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„Tag des Vorlesens“

Abgeordnete Andrea Schwarz liest Schülern der Hohbergschule vor

Die Grünen-Abgeordnete Andrea Schwarz besucht die Brettener Hohbergschule und beantwortet auch Fragen der Jugendlichen zu aktuellen politischen Themen.

Andrea Schwarz liest an der Brettener Hohbergschule.
Andrea Schwarz (links) liest im Beisein von Schulleiterin Julia Scherf (rechts) den Zweitklässlern aus dem Buch „Nashorn vor, noch ein Tor“ vor. Foto: Jochen Göbel

Gut gelaunt betrat die hiesige Grünen-Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz aus Oberderdingen den Unterrichtssaal der zweiten Klasse der Hohbergschule in Bretten. Diese ist Teil des sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit dem Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung.

Hier werden Kinder und Jugendliche aus dem Enzkreis, dem Landkreis Karlsruhe und auch Karlsruhe in ihrer sozialen und schulischen Entwicklung gezielt gefördert. Träger der Einrichtung ist der Badische Landesverein für Innere Mission in Karlsruhe.

Kinder aus der gesamten Region besuchen Brettener Hohbergschule

Interessiert wandten sich die Kinder Schwarz zu, die zum „Tag des Vorlesens“ aus dem Buch „Nashorn vor, noch ein Tor“ vorlas. Die Kinder lauschten gespannt, manche malten nebenher noch Bilder, die später zum Dank für die gute Unterhaltung von den Kindern an die Landtagsabgeordnete überreicht wurden.

Die Geschichte handelt von einer bunten Truppe an Tieren, die sich zu einem Team zusammenraufen und viel Spaß als Fußballklub Kokosnuss erleben.

Im Anschluss besuchte die Politikerin eine siebte Klasse, um sich dort aktuellen politischen Fragen zu stellen. Ohne große Aufwärmzeit fingen die Jugendlichen an, die Politikerin mit kritischen Fragen zu überhäufen.

So ging es unter anderem um die Umweltverträglichkeit von Elektroautos. Schwarz sah den Punkt, gab aber zu bedenken, dass der Klimawandel unaufhörlich voranschreite und jede CO2-Einsparung wichtig sei. „Lebensgrundlagen von Menschen außerhalb Europas werden durch den Klimawandel zerstört, die flüchten dann zu uns. Deshalb sind wir in den Industrieländern verantwortlich, da gegenzusteuern“, so die Abgeordnete. Auch sei man beim Recycling der Batterien inzwischen nahezu bei 100 Prozent.

Ein anderer Schüler wollte wissen, ob man nach der Einführung des neuen Bürgergeldes überhaupt noch Motivation und Lust habe, arbeiten zu gehen. Schwarz entgegnete hier, dass Arbeit nicht nur Broterwerb bedeute, sondern auch soziales Miteinander, Freundschaften, Kontakte. Warum sollte man darauf verzichten? Ebenso gebe es einfach Menschen, vor allem auch psychisch Kranke mit Panikattacken oder Depressionen, die nicht arbeiten könnten. „Diese Krankheiten sind vielleicht auf den ersten Blick nicht so sichtbar, aber sie sind da“, so Schwarz. Man solle diese Menschen nicht stigmatisieren und Teilhabe ermöglichen. „Richtig, meine Mutter kann wegen Rückenbeschwerden nicht arbeiten“, merkte ein Schüler an. Da sei es ganz schön doof, wenn man sie jetzt zwingen würde.

Auch die Außenpolitik ist Thema

Auch die Außenpolitik kam nicht zu kurz. Es wurde danach gefragt, wie Schwarz als Grüne zum Krieg in der Ukraine stehe und warum Deutschland da so massiv Waffen liefere. Schwarz ließ durchblicken, dass sie sich ein anderes Vorgehen gewünscht hätte.

Vielleicht mehr Zugeständnisse an Putin und auf jeden Fall mehr Diplomatie. „Man hat es halt drauf ankommen lassen und jetzt kommen wir aus der Gewaltspirale halt nicht mehr raus“, sagte Schwarz. Auch sei sie mit dem konkreten Vorgehen von Biden, Scholz und auch Parteifreundin Baerbock nicht so einverstanden. „Bald haben wir Bundesparteitag, da werden wir das Thema ansprechen“, so Schwarz.

Die Vielfalt der Fragen war enorm, so ging es thematisch um die Legalisierung von Cannabis, um die Rechte von Minderheiten, um den Alltag von Landtagsabgeordneten, um die Flüchtlingsproblematik, um die zunehmende Gewalt unter Jugendlichen, um Mobbing und um den Nahen Osten. Schwarz beantwortete alles ausführlich und geduldig.

Gespräch mit Schulleiterin

Gegen Mittag begrüßte Schulleiterin Julia Scherf die Landtagsabgeordnete in ihrem Büro. Es wurde die Chance ergriffen, in vertraulichem Rahmen auf geplante politische Gesetzesänderungen und damit einhergehende Probleme aufmerksam zu machen. Hier kam der geplante Organisationserlass zur Sprache, der 30 Prozent weniger Lehrkräfte vor Ort bedeuten würde.

Schwarz versprach beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport nachzuhaken. Die Schulleiterin wies darauf hin, dass Förderschulen wie ihre auch im Zeitalter einer schulisch immer weiter voranschreitenden Inklusion noch zeitgemäß und vor allem relevant seien. „Wir sollten weniger über Inklusion, als mehr über Teilhabe sprechen, genau das machen wir“, so Scherf. Die Schüler hier vor Ort würden fit gemacht, um später wieder auf reguläre Schulen zu gehen. „Das klappt auch gut, aus meiner ersten fünften Klasse vor Jahren sind alle in Lohn und Brot.“

Schwarz vermochte dem nicht zu widersprechen: „Nicht jedes Kind kann in der allgemeinen Schule beschult werden, so wünschenswert das ist. Deshalb sind solche Einrichtungen so wertvoll“, so die Abgeordnete.

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