Skip to main content

Musikalisches Wunderkind

Mehrere Übungsstunden am Tag: Brettener Ausnahme-Pianist ist erst neun Jahre alt

Der Nachwuchspianist Khongor Buyandalai aus Bretten gewinnt einen renommierten Wettbewerb in Braunschweig. Stundenlang übt er jeden Tag.

Ein Kind am Klavier
Der junge Preisträger freut sich auf neue Herausforderungen. Khongor Buyandalai übt bereits für weitere Klavierwettbewerbe. Foto: Sylvia Mutter

Für Khongor Buyandalai ist Musik mehr als ein Hobby – er lebt für das Klavier. Zwei bis drei Stunden übt der Junge jeden Tag in seinem Brettener Zuhause.

Vor Wettbewerben können es auch mal fünf Stunden sein. Die Selbstdisziplin des erst neunjährigen Pianisten macht Staunen.

Seit dem vergangenen Sommer besucht der mehrfach ausgezeichnete junge Musiker die fünfte Klasse des Melanchthon-Gymnasiums in Bretten. Seine Familie stammt aus der Mongolei.

Erst vor wenigen Tagen kehrte Khongor mit einer weiteren Auszeichnung nach Bretten zurück: In Braunschweig überzeugte er beim 65. Grotrian-Steinweg-Klavierwettbewerb die Jury.

In der „Altersgruppe 2“ belegte er den ersten Platz. Die jungen Künstlerinnen und Künstler sind allesamt noch Kinder, zwischen neun und zehn Jahre alt.

„Der Wettbewerb in Braunschweig war mein wichtigster, ich war natürlich sehr aufgeregt“, sagt Khongor zurückblickend und fügt hinzu: „Aber es hat alles sehr gut geklappt.“

Ohnedies redet Khongor nicht viel, er lässt der Klaviatur den Vortritt. Flink huschen die kleinen Finger über die Phalanx der schwarzen und weißen Tasten. „Stücke von Bach und Grieg spiele ich sehr gerne.“

Seit vier Jahren erst erhält Khongor Klavierunterricht

Er lächelt scheu, markige Sprüche sind nicht seine Welt. Dabei darf er jetzt schon auf das Erreichte stolz sein, erhielt er doch vor vier Jahren ersten Klavierunterricht.

Entdeckt wurde sein Talent im Kirchenchor, dank der Unterstützung seiner Lehrerin Regina Steinbach konnte er seine Fähigkeiten am Klavier rasch weiterentwickeln.

Seine Tante Saya Sangidorj, selbst Pianistin, Komponistin und Konzertmeisterin, unterstützt ihn bis heute. Seit diesem Schuljahr bekommt er zudem Unterricht von Sontraud Speidel, der Vorsitzenden von „Jugend musiziert“, sie lehrt als Professorin an der Hochschule für Musik in Karlsruhe.

„Einmal in der Woche bin ich bei ihr in Hohenwettersbach oder in der Musikhochschule, ich habe Glück mit meiner Lehrerin“, sagt der Junge dankbar.

Karlsruher Professorin fördert den Neunjährigen

Seine Eltern sind ebenfalls stolz auf ihren Sohn und betonen: „Khongor hat schon große Fortschritte gemacht.“

So groß die Fortschritte, so groß die Ziele: „Ich möchte einmal Komponist werden, aber vorher arbeite ich darauf hin, ein Stipendium zu bekommen“, sagt Khongor und lässt die Finger übers Klavier tanzen.

Mit dem Henle-Klavierwettbewerb und dem Carl-Bechstein-Wettbewerb stehen bereits die nächsten Herausforderungen ins Haus. Man fragt sich, ob es im Leben des Nachwuchstalents noch etwas anderes als das Klavier gibt.

Denn auch das Musikvorprofil seiner fünften Klasse unterfordert ihn, schenkt man seinen Worten Glauben. „Ich mag auch Mathe, Geografie und die Naturwissenschaften, gerade lerne ich Englisch.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang