„Karlsruhe ist als Halt auf der Verbindung Zürich-Köln-Amsterdam ab Dezember 2021 vorgesehen“, antwortet eine Bahn-Sprecherin auf eine Anfrage unserer Zeitung. Die geplante neue Ost-West-Linie zwischen Paris und Wien verlaufe hingegen nicht über Karlsruhe, sondern über Stuttgart und Mannheim.
Am Dienstag hatte der Staatskonzern bekannt gegeben, gemeinsam mit den Eisenbahngesellschaften Österreichs, Frankreichs und der Schweiz die Nachtzugverbindungen in Europa auszubauen. Die Deutsche Bahn hatte sich 2016 aus diesem Geschäft zurückgezogen, angeblich war die Nachfrage zu gering.
Österreichs Bahn ist in die Nachtzug-Lücke gestoßen
In diese Lücke ist die die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) gestoßen, die ihren Nightjet auch auf deutsche Schienen schickt. Von Karlsruhe aus kann man mit dem ÖBB-Nightjet seitdem nach Hamburg oder Berlin reisen. „Dieses Angebot bleibt bestehen und wird sogar noch erweitert“, versichert ein ÖBB-Sprecher. Bisher fahre ein Zug, der unterwegs getrennt werde.
Künftig soll es zwei von Anfang an getrennte Züge geben: einen nach Hamburg, einen anderen nach Berlin. Die neue Verbindung nach Amsterdam komme hinzu. Dabei werde die ÖBB-Marke „Nightjet“ erhalten bleiben, heißt es aus Österreich.
Das neue Kooperationsangebot zwischen den benachbarten europäischen Bahngesellschaften wird stufenweise ausgebaut. Nach den beiden Linien, die im Dezember 2021 starten sollen, ist ab Ende 2022 ein Nachtzug von Zürich bis nach Rom geplant. Für Dezember 2023 sieht der am Dienstag vorgestellte Plan dann die Wiedereinrichtung einer besonders symbolträchtigen Verbindung vor: von Wien über Berlin bis nach Paris. Und im Jahr darauf soll auch Barcelona von Deutschland aus über Nacht erreichbar sein.
„Gewinne kann man mit Nachtzügen kaum erzielen“, sagt der ÖBB-Sprecher. „Denn der kombinierte Hotel- und Bahnbetrieb ist sehr aufwendig. Mit dem Nightjet haben wir es immerhin geschafft, die Kosten zu decken, und spüren, dass die Nachfrage steigt.“