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Berühmte Personen

Bekannte Persönlichkeiten: Wer steckt hinter den Namen auf Brettens Straßenschildern

Philipp Melanchthon, Alfred Leicht und Franz Josef Janzer: Sie alle wurden auf den Straßenschildern in Bretten verewigt. Doch wie haben es diese Persönlichkeiten auf die Schilder geschafft?

Ein Schild mit der Aufschrift „Alfred-Leicht-Platz“. Im Hintergrund ist das Brettener Rathaus zu sehen
Der Platz direkt vor den Türen des Brettener Rathauses ist nach Alfred Leicht benannt. Er war von 1966 bis 1974 Bürgermeister. Foto: Annalena Göbel

Was haben Philipp Melanchthon, Alfred Leicht und Franz Josef Janzer gemeinsam? Der Reformator, der Ex-Oberbürgermeister und der Arzt wirkten zu Lebzeiten in Bretten.

Und wurden auf blauen Straßenschildern in der Kraichgau-Stadt verewigt. Doch welche Persönlichkeiten stecken hinter den Adressen, an die Anwohner Briefe, Postkarten, Rechnungen und Pakete geschickt bekommen?

Philipp Melanchthon

Wer die Stadt Bretten besucht, kommt um den Reformator nicht herum. Bretten ist Melanchthon-Stadt, hat ein Melanchthon-Gymnasium, das Melanchthonhaus und nicht zuletzt die Melanchthon-Straße, alle nach dem bekanntesten Sohn der Stadt benannt.

Die Melanchthonstraße trägt ihren Namen erst seit 1859, wie Stadtarchivar Alexander Kipphan erklärt. Zuvor war die Straße nach dem Gottesackertor benannt, durch das sie führt.

Philipp Melanchthon kam im Februar 1497 unter dem Namen Philipp Schwarzerdt in Bretten zur Welt. An Stelle seines Geburtshauses am Brettener Marktplatz steht heute das Melanchthonhaus, das unter anderem ein Museum und eine reformationsgeschichtliche Bibliothek enthält. Als Zeitgenosse Martin Luthers gilt Melanchthon als einer der wichtigsten Akteure der Wittenberger Reformation.

Georg Wörner

Während der Name Melanchthon auch außerhalb Brettens weitläufig bekannt ist, stößt der Name des Heimatforschers und Sammlers Georg Wörner auf den Straßenschildern vermutlich vermehrt auf Fragezeichen.

Der bedeutendste Teil seiner Sammlung ist aus meiner Sicht seine Bibliothek mit etwa 1.600 Titeln.
Alexander Kipphan, Stadtarchivar

Die Georg-Wörner-Straße in Bretten führt von der Pforzheimer Straße vorbei am Simmelturm in der Withumanlage bis zum Kreisverkehr an der Weißhoferstraße.

Der ehemalige Stadtarchivar Edmund Jeck benennt den 1840 in Bretten geborenen Wörner in einer Kurzbiographie als Autodidakt, Heimatkundler und Sammler. Von 1874 bis 1901 war er zudem Brettener Stadtrat.

„Der bedeutendste Teil seiner Sammlung ist aus meiner Sicht seine Bibliothek mit etwa 1.600 Titeln“, erklärt Stadtarchivar Kipphan. Diese ist bis heute als Wörner-Sammlung Bestandteil der Brettener Archivbibliothek.

Alfred Leicht

Dem ehemaligen Brettener Oberbürgermeister Alfred Leicht widmete die Stadtverwaltung den Platz vor dem während seiner Amtszeit als Oberbürgermeister von 1975 bis 1986 fertiggestellten Rathaus.

Zum Ende seiner politischen Karriere in Bretten wurde Leicht 1986 zum Ehrenbürger ernannt. Außerdem war er für fünf Jahre Vorstand des VfB Bretten.

Franz Josef Janzer

Der Mediziner Franz Josef Janzer wurde 1895 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt, unter anderem für seine Verdienste bei der Bekämpfung von Pocken- und Blatternviren nach dem Deutsch-Französischen Krieg.

Janzer unterstützte nach Angaben des Stadtarchivars Kipphan damals den Amtsarzt und verhinderte mit einer Impfaktion an 2.600 Personen, dass sich eine Pandemie ausbreitete. Die nach dem Mediziner benannte Straße liegt im Baugebiet Brunnenstube.

Dr.-Alfred-Neff-Straße

Der Name Neff hat in Bretten eine lange Tradition. Alfred Neff war der Sohn des Herdfabrikanten Adolf Neff, dessen Vater wiederum 1877 in Bretten die Carl Neff Herd- und Ofenfabrik gründete.

Der 1970 verstorbene Alfred Neff ist seit 1966 Ehrenbürger der Stadt Bretten. Im selben Jahr erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Die Dr.-Alfred-Neff-Straße liegt in der Nähe der ebenfalls nach ihm benannten AWO-Seniorenwohnanlage.

Wie kommen Straßen zu ihrem Namen?

Gemeinderat entscheidet: Entstehen beispielsweise in einem neuen Baugebiet neue Straßen, müssen neue Namen festgelegt werden. Darüber stimmen die jeweiligen Gemeinde- oder Ortschaftsräte ab, erklärt Matthias Pittinger, Leiter der allgemeinen Bauverwaltung der Stadt Bretten.

Zuletzt in Büchig: Immer wieder finden die Namen von Personen aus Bretten und Umgebung ihren Weg auf die Straßenschilder. Der letzte Beschluss des Gemeinderates zu Straßennamen war 2020 für das Baugebiet „Neibsheimer Weg, II. Abschnitt“ im Brettener Stadtteil Büchig: „Hier gibt es unter anderem den Pfarrer-Schmitt-Weg“, erklärt Pittinger. Der Weg ist nach einem früheren Büchiger Pfarrer benannt.

Historischer Bezug: Im Steinzeugpark in Bretten-Diedelsheim gibt es eine Rudolf-Harsch-Straße, „um einen historischen Bezug zu dem früher dort vorhandenen Steinzeugwerk der Familie Harsch herzustellen“, wie aus der Vorlage hervorgeht, über die der Gemeinderat damals abstimmte.

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