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Mehr als 400.000 Steine

In Rheinstetten-Mörsch bauen Kinder eine Lego-Stadt

Im Gemeindezentrum in Mörsch konstruieren rund 70 Kinder die Stadt Rom aus Legosteinen. Das Projekt hat nicht nur mit Spielzeug, sondern auch mit Glaubensvermittlung zu tun.

Lego-Tage im Rahmen des Kinderbibeltages der evangelischen Kirchengemeinde Rheinstetten.
Die Lego-Tage finden im Rahmen des Kinderbibeltages der evangelischen Kirchengemeinde Rheinstetten statt. Foto: Frank Vetter

Was haben 400.000 Legosteine und der christliche Glaube miteinander zu tun? Der Kinderbibeltag der evangelischen Kirchengemeinde Rheinstetten hat darauf Antwort gegeben.

Es herrscht geschäftiges Treiben im Saal des evangelischen Gemeindezentrums in Mörsch. Rund um zwei lange Tischreihen stehen etwa 50 Kinder und hantieren konzentriert mit Lego-Steinen.

Andere suchen aus einer Vielzahl von Kisten und anderen Behältnissen das passende Baumaterial für ihr Projekt. Das heißt „Wir bauen ein neues Rom“ und ist Thema des jährlichen Kinderbibeltages, wie Pfarrerin Ann-Kathrin Peters erläutert.

Samstag ist er letzte von drei Projekttagen in Rheinstetten-Mörsch

Insgesamt 70 Kinder haben seit vergangenem Donnerstag das neue Rom erschaffen. „Ohne Bauplan“, sagt Peters auf die Frage nach Vorgaben. So überragen gleich mehrere Hochhaus-artige Bauwerke die beiden Tische, Plastikautos, Tiere, Fantasie Flug-Geräte und viel Lego-Männchen bevölkern die Szenerie.

Die Kinder sollen mit der biblischen Geschichte in Verbindung kommen.
Ann-Kathrin Peters
Pfarrerin 

Neben einem der Turmbauten steht Mama Nele Deck auf dem Bautisch und setzt der gelb-roten Konstruktion eine Spitze auf, die bis an die Decke des Saales reicht. Jubel unter den Kids und den helfenden Eltern brandet auf: Das Bauwerk, eine Polizeistation, so Neles siebenjähriger Sohn, ist vollendet. An einem anderen Tisch sitzt Talishia und platziert Tiere auf einer Lego-Grundplatte. „Es macht Spaß“, strahlt die Zehnjährige.

Der Samstag ist er letzte von drei Projekttagen, Rom muss heute also vollendet werden. Und dazu dürfen die kleinen Baumeister endlich die sogenannten Sonderteile verwenden. Sonderteile sind bei Lego alles, was nicht wie ein klassischer Baustein aussieht: Pflanzen, Tiere, Räder. Die Tage zuvor wurde klassisch am neuen Rom gebaut.

Kinderbibeltag steht im Zeichen des Wirkens des heiligen Paulus

Dass die Rheinstettener Kinder ausgerechnet ein Rom bauen hat mit der Glaubensvermittlung zu tun. Der dreitägige Kinderbibeltag steht ganz im Zeichen des Wirkens des heiligen Paulus. Der bedeutende Missionar war nach Apostelgeschichte in Jerusalem gefangen genommen nach Rom überführt worden.

Die Kinder lernten während der Bibeltage, die stets mit einem Gebet beginnen, das Leben und Wirken des Paulus kennen. „Die Bibeltage haben eine besondere Form, die Kinder sollen mit der biblischen Geschichte in Verbindung kommen. Wir bauen auf Jesus“, sagt Ann-Kathrin Peters.

Die vergangenen Tage mit den 400.000, vom christlich orientierten Karlsruher Kids-Team gestellten Legosteinen, seien die bisher spektakulärsten Bibeltage gewesen, sagt sie. Nach Fertigstellung des Mörscher Roms am Samstagmittag verabschieden sich die Kinder mit einem Lied und dem gemeinsamen Vaterunser.

Die Eltern der Kids lernten am Sonntag im Rahmen eines Kindergottesdienstes das neu Rom kennen. Dann wurde es von den Helfern wieder Stein für Stein abgebaut. Für Nora Hauck bot der Abschluss eine besondere Überraschung: die Achtjährige hatte bei einem Schätzspiel die richtige Zahl an Legosteinen getippt. Dafür wurde sie von Rheinstettens Oberbürgermeister Sebastian Schrempp mit dessen Amtskette geschmückt und zum Oberhaupt der Legostadt erklärt.

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