Südschule, eine berufsvorbereitende Einrichtung in der gewerblichen Schule Durlach und drei Klassen in einem Interimsgebäude (Module) auf dem Waldsportplatz Neureut-Kirchfeld.

Da die Interimslösungen zwangsläufig zeitlich begrenzt sind, geht die Verwaltung von einem zusätzlichen Raumbedarf – am besten an der Stammschule – von insgesamt elf Klassenzimmern aus.

„Wir brauchen nun eine langfristige Konzeption“, befand Landrat Christoph Schnaudigel (CDU). In einem der nächsten Schritte sind Gespräche darüber, insbesondere mit Blick auf die Standortfrage, mit der Stadt Karlsruhe vorgesehen.

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