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Bruchsal und Kraichtal im Blick

Autorin Karen Pietsch hat besondere Orte im Kraichgau in einem Buch gesammelt 

Manche von ihnen sind echte Klassiker, andere wiederum absolute Geheimtipps. 80 besondere Orte in der Region Kraichgau-Stromberg gibt es im Buch „Glücksorte im Kraichgau“ von Karen Pietsch zu entdecken.

Teil des Buchs: das Enzviadukt in Bietigheim. Es steht für wegweisende Ingenieurskunst und ein Stück regionale Eisenbahngeschichte.
Teil des Buchs: das Enzviadukt in Bietigheim. Es steht für wegweisende Ingenieurskunst und ein Stück regionale Eisenbahngeschichte. Foto: Karen Pietsch

Wie findet man „Glücksorte im Kraichgau“? Vielleicht einfach die hintere Umschlagseite des Buchs von Karen Pietsch aufklappen, sodass sich die „Glückskarte“ entfaltet, mit dem Finger auf eine Nummer in der gezeichneten Hügellandschaft tippen und nachschlagen.

Die Autorin hat 80 Orte in der Region Kraichgau-Stromberg ausgesucht, an denen die Glückshormone fließen können – vom Blumenladen „La Fleurie“ auf dem ehemaligen Waldenser-Hofgut in Großvillars bis zum Altdeutschen Weihnachtsmarkt in Bad Wimpfen.

Autorin hat Tipps zu den Orten parat

Karen Pietsch stellt jeden Ort mit Text und Foto vor, gibt kompakte Kontaktinformationen, ÖPNV-Hinweise und meist noch einen zusätzlichen Tipp: Das Marionettentheater Wiesloch führt nicht nur Stücke auf, sondern bietet Interessierten auch an, an einer Probe teilzunehmen, um das Spielen selbst zu versuchen.

Wer auf dem Waldfühlpfad Eppingen die Bäume, das Holz, die Pflanzen und Tiere erlebt, kann das Waldbaden mit einem Abstecher zum Ottilienberg verbinden, um den sich viele Geschichten ranken. Das Kaffeemühlenmuseum Wiernsheim richtet einmal im Monat ein Frühstück aus – im Sommer dürfen die Gäste dabei im Kräutergarten sitzen.

Hügelsofas wie dieses in den Weinbergen bei Ötisheim laden dazu ein, die Landschaft oder den Sonnenuntergang zu genießen.
Hügelsofas wie dieses in den Weinbergen bei Ötisheim laden dazu ein, die Landschaft oder den Sonnenuntergang zu genießen. Foto: Karen Pietsch

Schöne, erholsame, spannende und berührende Orte gibt es im Kraichgau für alle Jahreszeiten, für alle Sinne, für Wanderer und Radfahrer, für Geschichts- und Fortschrittsbegeisterte, für Natur- und Kulturinteressierte, wie Karen Pietsch zeigt.

Ihr Buch ist beim Droste Verlag in der endlos anmutenden Reihe „Glücksorte – fahr hin & werd glücklich“ erschienen. Doch es beweist, dass das Land der 1.000 Hügel tausendfach einzigartig ist und lässt ahnen, dass es noch viel mehr als nur 80 Glücksorte birgt.

Orte für Natur- als auch Kulturinteressierte

Zwischen Weinbergen und Fachwerkdörfern, Burgen, Bächen und Hohlwegen verstecken sich Geheimnisse, eröffnen sich malerische Aussichten, regen sich Urlaubssehnsüchte und werden Kinderträume wahr. Das Buch würdigt selbstverständlich die Klassiker: Im UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn hat die Autorin eine nächtliche Führung „Bei Kerzenschein und Glühwein“ mitgemacht – Dunkelheit, Kälte und eine Ahnung vom entbehrungsreichen Leben der Mönche im Mittelalter inbegriffen.

Das Deutsche Musikautomaten-Museum im Schloss Bruchsal fasziniert Karen Pietsch immer wieder mit bombastischen Klängen aus riesigen Orchestrien und zierlichen Melodien aus winzigen Schmuckstücken.

Technik fasziniert, aber auch von Tieren lässt sich einiges lernen: Wer einmal in Kraichtal mit den Eseln von Birgit Lomnitzer wandern war, lässt danach vielleicht auch im Alltag öfter den Blick schweifen, genießt den Weg und nimmt sich Zeit. Wer in Helmsheim den Straußenhof Gottesau besucht hat, weiß hinterher, dass die großen Vögel nicht den Kopf in den Sand stecken, wenn Gefahr droht, sondern davonlaufen, und zwar erstaunlich schnell.

Der Weitblickweg Hohenhaslach fordert mit seinen Kunstwerken dazu auf, die Perspektive zu weiten und über die wirklich wichtigen Dinge nachzudenken.
Der Weitblickweg Hohenhaslach fordert mit seinen Kunstwerken dazu auf, die Perspektive zu weiten und über die wirklich wichtigen Dinge nachzudenken. Foto: Karen Pietsch

Wer einfach nur Ruhe und Entspannung sucht, findet im Kraichgau Wellness in vielen Variationen: Tief durchatmen heißt es in Bad Schönborn, das mit Baden-Württembergs größter Totes-Meer-Salzgrotte aufwartet. Schwitzen mit traumhafter Aussicht durch große Panoramascheiben ist in der Thermen & Badewelt Sinsheim möglich, wo das weltweit erste eigenständig fahrende Saunaboot über den thermeneigenen Natursee gleitet.

Kontemplation in der Natur gelingt aber auch auf einem der vielen Hügelsofas, die in immer mehr Gemeinden an den schönsten Wanderwegen stehen und sich um 360 Grad drehen lassen, passend zu Tageszeit und Sonnenhunger.

Blick in die Sterne und beeindruckende Baukunst

Einen besonderen Blick in den Himmel gewährt die Sternwarte Kraichtal, die zu einem 4.000 Quadratmeter großen Astronomiepark mit riesigen Modellen gehört – Erbauer Roland Zimmermann führt Interessierte persönlich übers Gelände.

Beglückend kann auch eine Wanderung auf dem Weitblickweg Hohenhaslach sein: Begehbare Kunstwerke und Impulstexte sollen zum Nachdenken anregen – das Konzept stammt übrigens von dem Künstler Martin Burchard. Ein Beispiel beeindruckender Baukunst stellt das Enzviadukt in Bietigheim dar – Lehrstück für Ingenieure und Zeugnis regionaler Eisenbahngeschichte.

„Glücksorte im Kraichgau“ vereint Heimatkundebuch, Reise- und Ausflugsführer, Gastronomie- und Museumsführer, Lese- und Bilderbuch. Eine Einteilung in Rubriken würde das gezielte Suchen erleichtern. Andererseits zwingt die ungeordnete Mischung dazu, beim Blättern Neues zu entdecken.

Service

Karen Pietsch: Glücksorte im Kraichgau. Mit Stromberg-Heuchelberg. Droste Verlag; 168 Seiten.

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