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Nach Protesten der Anwohner

Der Wössinger Festplatz wird nun doch nicht bebaut

Mit knapper Mehrheit lehnt der Walzbachtaler Gemeinderat die Bebauung des Wössinger Festplatzes ab. Über ein Jahr ging die Diskussion hin und her.

Keinen Bebauungsplan aufstellen will der Walzbachtaler Gemeinderat für den Wössinger Festplatz
Keinen Bebauungsplan aufstellen will der Walzbachtaler Gemeinderat für den Wössinger Festplatz. Foto: Arnd Waidelich

Der Wössinger Festplatz wird nicht bebaut. Mit der denkbar knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen lehnte der Gemeinderat Walzbachtal einen entsprechenden Vorschlag der Gemeindeverwaltung ab. Nichts daran ändern konnte der Sachvortrag von Planer Lars Petri. Er hatte zu Beginn des Tagesordnungspunkts die eingegangenen Bedenken und Anregungen und die Fortschreibung des Plans Revue passieren lassen.

Ein Abweichler gibt den Ausschlag

Bei vier fehlenden Gemeinderäten gab die Stimme von SPD-Abweichler Bernd Liebe den Ausschlag dafür, dass sich die Waage zugunsten der Ablehner senkte. Entgegen dem Votum der SPD-Fraktionsvorsitzenden Silke Meyer, die zum wiederholten Mal die Vorteile des Bebauungsplans für den Festplatz betonte hatte, stimmte er mit der geschlossenen Ablehnungsfront von CDU und FDP. Damit ging ein Entscheidungsmarathon zu Ende, der sich mit jeweils knappsten Mehrheiten, Patts und gegensätzlichen Entscheidungen über ein Jahr hinzog.

Das kommt für uns städtebaulich nicht infrage.
Jutta Belstler
CDU-Gemeinderätin

Schon mit ihren ersten Worten machte die CDU-Fraktionsführerin Jutta Belstler deutlich, dass sich an ihrer ablehnenden Position nichts verändert habe: „Das kommt für uns städtebaulich nicht infrage.“ Die CDU teile vollumfänglich die Bedenken der Anlieger des Festplatzes. Bei den jüngsten Sportfesten habe sich die Fraktion vor Ort ein Bild der Situation verschafft. Selbst mit noch vorhandenem Festplatz seien nicht nur der Rewe-Parkplatz und der TV-Parkplatz, sondern auch alle Nebenstraßen komplett zugeparkt gewesen.

Scharfe Kritik am Bürgermeister

Noch entschiedener und mit einer deutlichen Sprache wandte sich Werner Schön (FDP) gegen den Bebauungsplan. Seine Ablehnung spickte er mit Vorwürfen an die Adresse des Bürgermeisters. Timur Özcan (parteilos) habe wichtige Informationen zur Belegung des Festplatzes zurückgehalten. Unehrlich sei Özcan bei den Anwohnern der Durlacher Allee mit dem Argument hausieren gegangen, man brauche dieses Gelände zur Errichtung von Flüchtlingsunterkünften.

Özcan habe sich als Verwaltungschef bei einer Abstimmung unredlich verhalten und mit seiner Stimme ein Verfahren durch die Hintertür wieder eröffnet, so Schön. Der Bürgermeister solle sich lieber daran machen, den Initiativen aus dem Rat zum Schaffen von Wohnraum in der Wössinger Straße 97 nachgehen. Der Vorschlag des Bürgermeisters sei ein Schildbürgerstreich.

Silke Meyer hingegen versicherte, dass auch sie Verständnis für die Bedenken der Anlieger habe. Sie bewerte allerdings die Interessen der Allgemeinheit, der sie sich als Gemeinderätin verpflichtet fühle, höher. Mit dem Festplatz stehe eine zentrale Fläche zur Verfügung, die ohnehin schon versiegelt sei und durch den Bebauungsplan aufgewertet werde. Den Wegfall des Festplatzes könne man durch den tollen Rathausplatz ausgleichen. Für Jubiläen könne man die Wössinger Straße sperren.

Diese Position teilte die Grünen-Sprecherin Andrea Zipf. Für sie stehe im Vordergrund, dass mit dem Bebauungsplan bezahlbarer Wohnraum geschaffen werde.

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