Skip to main content

Nach zweijähriger Abstinenz

„Ein Brettener Sommermärchen“: 110.000 Besucher beim Peter-und-Paul-Fest

Mit einer Zeitreise zurück ins Mittelalter haben die Brettener am Wochenende das Peter-und-Paul-Fest gefeiert. Die Veranstalter und die Polizei ziehen Bilanz.

Zurück in die Gegenwart: Vor dem Brettener Rathaus bauen die Helfer am Dienstag ihre Hütten und das Lagerfeuer ab. Über das Festwochenende hatten hier die Schäfer ihr Lager.
Zurück in die Gegenwart: Vor dem Brettener Rathaus bauen die Helfer am Dienstag ihre Hütten und das Lagerfeuer ab. Über das Festwochenende hatten hier die Schäfer ihr Lager. Foto: Christof Bindschädel

In Bretten kehrt wieder Ruhe ein. Während es an den Tagen des Peter-und-Paul-Fests keineswegs ungewöhnlich war, wenn ein Gaukler einem Ritter begegnete, heißt es jetzt: Lager abbauen, in Erinnerungen schwelgen und sich auf das nächste Fest freuen.

Nach zweijähriger Peter-und-Paul-Abstinenz war die Freude in Bretten am Freitag spürbar: Bei Metbier und Rahmbrot tummelten sich Tausende am gesamten Wochenende in den Gassen der Brettener Altstadt.

Während die fleißigen Helfer am Dienstag beim Abbau die Stadt wieder in die Gegenwart bringen, ziehen die Veranstalter und die Polizei eine Bilanz.

110.000 Besucher an vier Tagen

Für Stadtvogt Thomas Lindemann, den Vorsitzenden der Vereinigung Alt-Brettheim (VAB), war das Wochenende ein „Brettener Sommermärchen“. Nach ersten Schätzungen des Veranstalters besuchten etwa 110.000 Gäste das Heimatfest: „Damit sind wir sehr zufrieden. Für uns ist das nach zwei Jahren Pause ein großer Erfolg.“

Den Besuchern – egal ob im Gewand oder in „zivil“ unterwegs – habe er die Freude am Feiern angesehen: „Die fröhlichen Augen und die lachenden Gesichter haben unsere Mühen bestätigt.“ Ein persönliches Highlight war für den Stadtvogt der Samstag.

Zurück in die Gegenwart: Vor der Brettener Stadtbibliothek finden sich am Dienstag nur noch die Überreste vom Lager der Stadtwache. Hier tummelten sich am Wochenende noch viele Besucher vor Getränke- und Essensständen.
Zurück in die Gegenwart: Vor der Brettener Stadtbibliothek finden sich am Dienstag nur noch die Überreste vom Lager der Stadtwache. Hier tummelten sich am Wochenende noch viele Besucher vor Getränke- und Essensständen. Foto: Christof Bindschädel

Auf die Schlacht folgte am Abend der große Zapfenstreich mit dem Musikzug der Bürgerwehr Bretten. Ansonsten genoss Lindemann vor allem die Momente, in denen er das Geschehen aus einer „ruhigen Ecke“ beobachtete: „In solchen Momenten wird die Magie von Peter und Paul besonders sichtbar.“

Jetzt, nach vier Tagen voller Programm, sind die Abbauarbeiten in vollem Gange. Für Lindemann und den Rest der VAB gilt das Motto: „Nach dem Fest ist vor dem Fest.“ Schon bald starten die ersten Festnachbesprechungen, bei denen alle Beteiligten besprechen, was gut lief, was bemängelt wurde und was man im nächsten Jahr vielleicht besser organisieren könne: Dazu zählen für Lindemann beispielsweise die Sanitäranlagen, deren Angebot und Hygiene im kommenden Jahr verbessert werden sollen.

Gäste aus aller Welt

Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) blickt auf ein Fest der Begegnungen zurück: „Man konnte sich wieder begegnen und zusammenkommen mit Menschen, die man lange nicht mehr gesehen hat.“

Das, was sich im Vergleich zum letzten PuP vor drei Jahren geändert hat, habe sich gut eingefügt. Wolff schätzte vor allem die Treffen mit den Vetretern aus den Brettener Partnerstädten: „Wir feiern eine fröhliche europäische Gemeinschaft.“

Konzept der Polizei geht auf

Bernhard Brenner, Leiter des Polizeireviers, blickt ebenfalls weitgehend zufrieden auf das vergangene Wochenende zurück. Das Konzept, frühzeitig starke Polizeipräsenz zu zeigen, sei aufgegangen. So konnten die Beamten bei besonderen Vorfällen so schnell wie möglich eingreifen. Einsatzschwerpunkte waren vor allem die Pforzheimer Straße, der Marktplatz, die Festbereiche vor dem Rathaus und am Seedamm.

Am gesamten Wochenende kam es vor allem nachts zu mehreren körperlicher Auseinandersetzungen. Am Montagabend meldeten Zeugen zudem eine stark alkoholisierte Frau, die mit Kinderwagen und Kleinkind unterwegs war. Nach Angaben der Polizei konnte sich die Frau kaum auf den Beinen halten, der Kinderwagen stürzte samt Kleinkind um. Das Kind wurde nicht verletzt. Nach dem Vorfall übergab die Polizei die Frau und das Kind in die Obhut eines Angehörigen.

Die Polizei informiert das Jugendamt über den Vorfall. Revierleiter Brenner lobt rückblickend die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Rettungsdienst und Sicherheitsteam: „Das hat dazu beigetragen, dass wir auch in diesem Jahr ein insgesamt sehr harmonisches und friedliches Fest feiern konnten.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang