Skip to main content

Volleyball-Bundesliga

„Lünen-Hünen“ sind für Karlsruher Baden Volleys mehr als eine Nummer zu groß

Im ersten Satz gegen den haushohen Favoriten Lüneburg schlagen sich die Baden Volleys hervorragend. Zwei Serien knocken die Karlsruher Volleyballer dann aus.

Philipp Schumann von den Baden Volleys gegen einen Lüneburger Dreier-Block.
Drei gegen einen: Einen schweren Stand hatten Philipp Schumann und die Baden Volleys Karlsruhe gegen die nicht nur physisch überlegene SGV Lüneburg. Foto: Andreas Arndt

Philipp Schumann hatte das Spiel sichtlich mitgenommen. Konsterniert und mit starrem Blick ins Leere saß der Diagonalangreifer der Baden Volleys auf der Karlsruher Bank, während drei Stühle weiter Cheftrainer Antonio Bonelli genau dagegen anredete: etwaig aufkeimenden Frust im Lager des Aufsteigers.

„Wir haben einen hervorragenden ersten Satz abgeliefert, darauf müssen wir aufbauen, Schritt für Schritt“, sagte der Coach des badischen Erstliga-Neulings, der auch nach dem vierten Heimspiel in der Volleyball-Bundesliga weiter auf den ersten Sieg vor eigener Kulisse wartet.

„Die spielen nicht umsonst Champions League“
Jannik Brentel 
Außenangreifer der Baden Volleys

Dass dies nach der Partie gegen die SVG Lüneburg der Fall sein würde, war freilich alles andere als eine Überraschung. „Die spielen nicht umsonst Champions League“, sagte Volleys-Angreifer Jannik Brentel nach dem letztlich humorlosen 3:0(25:21, 25:16, 25:17)-Erfolg des Ligazweiten am Samstagabend in der Lina-Radke-Halle.

Dabei waren die Baden Volleys vor den rund 900 Zuschauern richtig gut in das Duell mit den Lüneburger Vollprofis gestartet. Anders als zum Beispiel zuletzt beim 1:3 in Düren war das Team um Kapitän Jens Sandmeier von Beginn an hellwach und konzentriert bei der Sache.

Karlsruhe gelingt ein Satz fast wie aus einem Guss

„Wir haben genau das gespielt, was wir uns vorgenommen haben“, hob Sandmeier hervor. Und Brentel ergänzte: „Wir haben viele Sachen richtig gut gemacht.“

In der Tat: Die Volleys erzeugten Druck mit ihren Angaben, waren in der Annahme noch stabil und setzten sich auch im Angriff immer wieder durch – ein Satz, fast wie aus einem Guss. Schumann punktete verlässlich, auch Mittelblocker Bastian Korreck setzte immer wieder wirkungsvolle Akzente.

Von einem der besten Erstliga-Sätze seines Teams sprach Bonelli später, alleine den Lohn fuhren seine Spieler nicht ein. Als Brentel ein Ass zum 19:15 servierte, da schaltete Lüneburg ein Gang hoch.

Gegen die folgenden Angaben von Jesse William Elser war ebenso wie gegen Wucht und Blocküberlegenheit am Netz kein Kraut gewachsen – ein Vorgeschmack auf das, was den Karlsruher in der Folge so übers Netz gedonnert werden sollte.

Lüneburg entreißt Karlsruhe noch den ersten Satz

Mit einem 7:0-Lauf drehte Lüneburg die Partie. Schon diese Serie zeigte Wirkung, dennoch blieben die Hausherren auch im zweiten Satz zunächst noch recht gut drin im Spiel. Der nächste 7:0-Lauf der Gäste zum zwischenzeitlichen 18:10 aber knockte die Baden Volleys aus.

Der Aufschlags-Druck war und blieb „brutal“ (Bonelli) und die Volleys hatten mit dieser Power erhebliche Probleme. „Das ist natürlich frustrierend“, stellte Brentel fest, mahnte aber auch an: „Wir müssen da mental stabiler werden, dürfen den Kopf nicht hängen lassen.“

Während die Volleys nicht mehr aus ihrem Loch herauskamen, fanden auf der anderen Seite des Netzes die „Lünen-Hünen“ mehr und mehr Spaß an ihrer Pflichtaufgabe und spielten auch ihre physische Überlegenheit am Netz nun eiskalt aus. Der fünfte 3:0-Erfolg in Serie war für Lüneburg nur noch eine Formsache.

Bonellis Trainerkollege Stefan Hübner nahm das Ergebnis entsprechend routiniert zur Kenntnis, der Karlsruher Coach ärgerte sich derweil nicht über das nackte Resultat, sondern vielmehr darüber, dass seine Mannschaft aus dem ersten Satz nicht mehr Mut und Zutrauen für die nächsten Durchgänge mitgenommen hatte.

„Mit der Leistung bin ich insgesamt zufrieden. Es geht darum, das einzuordnen“, sagte Bonelli mit Blick auf die ungleichen Kräfteverhältnisse. Man müsse „das Positive“ mitnehmen, betonte auch Kapitän Sandmeier mit Blick auf den ersten Durchgang. Mit der dort gezeigten Leistung gewinne man gegen die Hälfte der Liga, legte sich Bonelli fest.

Allerdings warten zunächst noch zwei weitere Aufgaben gegen Teams, die wie Lüneburg der anderen Hälfte der Liga zuzurechnen sind: Am kommenden Sonntag gastieren die Baden Volleys beim Meister und Spitzenreiter Berlin, zum „Weihnachtsspiel“ am 23. Dezember (18.45) kommt der aktuelle Tabellendritte Giesen in die Karlsruher Lina-Radke-Halle.

Jetzt den Regionalsport-Newsletter „Sportplatz“ abonnieren

Wir haben die Sport-Region im Blick: Für den „Sportplatz“ sind wir in den Hallen und auf den Plätzen in der Umgebung unterwegs, blicken hinter die Kulissen und rücken Clubs wie Sportlerinnen und Sportler ins Rampenlicht. Mit unserem Regionalsport-Newsletter kommen - so der Fußball rollt - auch die Amateurfußball-Kolumne „Steffens HEIMspiel“, sportliche Veranstaltungstipps und die „Was macht denn...?“-Rubrik jede Woche am Freitag kostenlos direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang