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Ärger mit Vodafone

Internetprobleme im Landkreis Karlsruhe: Jetzt kommt der Bagger

Das Internet hakt, das Gespräch am Telefon bricht ab: Immer häufiger klagen Menschen über schlechte Verbindungen. Im nördlichen Landkreis bestätigt Vodafone, dass die Auslastung der Netze gestiegen ist - und bessert mit dem Bagger nach.

Vodafone verlegt Glasfaser in der Wössinger Straße
Vodafone verlegt Glasfaser in der Wössinger Straße Foto: Arnd Waidelich

In Corona-Zeiten spielt das Thema Digitalisierung eine noch mbaggal ganz andere Rolle als vorher. Dass ausgerechnet in diesen Zeiten die Leitungen der Internetprovider Probleme machen ist umso bedauerlicher. Doch in der Region häufen sich die Meldungen über schlechte Verbindungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Name eines Providers: Vodafone. Der will nachbessern, muss dafür aber neue Leitungen verlegen, wie eine Pressesprecherin bestätigt.

Der Jöhlinger Maik Gehrmann berichtet darüber, dass er im Bereich Attental schon seit November eine miserable Verbindung habe. Erkundigungen bei Vodafone selbst seien unbefriedigend geendet mit der Auskunft, dass Probleme selbstverständlich seien, wenn er wie 1.300 andere Kunden an einem Verteiler-Knoten hängen. Seltsam nur, so berichtet er, dass Problem beseitigt sei, wenn der Vertrag auf eine schnellere Verbindung upgedatet werde.

Das bestätigt beispielsweise Friedemann Krauß. Anfang Januar sei seine 100-Mbit-Leitung im Jöhlinger Kirchgrund zusammengebrochen. Im Homeoffice auf die Verbindung angewiesen habe er seinen Vertrag auf eine 500 Mbit „aufgebohrt“, wie er sagt. „Über Nacht tickte das Internet auf einmal wieder. Also kein technisches Problem“, lautet seine Schlussfolgerung.

Die Klagen über die nicht funktionierende Internetverbindungen von Vodafone schlugen schon mehrfach auch im Walzbachtaler Gemeinderat auf. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Silke Meyer berichtete in der Fragestunde für die Gemeinderäte über zusammenbrechende Verbindungen sobald zwei bis drei Benutzer an der Leitung hängen. Bürgermeister Timur Özcan pflichtete ihr bei. Die Gemeinde habe sich schon mehrfach ebenso erfolglos an den Provider gewandt. In Zeiten, in denen digitales Funktionieren nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Arbeit diene, sei das besonders unverständlich.

In Leserbriefen wird das Problem auch aus anderen Gemeinden thematisiert. Die Dettenheimer Leser Andreas Pätzold und Achim Kubach können davon ebenfalls ein Lied singen. „Verbindungsabbrüche, schlechte Sprachqualität bei der Telefonie, Schneckentempo beim Surfen“, meldet Achim Kubach.

Andreas Pätzold weist darauf hin, dass nicht nur Linkenheim-Hochstetten betroffen sei, wie die BNN am Dienstag berichteten, sondern genauso auch Liedolsheim oder Waghäusel. Es handele sich keineswegs um ein lokales Problem. Seit Mitte Dezember melde er ergebnislos die Störung und erhalte als Antwort regelmäßig eine SMS mit dem Inhalt „Lieber Vodafone-Kunde leider dauert ihre Störung weiter an, wir haben sie nicht vergessen.“

Vergessen fühlt er sich allerdings trotzdem, denn auf eine Änderung wartet er bisher vergeblich. Mit einem Zugang, der bei dem Speedtest der Bundesnetzagentur eine Upload-Geschwindigkeit von nur 0,04 Mbit anzeige, sei es unmöglich die heute geforderten Web-Meetings durchzuführen oder auch nur stabil zu telefonieren.

Das Fazit von Andreas Pätzold ist nach einem ebenso ergebnislosen Kündigungsversuch vernichtend: „Vodafone verspricht viel, hält wenig und ohne öffentlichen Druck wird sich bei dem Unternehmen Vodafone nichts ändern.“ Er selbst habe mit dem Wechsel zur Telekom reagiert und habe seither einen stabilen Internetzugang, so sagt er.

Vodafone selbst bestätigt auf Nachfrage zumindest das Dettenheimer Problem. Der Upstream in dem betroffenen Kabelnetz sei in der Tat sehr viel höher als normal. „Da wir davon ausgehen, dass der Internetverkehr in dem betroffenen Bereich nicht wieder auf das Normalmaß sinken wird, haben wir die notwendigen Maßnahmen bereits eingeleitet, um in dem betroffenen Kabelstrang die Netzkapazitäten deutlich zu erhöhen“, sagt Pressesprecherin Heike Koring auf Nachfrage. Dazu seien allerdings Tiefbauarbeiten notwendig, die erst im Frühjahr abgeschlossen sein werden.

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