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Politiker trifft Schüler

Andreas Stoch fordert in Pfinztal Rückkehr zu G9

Der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch ist am Freitag zu Gast in Pfinztal. Dort stellt er sich Schülern des Ludwig-Marum-Gymnasiums und ihren Fragen – darunter auch kritische.

Der SPD-Landesvorsitzende Stoch nahm vor 320 Schülern in der Julius-Hirsch-Halle zu den Themen -Sportunterricht und Digitalisierung Stellung.,
Der SPD-Landesvorsitzende Stoch nahm vor 320 Schülern in der Julius-Hirsch-Halle zu den Themen -Sportunterricht und Digitalisierung Stellung., Foto: Arnd Waidelich

Politik aus erster Hand erhielt die Oberstufe des Pfinztaler Ludwig-Marum-Gymnasiums. Zu Gast war der Andreas Stoch. 

Es war durchaus kein Heimspiel für den SPD-Landesvorsitzenden. An der ein oder anderen Stelle musste er auf kritische Fragen einräumen: Aus heutiger Sicht würde er einige Entscheidungen anders treffen, als er sie während seiner Amtszeit als Bildungsminister getroffen habe. 

Die Idee zu der Veranstaltung sei während einer Veranstaltung zur Pfinztaler Jugendbeteiligung von Malik Kartal eingebracht worden, informierte Schulleiterin Elke Engelmann. Kartal ist Sprecher der Jusos Pfinztal und übernahm denn auch die Organisation und Moderation der Veranstaltung in der Julius-Hirsch- Halle. 

Rassismus ist ein Thema der Debatte

Dort hatten sich die rund 320 Schüler der Oberstufe auf dem Hallenboden niedergelassen. Sie hörten dem SPD-Landesvorsitzenden Andreas nicht nur zu, sondern stellten auch kritische Fragen, etwa zum Thema Rassismus. 

Nur dadurch, dass ein Schild an der Schule hängt, verschwinde Rassismus nicht, betonte Stoch. Er regte Veranstaltungen an, bei denen unterschiedlichste kulturelle Gruppe einander kennenlernen könnten. Dadurch schwinde bei den Menschen die Angst vor dem Unbekannten. 

SMV-Vertreter Rasmus Ellwanger forderte seine Mitschüler zu mehr Engagement auf.
SMV-Vertreter Rasmus Ellwanger forderte seine Mitschüler zu mehr Engagement auf. Foto: Arnd Waidelich

In diese Richtung gebe es in der Schülerschaft sehr viele Ideen. Deren Realisierung erfordere allerdings auch sehr viel Engagement. Das Team der Schülermitverantwortung (SMV) sei in der bisherigen Zusammensetzung zu klein, um diese Aufgaben stemmen zu können, bedauerte SMV-Mitglied Rasmus Ellwanger. 

Die Gelegenheit nutzte er geistesgegenwärtig für einen Aufruf, an der im unmittelbaren Anschluss stattfindenden SMV-Sitzung teilzunehmen. 

Zurück zu G9? Stoch weist Versäumnisse zurück

Die Schule sei für ihn ein Hoffnungsträger für politische Willensbildung angesichts einer Entwicklung, in der Tageszeitungen und Politmagazine eine immer kleinere Rolle in der politischen Diskussion spielten, so Stoch. Gerade deshalb bräuchte es in den Schulen viel mehr politische Bildung. 

Ganz entschieden verwahrte er sich allerdings gegen den Vorwurf, er habe in seiner Amtszeit die Möglichkeit versäumt, aus G8 wieder G9 zu machen. Die politische Konstellation habe das damals einfach nicht erlaubt. Das hinderte ihn nicht daran, jetzt die Rückkehr zu G9 einzufordern. 

Lehrer und Bürgermeisterin beklagen fehlende Gelder

Da sah er sich in Übereinstimmung mit Rüdiger Horst, der als Lehrer sich mit einem „pointierten Beitrag“ einbrachte und vier Semester politische Bildung im Gymnasium forderte. 

Menschen in einer Halle.
Beim Thema Digitalpakt hielt es Bürgermeiterin Nicola Bodner nicht auf ihrem Platz. Im Hinerrgrund Organisator Malik Kartal. Foto: Arnd Waidelich

Wie ihn juckte es auch Bürgermeisterin Nicola Bodner (parteilos) an einigen Stellen, sich einzumischen. Mehrfach ergriff sie von Stoch das Mikrofon, um etwa auf einen aus Schallschutzgründen gesperrten Basketballplatz hinzuweisen oder die aus dem Digitalpakt versprochenen, aber ausbleibenden Gelder.

Die von der Bundesregierung in diesem Digitalpakt versprochenen fünf Milliarden Euro hatte zuvor ein anderer Schüler moniert. Im Ludwig-Marum-Gymnasium habe er davon noch nichts bemerkt, ergänzte ein zweiter. 

Nicht zuletzt deshalb warb Malik Kartal in seinem Schlusswort bei seinen Mitschülern dafür, sich bei diesen Themen einzumischen und einen kritischen Blick auf bestimmte Aspekt zu werfen. 

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