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Naturkunde

Wissenschaftler entdecken seltene Schmetterlingsart wieder – Forscher aus Karlsruhe beteiligt

Nach über 86 Jahren hat eine Schmetterlingsforschungsgruppe eine seltene Schmetterlingsart in Bosnien-Herzegowina wiederentdeckt.

Das Foto zeigt einen männlichen Gebirgs-Steppenfrostspanner.
Forscher fanden sowohl weibliche als auch männliche Schmetterlinge der Art Gebirgs-Steppenfrostspanner. Das Foto zeigt ein männliches Exemplar. Foto: Robert Trusch/Naturkundemuseum Karlsruhe/dpa

Schmetterlingsforscher haben nach 86 Jahren in Bosnien-Herzegowina eine seltene Schmetterlingsart wiederentdeckt.

Der sogenannte Gebirgs-Steppenfrostspanner ist nur aus wenigen Gebirgen in Bosnien-Herzegowina und Montenegro bekannt, wie das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe am Montag mitteilte. Er lebe oberhalb der Baumgrenze und trete erst in Erscheinung, nachdem der erste Schnee gefallen und wieder getaut sei.

Karlsruher Experte in Forschungsgruppe

Der nachtaktive Schmetterling wurde demnach vorher im heutigen Bosnien-Herzegowina dreimal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gefunden, zuletzt 1937. In Montenegro sei er vor rund 40 Jahren einmal nachgewiesen worden. Es habe daher die Sorge bestanden, die Art könnte ausgestorben sein.

Ende Oktober hatte sich eine internationale Gruppe von Fachleuten – darunter Schmetterlingsexperte Robert Trusch vom Naturkundemuseum Karlsruhe – in Bosnien auf die Suche nach dem Schmetterling gemacht. Nach Angaben des Museums fanden sie dort schon in der ersten Nacht sowohl Weibchen als auch Männchen der seltenen Schmetterlingsart.

Die Weibchen seien flugunfähig – was nach Einschätzung der Fachleute der Grund sein dürfte, dass sie starke Herbststürme in den Gebirgshöhen Bosnien-Herzegowinas und Montenegros überleben. „So werden die für die Fortpflanzung wichtigen Tiere nicht aus ihrem Habitat verweht.“ Auch werde die Art Lignyoptera thaumastaria fast nicht von künstlichem Licht angelockt. Das sei bei den meisten anderen Nachtfalterarten anders.

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