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„Pestizidfreie Kommune“

Walzbachtal will auf Einsatz von Pestiziden verzichten

Walzbachtal will keine Pestizide mehr auf kommunalen Flächen einsetzen. Der Gemeinderat stimmte einem Antrag der Grünen zu. Aber es soll Ausnahmen geben.

Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft wird zum Schutz bedrohter Insekten weiter eingeschränkt.
Zum Schutz von Insekten und anderer Tier und Pflanzen will die Gemeinde Walzbachtal auf den Einsatz von Pestiziden verzichten. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Walzbachtal reiht sich in die Gruppe der 600 Gemeinden ein, die sich zur „pestizidfreien Kommune“ erklärt haben. Der Gemeinderat stimmte dem von den Grünen gestellten Antrag zu, künftig auf den Einsatz von Pestiziden auf gemeindeeigenen Flächen zu verzichten.

Bereits 2018 hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, auf Glyphosat zu verzichten. Der Antrag ist mit keinerlei Kosten verbunden.

„Pestizide beseitigen nicht nur Wildkräuter und Insekten, sondern durch den Entzug von Lebensraum und der Nahrungsquelle werden indirekt Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge, Fledermäuse und Vögel dezimiert,“ so begründete Michael Futterer den Antrag seiner Fraktion.

Neben der Landwirtschaft seien es vor allem die Kommunen, private Haushalte aber auch Unternehmen, die massenhaft Glyphosat und andere Pestizide im Einsatz haben.

Bauhof beseitigt Unkraut in Walzbachtal mit Bürste

Walzbachtal könne als Vorbild vorangehen und zeigen, dass man mit mechanischen oder thermischen Mitteln gezielt unerwünschte Wildkräuter beseitigen kann.

Genau das werde in Walzbachtal schon seit Jahren getan, versicherte Bauhofleiter Sebastian Engel. Pestizide und Glyhphosat werde schon seit längerer Zeit nicht mehr eingesetzt, Unkraut werde mit der sogenannten Wildkrautbürste beseitigt.

Das werde weiter so gehandhabt. Auf den kleineren, den Landwirten zur Verfügung gestellten Flächen könne man allerdings nicht den Verzicht auf Glyphosat vorschreiben.

In ihrer Vorlage bestätigte die Gemeindeverwaltung, dass der Bauhof künftig auf allen kommunalen Flächen keine chemisch-synthetischen Pestizide mehr einsetzen werde.

Diskussion um Einsatz von Pestiziden in Gärten in Walzbachtal

Ausnahmen kämen lediglich in Frage beim Befall durch den Eichenprozessionsspinner, für das Jakobskreuzkraut oder den Riesenbärenklau.

Michael Futterer bat darüber hinaus um eine breite Diskussion mit den Bürgern, dass auch in den Gärten auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden solle. Ein Runder Tisch mit Landwirten, Gemeindeverwaltung und Gemeinderat sei wünschenswert.

Jutta Belstler wies darauf hin, dass die CDU-Fraktion diesen Runden Tisch schon angeregt habe. Sie freue sich, dass die Grünen diesen CDU-Antrag unterstützen würden. Etliche der Forderungen seien schon umgesetzt.

Walzbachtal sei auf diesem Weg schon weit. Die CDU-Fraktionsvorsitzende warnte aber wie auch ihr Fraktionskollege Michael Plaumann vor Pauschalurteilen. Die Schädlichkeit von Glyphosat beispielsweise sei keineswegs wissenschaftlich nachgewiesen.

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