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Sport im hohen Alter

92-Jährige Karlsruherin kommt auf 1.111 Übungsstunden für Seniorengymnastik

Else Fink aus Karlsruhe feiert das beeindruckende Jubiläum mit einem Gläschen Sekt und einer Trainingseinheit. Wie die Hochbetagte ihr Leben der Fitness und dem Gemeinwohl widmet.

Seit 20 Jahren führt Else Fink (Mitte, lilafarbenes Oberteil) die gesellige „Turnstunde“ im Wechsel mit ihrer Kollegin Bettina Zeschky (rechts, gelbes Oberteil) in den Räumen der Philippuskirche in Daxlanden.
Seit 20 Jahren führt Else Fink (Mitte, lilafarbenes Oberteil) die gesellige „Turnstunde“ im Wechsel mit ihrer Kollegin Bettina Zeschky (rechts, gelbes Oberteil) in den Räumen der Philippuskirche in Daxlanden. Foto: Jörg Donecker

Wenn man etwas mehr als 1.000-mal gemacht hat, dann ist es entweder langweilig oder man kann es richtig gut. Letzteres trifft uneingeschränkt auf Else Fink zu. Vergangene Woche hat die 92-Jährige zum 1.111-mal eine Trainerstunde gegeben. Diese Woche wurde auf das besondere Ereignis mit einem Gläschen Sekt angestoßen.

Wie jeden Dienstag hatten sich ihre Turnerinnen und Turner um 10 Uhr in Saal der Hoffnungsgemeinde der Philippuskirche in der Rheinstrandsiedlung eingefunden. Mit Gymnastikband, auf dem Stuhl, beim Laufen und im Stehen Übungen zu machen, soll die Fitness auch in fortgeschrittenem Alter erhalten.

Dass das gut funktioniert, sehen sie bei ihrer langjährigen Übungsleiterin Else Fink. Mit ihren 92 Jahren sieht die Seniorin geradezu jugendlich aus und wirkt auch so.

Im März vor 39 Jahren gründete sie die Gruppe. Seit 20 Jahren führt sie die gesellige „Turnstunde“ im Wechsel mit ihrer Kollegin Bettina Zeschky durch. Sie ist noch immer mit der gleichen Begeisterung dabei: „Ich mache weiter so lange ich kann.“

Karlsruherin lebt für die Bewegung

Wie kam Else Fink zu diesem ungewöhnlich langen ehrenamtlichen Engagement? „Ich war Kirchenälteste“, berichtet die Vor-Turnerin, „und wollte etwas Neues bei uns einführen, was es bisher nicht im Angebot gab.“

Ich war Kirchenälteste und wollte etwas Neues bei uns einführen.
Else Fink
92-jährige Trainerin

Und so hat sie mit rund 50 Jahren noch die Ausbildung zur Trainerin für Seniorengymnastik und Tanz beim Badischen Turnerbund gemacht. Für sie war das die richtige Entscheidung, denn es „macht immer noch sehr viel Spaß!“

Turnen und Sport gehören zum Leben der überaus agilen Seniorin, die ihre Kurse einst mit neun Teilnehmern begonnen hat. Auf lange Jahre blickt sie zufrieden zurück und hat gedanklich stets ein Protokoll im Kopf.

Alter spielt im Kurs keine Rolle

Um die 100 Leute hat sie in all der Zeit in ihrem Kurs betreut. Der älteste Teilnehmer zählte 92 Jahre; die jüngste Teilnehmerin 67 Jahre. Doch das Alter spielt in ihrem Kurs keine Rolle. Die Freude am Tun schon. „Jeder soll Spaß bei mir haben“, sagt Else Fink. Und das kommt an bei den Mit-Turnerinnen und dem einen Mitturner. Nur ein Mann?

Nun, tatsächlich überwiegen die Damen in der sportlichen Schar, doch gelegentlich verirrt sich mal ein männliches Wesen in die gut gelaunte Runde. So etwa Friedrich Heider, der von seiner Frau sanft überredet worden ist, mitzumachen. „Ich freue mich jeden Dienstag aufs Turnen und habe es nicht bereut“, sagt er glaubhaft.

Auch Johanna Fisel, die schon in vorgerücktem Alter und nun seit etwa 5 Jahren mit dabei ist, kann nur Gutes sagen: „Das tut mir so gut hier. Und Else Fink ist eine tolle Übungsleiterin. Sie geht auf jeden ein.“ Dann hat sie keine Zeit mehr weiterzureden, denn es geht zur nächsten Übung: dem Scheibenwischer!

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