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Kommunalpolitik mitbestimmt

CDU-Fraktionsvorsitzende aus Walzbachtal tritt bei der Kommunalwahl nicht mehr an

Nach dem Ausscheiden aus dem Gemeinderat will sich die CDU-Fraktionsvorsitzende Jutta Belstler mit dem Studium der Kunstgeschichte einen Traum erfüllen.

Die scheidende Walzbachtaler CDU-Fraktionsvorsitzende Jutta Belstler will sich mit einem Kunstgeschichtestudium einen Traum erfüllen. Die Bücherwand ist dafür schon vorbereitet.
Jutta Belstler hat schon eine Bücherwand für ihr Kunstgeschichte-Studium vorbereitet. Auch für ihre Hobbys wird sie in Zukunft mehr Zeit haben. Foto: Arnd Waidelich

Bei der bevorstehenden Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wird es in den Gemeinderäten einige Wechsel geben. Auch in Walzbachtal. Dort hat die CDU-Fraktionsvorsitzende Jutta Belstler signalisiert, dass sie ihrer Partei für die nächste Gemeinderatswahl nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Über 30 Jahre hinweg hat sie die Walzbachtaler Kommunalpolitik wesentlich mitbestimmt.

Die Anfänge dieses Erfolgs waren allerdings eher holprig. Nachdem die geborene Essen-Werdenerin sich 1986 in Walzbachtal eine neue Heimat gesucht und gefunden hatte („Ich habe mich schon beim ersten Anblick in Walzbachtal verliebt“), hatte sie sich zwar umgehend im örtlichen CDU-Ortsverband engagiert.

Beim ersten Anlauf, für den Gemeinderat zu kandidieren, landete die bis dahin völlig Unbekannte 1989 allerdings mit nur 714 Stimmen auf dem letzten Platz der CDU-Liste. Erst 1994 gelangte sie als Nachrückerin in den Gemeinderat.

„Das Ergebnis hat mich überhaupt nicht getroffen“, blickt Jutta Belstler zurück. So wertet sie auch die Bürgermeisterwahl im Jahr 2003, bei der sie Karl-Heinz Burgey unterlag. Als leidenschaftliche Kommunalpolitikerin und Demokratin müsse man ein solches Ergebnis respektieren. Diese Wertung gelingt natürlich leicht, wenn man den Stimmenanteil in den folgenden vier Kommunalwahlen kontinuierlich gesteigert hat und im Jahr 2019 mit 3.835 Stimmen mit weitem Abstand zur Stimmenkönigin des Gemeinderats wurde.

Genau abgezählt hat sie, dass sie im Laufe dieser 30 Jahre mit insgesamt 57 Gemeinderatskollegen zusammengearbeitet hat. Als streitbar in der Sache schätzt sie sich selbst ein, aber respektvoll im menschlichen Umgang. So hofft sie, dass sie keinen ihrer Kollegen verletzt hat.

Als einen der Schwerpunkte ihrer kommunalpolitischen Arbeit betrachtet sie die strategische Weiterentwicklung Walzbachtals in vielen Bereichen, zum Beispiel in der Kinderbetreuung, bei den Schulen und den Angeboten für Senioren. Deshalb bedaure sie umso mehr, dass das wichtige Projekt Seniorenzentrum Kirchberg zurzeit so große Probleme bereite.

Für den Kreistag will sie sich noch einmal zur Verfügung stellen

Bei einem so langen kommunalpolitischen Engagement ist es selbstverständlich, dass Themen dabei waren, über sie sich aufregen kann. Dazu zählt sie die vielen Pflichtaufgaben, die Bund und Land auf die Kommunen abwälzen, ohne die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen für die Gemeinden zu schaffen.

Mit dem Ausscheiden aus dem Gemeinderat wolle sie sich nicht ganz von der Kommunalpolitik verabschieden, sagt sie. Für die Wahl zum Kreistag wolle sie sich noch einmal sehr gerne zur Verfügung stellen. Künftig hat sie dann auch den zeitlichen Spielraum für einen Traum, den sie verwirklichen will. Sie freut sich darauf, als Gasthörerin Kunstgeschichte zu studieren und viele ihrer Hobbys besser pflegen zu können.

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