Die Initiative Altstadtrettung hat einen neuen Favoriten für den künftigen Standort ihres Stadtmodells. Wenn es nach Wunsch der Initiative geht, steht die Mini-Version der Stadt Bretten künftig direkt vor dem Melanchthonhaus.
Um einen geeigneten Ort zu finden, testen gut ein Dutzend Altstadtretter mit interessierten Bürgern diverse Orte auf und rund um den Marktplatz. Sie veranschaulichen das Ganze, indem sie einen Tisch entsprechender Größe vor dem Alten Rathaus, vor der Markt-Apotheke, beim Pfeifferturm und eben auch vor dem Melanchthonhaus platzieren.
Grundsätzliche Voraussetzungen, den der Standort mitbringen muss, nennt Sprecher Matthias Goll. Erstens: Das Modell müsse nach Norden ausgerichtet sein. Zweitens: Es müsse vom Süden her zugänglich sein, weil die Schrift entsprechend ausgerichtet ist. Und drittens: Es sollte so stehen, dass es möglichst vielen Menschen auffällt.
Vor dem Melanchthonhaus hat es ein Alleinstellungsmerkmal.Marion Klemm, Förderin der Initiative Altstadtrettung
Der Platz vor dem Melanchthonhaus stand vor dem Standort-Test noch nicht zur Diskussion. Doch schnell sind sich fast alle einig: Genau dort steht das Modell am besten.
Mehrere Gründe sprechen ihrer Meinung nach dafür. „Vor dem Melanchthonhaus hat es ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Marion Klemm. Jörg Biermann hebt den Blick auf die Fachwerkhäuser hervor, sobald man hinter dem Modell stehe. Und Goll betont die hohe Frequenz auf dem Marktplatz.
Bronze wird gerade viel geklaut.Matthias Goll, Sprecher der Initiative Altstadtrettung
Dadurch, dass das Modell dort innerhalb der Fußgängerzone stehen würde, wäre es zudem besser vor Dieben geschützt. „Bronze wird gerade viel geklaut“, sagt Goll. „Aber in den Pollerbereich kommt man nachts nicht mit dem Wagen rein.“
Nebenbei nennt er den Preis für das Modell, wenn es ohne ehrenamtlichen Einsatz entstanden wäre: rund 35.000 Euro.
Und nicht zuletzt, so sagt Goll, passe der Standort „perfekt in das Streben der Stadt, die Marke Melanchthonstadt zu etablieren“. Soweit die Wünsche der Bürgerinitiative (BI) und der anwesenden Bürger. Entscheiden werden das jedoch entweder der Gemeinderat oder die Stadtverwaltung.
Idee der Stadtverwaltung Bretten ist bis heute geheim
Und dass die Stadt Bretten eigene Vorstellungen hat, machte Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) beim Heringsessen des Vereins Brettener Unternehmen Anfang März deutlich.
„Ganz offen gesagt, funktioniert das dort gar nicht“, sagte der OB. Er begründete das damit, dass das Modell bei Veranstaltungen wie Peter und Paul stören würde.
Damals hatte Goll die Stellen vor der Markt-Apotheke und vor dem Alten Rathaus vorgeschlagen. Wolff sagte an dem Abend, er habe noch eine andere Idee. Welche, bleibt bis heute sein Geheimnis.
Der Flurfunk sagt, dass er es vor dem Pfeifferturm haben will.Matthias Goll, Sprecher der Initiative Altstadtrettung
Möglicherweise hat sich diese Idee aber doch schon herumgesprochen, wie Goll erzählt. „Der Flurfunk sagt, dass er es vor dem Pfeifferturm haben will.“ Auch dorthin bringen die Mitglieder der BI ihren Tisch, um den Standort zu testen. Zwei Möglichkeiten fassen sie dabei ins Auge: direkt vor dem Turm und parallel zur Turmwand.
„Vor dem Eingang geht gar nicht“, sagt Klemm. Goll ist grundsätzlich gegen diesen Standort. „Was überhaupt nicht passt, ist die Frequenz. Hier kommt nur vorbei, wer gezielt den Pfeiferturm besucht.“ Und Thomas Rebel sagt: „Das Modell gehört auf den Marktplatz.“
Die Zeit drängt, denn am 30. April soll das Modell eingeweiht werden. Derzeit wird es in der Gießerei fein bearbeitet, Mitte April will Goll es abholen.
Zuvor will er sich am 4. April mit dem OB zusammensetzen und den Aufstellungsort diskutieren. Goll kündigt an, den Platz vor dem Melanchthonhaus vorzuschlagen, alternativ noch den Bereich vor der Markt-Apotheke.
Nebenbei, was Peter und Paul betrifft, haben die Altstadtretter auch schon einen Lösungsvorschlag: aus Holz oder Plexiglas einen Kasten bauen, über das Modell stülpen und es beim Fest als Stehtisch nutzen.