Dominik Jung ist Geschäftsführer des privaten Wetterdienstes Q.met in Wiesbaden.
Bei seiner Arbeit hat er auch immer die Wetterstation in Rheinstetten im Blick.
Am Tag der Meteorologie bewertet er für die BNN die aktuelle Wetterlage und wirft einen Blick auf die kommenden Tage und Wochen.
Seit Tagen haben wir schönstes Frühlingswetter ohne einen Tropfen Regen – ist der März zu trocken?
JungDer März ist in diesem Jahr sehr trocken. Vielleicht wird es sogar der bisher trockenste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 sein. Der Februar war noch stürmisch und nass, aber mit Anfang dieses Monats war es so, als hätte man einen Schalter umgelegt. Von Winter auf Frühlingswetter.
Am derzeitigen Wetter wird sich in den kommenden sieben Tagen auch nichts ändern. Erst kommende Woche Donnerstag, kurz vor dem 1. April, könnte es zu einem Temperatursturz kommen. Von Nordosten könnten Graupelschauer herziehen, in den Höhenlagen des Schwarzwaldes ist Schnee nicht ausgeschlossen.
Durch die Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr. Wie ist die Lage hier in der Region?
JungIn Baden-Württemberg ist die Waldbrand-Alarmstufe an diesem Dienstag auf 3 von 5 gestiegen. 5 ist die höchste Alarmstufe.
Im Osten Deutschlands ist die Gefahr noch größer, dort ist man bei Stufe 4 von 5. Dadurch, dass es in den vergangenen Wochen so windig war, sind die Wälder weiter ausgetrocknet.
Am 21. März war Tag des Waldes, am 22. März Weltwassertag, am 23. März ist Tag der Meteorologie – all diese Themen hängen eng miteinander zusammen: Ist diese Ballung Zufall oder gibt es dafür einen Grund?
JungVermutlich ist das Zufall. Ich kann nur sicher sagen, warum der Tag der Meteorologie am 23. März begangen wird. Am 23. März 1950 wurde in Genf nämlich die World Meteorological Organization (WMO) der Vereinten Nationen gegründet.
Ziele waren unter anderem, den Austausch meteorologischer Daten zwischen Wetterdiensten weltweit zu fördern und die Forschung zu stärken.