Skip to main content

Wenn die Arbeit fehlt

Senioren aus Walzbachtal suchen Perspektiven für den Ruhestand

Sorge vor dem Neuen bewegt viele Teilnehmer der Veranstaltung im Bürgertreff in Jöhlingen. Businesscoach Ilona Simon lenkt den Blick auf die sich bietenden Chancen.

Claudia, Ute und Klaus (von links nach rechts) machen sich ihre Ziele für den Ruhestand bewusst.
Claudia, Ute und Klaus (von links) machen sich ihre Ziele für den Ruhestand bewusst. Foto: Sidney Huber

Dass man im Ruhestand das Arbeiten vermissen könnte, scheint zunächst ein absurder Gedanke. Doch genau dieses Gefühl plagt viele Rentner. Businesscoach und Sozialpädagogin Ilona Simon gab bei der Veranstaltung „Ruhestand – und jetzt? Chancen und Risiken“ im Bürgertreff Jöhlingen Senioren und Menschen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, Tipps, wie sie mit dieser Umstellung umgehen können.

Finanzielle Sorgen sind weniger das Problem

Die Sorge vor dem Neuen zeigte sich bei den meisten Besuchern, die sich zu Wort meldeten. Gemischte Gefühle und Unsicherheit, wie man mit dem Wegfall der Arbeitsstruktur zurechtkommen wird. Die Angst davor als „Gammler“ zu enden, der den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegt, ist laut Simon ein großes Thema für viele ältere Menschen. Sie fragte die Besucher nach ihren Plänen für das Leben im Ruhestand.

Manche wollen mehr Sport treiben, andere wollen ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen, einige planen in Teilzeit weiterzuarbeiten. Dass der Druck und die Verpflichtungen wegfallen, nimmt laut Simon bereits viel Stress – sofern man finanziell stabil ist und den Beruf nur des Berufs wegen weiter ausüben möchte. Und finanzielle Sorgen äußerte keiner der Besucher.

Immerhin birgt das Alter bereits genügend Probleme, wie Simon erklärte. So könne der Ruhestand den Stress fördern, statt ihn zu nehmen, das Risiko von Herzinfarkten und Depressionen steige und auch der Alkoholkonsum könne zunehmen. Zudem neigten viele Leute dazu, mehr zu essen und sich weniger zu bewegen, was leicht zu Übergewicht führen könne. Ein besonders großes Problem sei aber, dass sich viele Menschen über ihre Arbeit identifizieren. Und das gehe mit dem Ruhestand natürlich verloren.

Trotzdem biete das Rentenalter viele Chancen: So fielen vielleicht Kontakte zu den alten Arbeitskollegen weg, doch man habe die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen. Man könne endlich die ganzen Ziele umsetzen, die man sich gesetzt hat. Aber vor allem habe man endlich die Zeit, neue Dinge zu lernen. Simon schlägt beispielsweise vor, einfach etwas ganz Neues zu kochen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang