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Volleyball-Oberliga

Meisterträume: Warum die Volleyballerinnen der VSG Kleinsteinbach oft auf Holz klopfen müssen

14 Spiele, 14 Siege, nur einen Punkt abgegeben: Die Volleyballerinnen der VSG Kleinsteinbach spielen bislang eine (fast) perfekte Oberliga-Saison. Die Meister-Sektflaschen sind schon kalt gestellt.

Die Volleyballerinnen der VSG Kleinsteinbach besprechen sich bei einer Auszeit mit ihrem Trainer Karsten Seeger.
Trainer Karsten Seeger und VSG-Kapitänin Anna Ganz (rechts daneben) geben die Marschroute vor. Foto: Peter Hennrich

Anna Ganz schmunzelt zunächst. Sie weiß schließlich, was gleich kommen wird. Als die Rede auf ihre Fingerknöchel und die ihrer Teamkolleginnen der VSG Kleinsteinbach kommt, folgt ein herzhaftes Lachen.

„Ja, zum Teil sind sie schon etwas lädiert“, sagt die Kapitänin der Oberliga-Volleyballerinnen. Also die Fingerknöchel. Schließlich müssen Ganz und Co derzeit ganz schön oft auf Holz klopfen. Teamkollegin Eugenia Breitung will das so.

Meisterträume der VSG Kleinsteinbach nehmen Realität an

„Sie ist sehr abergläubisch“, sagt Ganz über die VSG-Zuspielerin. Aber warum muss überhaupt geklopft werden? Ganz einfach, weil die VSG-Frauen träumen. Und zwar Meisterträume.

„Und immer wenn wir untereinander darüber sprechen, müssen wir auf Holz klopfen. Sonst bringt das laut Eugenia Unglück“, sagt Ganz.

VSG Kleinsteinbach kann gegen TV Bretten Meisterstück perfekt machen

Nach einem „verdammt guten Saisonstart“, wie Ganz sagt, wurden erste Meisterträume wach. Als die Mannschaft von Trainer Karsten Seeger nun auch in der Rückrunde weiter unbesiegt blieb, „ging es los, darüber nachzudenken, was wäre wenn“, sagt Ganz.

Doch Breitung traut dem Meister-Braten trotz mittlerweile neun Punkten Vorsprung (noch) nicht und führte schließlich das aberwitzige Ritual ein. Bald aber könnte es vorbei sein mit lädierten Fingerknöcheln. Dann ist Schonzeit angesagt.

VSG Kleinsteinbach peilt Sieg Nummer 15 im 15. Saisonspiel an

Denn am Sonntag (16 Uhr) kann die VSG Kleinsteinbach ihr Meisterstück vorzeitig perfekt machen – und zwar mit Sieg Nummer 15 im 15. Saisonspiel.

Dann empfängt die VSG in der heimischen Hagwaldhalle den Tabellenzweiten TV Bretten. Mit einem weiteren Erfolg knallen bereits am Sonntagnachmittag die Sektkorken.

Bretten wird den Anspruch und Ansporn haben, als erste Mannschaft uns zu besiegen.
Anna Ganz
Kapitänin der VSG Kleinsteinbach

„Die Vorbereitungen laufen schon“, verrät Ganz, die auf Außen und in der Annahme spielt. Doch vor dem prickelnden Sekt, fließt erst einmal noch Schweiß – und der TVB wird dem Spitzenreiter alles abverlangen. Davon ist Anna Ganz überzeugt.

„Bretten wird den Anspruch und Ansporn haben, als erste Mannschaft uns zu besiegen. Wir gehen mit Respekt rein und hoffen auf ein geiles Spiel“, sagt Ganz.

VSG-Trainer Seeger will Wirkungskreise von TVB-Trio einschränken

Trainer Seeger erwartet ein „super enges Spiel“. Es seien zwei Mannschaften, „die spielerisch auf einem Level sind“.

Damit die VSG als Sieger vom Feld marschiert, sei es laut Seeger wichtig, die Wirkungskreise von Diana Slabinski, Anna Graessel und Sarah Sulzer einzuschränken.

VSG Kleinsteinbach ist eine eingespielte Truppe

Die VSG spielt eine Saison nahe am Optimum: 14 Spiele, 14 Siege, bislang wurde nur ein Punkt abgegeben. Eine Saison ohne Niederlage wäre „das Nonplusultra“, findet die 28-jährige Ganz.

Bei den Gründen für den Höhenflug muss die Kapitänin nicht lange überlegen. „Wir sind total eingespielt, agieren seit vielen Jahren in der nahezu gleichen Konstellation. Wir sind eine eingeschworene Truppe, die füreinander kämpft.“

Grund Nummer zwei trägt den Namen Karsten Seeger. „Er ist ein super Trainer, der unser Potenzial rausholt. Er ist mit so viel Herzblut dabei, sein Anteil am Erfolg ist immens“, sagt Ganz, die seit 2016 für die VSG baggert und pritscht. 

Und Coach Seeger gibt die Lorbeeren an sein Team zurück. „Es ist ein sehr gewachsenes Team, das lange zusammenspielt. Das aber trotz gewisser Erfolge hungrig bleibt.“

Auch sei die vermeintlich größte Schwäche zur wohl größten Stärke geworden. „Wir haben einen sehr kleinen Kader, aber dadurch sind alle Spielerinnen wichtig, der Zusammenhalt enorm“, sagt Seeger, der seit rund sechs Jahren die VSG-Frauen trainiert.

Etwas mulmig ist Karsten Seeger aber zumute, wenn er an eine mögliche Meisterfeier denkt. Schließlich werden Erfolgstrainer gerne mal mit Sekt oder wahlweise Bier geduscht. Manchmal muss auch das Haupthaar dran glauben.

Ich habe ja eh nicht mehr so viele Haare auf dem Kopf, da wäre es schade um die restlichen.
Karsten Seeger
Trainer der VSG Kleinsteinbach über mögliche Meisterfeierlichkeiten

„Ich hoffe nicht, dass die Mädels dahin gehend etwas geplant haben. Ich habe ja eh nicht mehr so viele Haare auf dem Kopf, da wäre es schade um die restlichen“, sagt Seeger und lacht.

Meisterfeier hin, Meisterfeier her: In der kommenden Spielzeit soll dann die Regionalliga aufgemischt werden. Angst habe das Team nicht, versichert Ganz, „aber natürlich Respekt“.

Man freue sich auf eine „neue Challenge“. Und wer weiß, vielleicht müssen im Frühjahr 2025 auch wieder die Fingerknöchel strapaziert werden.

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