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Vizepräsident bezieht Stellung

Über 100 Studierende am KIT in Karlsruhe demonstrieren für mehr Lernplätze

Der Campus des Karlsruher Instituts für Technologie scheint nach drei schwierigen Pandemie-Semestern endlich wieder aufzublühen. Gleichzeitig haben Studierende für mehr Arbeitsplätze am Universitätsgelände demonstriert.

Studierende mit Mund- und Nasenmaske sitzen in einem Hörsaal.
Über hundert Studierende demonstrierten am vergangenen Donnerstag um mehr Lernplätze. (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Seit dem laufendem Wintersemester 2021/2022 haben Studierende wieder die Möglichkeit, die Universität in Präsenz zu besuchen. Doch der Schein von Normalität trügt. Trotz Wiederaufnahme des Studienbetriebs kämpfen die Hochschüler mit Hürden bei Vorlesungen und Seminaren — denn es gibt zu wenig Lernplätze.

Laut Angabe des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) des KIT protestierten deshalb zuletzt über 100 Studenten für umfänglichere Lernplatzmöglichkeiten im Atrium des Mathegebäudes.

Die Forderung: Stichprobenweise 3G-Kontrollen für Lernplätze, wie in den Vorlesungen auch, müssen erlaubt werden. Außerdem sollen Voranmeldungen für die bisher wenig existierenden Lernplätze entfallen. Organisiert wurde die Protestaktion von der Fachschaft Mathematik/Informatik.

Fachschaft Mathematik/Informatik setzt sich für Kommilitonen ein

Bereits in den ersten Tagen des Semesterbeginns erreichte die Fachschaft Mathematik/Informatik täglich dutzende Beschwerden von Kommilitonen über die Lernplatzsituation.

Das Hauptproblem liegt laut der Studierendenschaft an den Regelungen der Corona-Verordnungen des Studienbetriebs und des Landes. Diese seien für Lernplätze weitaus restriktiver als für beispielsweise Vorlesungen. Während in der Mensa und in Veranstaltungen quasi Normalbetrieb herrscht, sind Arbeitsplätze so gut wie nicht verfügbar.

Weiterhin werden einige Veranstaltungen hybrid angeboten. Durch den getakteten Tagesablauf ist es daher vielen nicht möglich, in der Pause den Heimweg zwischen Präsenz- und Onlineveranstaltung rechtzeitig zu schaffen. Oft gäbe es zudem Freistunden zwischen Vorlesungen, die zum Lernen genutzt werden müssten.

Die Organisation und Vorbereitung für den Protest begannen bereits vorletzte Woche

„Am vorletzten Mittwoch gab es bereits Neuigkeiten vom AStA, nach denen das KIT einige Zusagen zu Maßnahmen für mehr Lernplätze gemacht hat. Ob diese Zusage vom geplanten Protest motiviert war, wissen wir nicht genau. Da es sich dabei aber nur um Versprechen und bisher keine konkreten Maßnahmen gehandelt hat, haben wir natürlich trotzdem mit dem Protest weitergemacht“, schildert die Fachschaft. Allgemein scheine die extreme Dringlichkeit des Problems den meisten Verantwortlichen noch nicht wirklich bewusst zu sein.

Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT, erklärte auf Rückfrage, dass mit der Annäherung an einen normalen Studienbetrieb die Pandemie die Lehreinrichtung weiter vor Herausforderungen stellt. Deshalb sei auch die Nutzung von Lernplätzen am KIT weiterhin eingeschränkt.

Besserung in Sicht: KIT-Vizepräsident Wanner bestätigt zusätzliche Lernplätze

Der ASta konnte bereits gemeinsam mit der Fachschaftenkonferenz (FSK) und dem KIT einige Lösungsvorschläge erarbeiten: So sollen innerhalb einer Umstellungszeit von drei Wochen mehrere Lernplätze von der Universität bereitgestellt werden.

„Gemeinsam mit dem AStA und der Fachschaftenkonferenz hat das Präsidium des KIT Lösungsvorschläge entwickelt und arbeitet aktuell an deren Umsetzung. So wollen wir im Lichthof eines größeren Gebäudes – selbstverständlich weiterhin unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften – zusätzliche Arbeitsplätze einrichten, die es unseren Studierenden ermöglichen, auch außerhalb der Lehrveranstaltungen auf dem Campus zu lernen“, bestätigte Wanner.

Derzeit prüfe man darüber hinaus weitere Möglichkeiten, zusätzliche Lernplätze und Aufenthaltsflächen für die Studierenden einzurichten. Allein das KIT verzeichnet über 20.000 Studierende im Semester. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit fallen zusätzliche Sitzmöglichkeiten im Freien weg.

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