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Julias Ökolumne

"Unsere neue Taktik ist weniger Plastik": Wenn Kollegen plötzlich Kinderlieder singen

Es gibt neue Abfalleimer im BNN-Büro: Die Mülltrennung hat in besonders smarter Weise Einzug gehalten. Doch das macht manchen Kollegen auch Angst. Die neue Folge von Julias Ökolumne berichtet von Plastik-Problemen und singenden Journalisten.

Die Eimer des Anstoßes.
Die Eimer des Anstoßes. Foto: Weller/BNN-Montage

Unsere neue Taktik ist weniger Plastik: Nein, das ist nicht das Motto des neuen BNN-Newsrooms. Es ist der Titel eines Songs von "Hurra Kinderlieder" – und hartnäckiger Ohrwurm vieler Online-Redakteure.

Auch die Mülleimer sind im digitalen Zeitalter "smart"

Als die nämlich vor einiger Zeit ihr neues Büro beziehen durften, fanden sie auch neue Abfallbehälter vor. Und was für welche: Mit berührungslosen Bewegungssensoren, automatisch öffnenden Deckeln und rot herunterzählendem Countdown, also total digital. Und damit perfekt passend zu unserer täglichen Arbeit.

Man trennt nun neuerdings in Plastik, Papier, Restmüll – und Regenschirme.
Man trennt nun neuerdings in Plastik, Papier, Restmüll – und Regenschirme. Foto: Weller

Derartiger Gefäße gibt es nun sogar gleich drei, nämlich für Plastik, Papier und Restmüll. Die Neuerung ging einher mit dem Einzug wiederverwendbarer Kaffeebecher für die Kantine und der Ablösung von Urlaubszettelbergen durch ein Online-Tool. Die BNN werden grüner.

Die künstliche Intelligenz der Eimer bereitet ernste Sorgen

Allerdings scheint die künstliche Intelligenz der automatisch schließenden Eimer so manchem Kollegen ernsthafte Sorgen zu bereiten: "Da wird mir noch die Hand abgehackt", fürchtet einer beim Anblick der Krümelmonster-artigen Mülleimer-Mäuler.

Die neuen Mülleimer im BNN-Büro, wegen der manch Kollege um seine Finger fürchtet.
Die neuen Mülleimer im BNN-Büro, wegen der manch Kollege um seine Finger fürchtet. Foto: Weller

Ein anderer verwechselt den Bewegungssensor mit einem Fingerabdruck-Scanner und vermutet, dass ab sofort jeder Einwurf eindeutig dem jeweiligen Müllverursacher zugeordnet wird. "Und wer etwas in den falschen Behälter wirft, bekommt eine Abmahnung", so seine Sorge.

Dabei ist das System ohnehin noch nicht perfekt: Auch im Papiereimer hängt nämlich ein Plastiksack, der jegliches Trennungsbemühen irgendwie obsolet macht. Und den Stromverbrauch der allzeit bereiten digitalen Deckelöffner sowie den damit verbundenen CO2-Ausstoß hat zum Glück auch noch niemand berechnet.

Das neue System hilft beim Mülltrennen – und ist unterhaltsam

Aber gut Ding will eben Weile haben. Tatsächlich haben die wiederverwendbaren Kaffeebecher schon dazu geführt, dass viel weniger Pappbecher als zuvor im Redaktionsmüll landen. Mit den automatischen Eimern macht das Mülltrennen außerdem viel mehr Spaß als vorher.

Und zur musikalischen Unterhaltung hat das System auch schon beigetragen: Ein Kollege, seines Zeichens junger Familienvater, summte nämlich eines Morgens im Büro diverse Kinderlieder. Irgendwie kam eins zum anderen und schon war dieser Hit im Umlauf:

Unsere neue Taktik ist weniger Plastik. Alles packt man damit ein – das muss gar nicht sein!

Wir bleiben also dran an dem Bemühen, das BNN-Blau ein bisschen grüner zu machen. Und wann immer das sonore Summen eines schließenden Mülleimerdeckels ertönt, singt irgendwo ein Kollege diesen Song. Wenn Greta Thunberg die Umwelt nicht retten kann, dieser Ohrwurm wird es auf jeden Fall schaffen.

Julias Ökolumne

Umweltfreundlich leben wollen wir alle irgendwie – wenn das doch nur nicht immer so anstrengend wäre. In dieser Kolumne nimmt Julia Weller das Spannungsfeld zwischen der allseits erwünschten Nachhaltigkeit und unserer alltäglichen Bequemlichkeit auf die Schippe. Alle Folgen gibt es hier .

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