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Einsatz bei der Fashion Week

Trotz Chaos und Stromausfall: Brettener Friseurmeister ist begeistert von der Arbeit mit Models in New York

Eng, voll und chaotisch war Daniele Nunziatos Einsatz bei der Fashion Week in Amerika. Dennoch ist der Brettener völlig euphorisiert. Was hat er erlebt? Und wie eitel sind die Models?

Friseure kämmen Haare.
Im Team legen Daniele Nunziato und seine Kollegin Manuela Esposito einem Model die Haare. Zwei Nachmittage bis in den Abend hinein ist Nunziato auf der Fashion Week beschäftigt. Foto: Interessengemeinschaft Grenzenlos

„Gigantisch“ war es, sagt Friseurmeister Daniele Nunziato aus Bretten. Soeben ist er in Frankfurt gelandet, in New York hat er zwei Tage lang Models bei der Modemesse Fashion Week gestylt. Zurück ist er mit einem Kopf voller Ideen – und mit einem „brutalen Jetlag“.

„Ich habe gedacht, das ziehe ich durch, ich darf nicht schlafen“, sagt er. „Und dann habe ich zu Hause die erste Waschmaschine angeschaltet und bin sofort ins Bett gegangen.“

Brettener Friseurmeister stylt Models bei Fashion Week

Nunziato flog zusammen mit 33 anderen Hairstylisten aus ganz Deutschland in die USA. Mit der Fashion Week lockte ihn eine der bedeutendsten Modewochen der Welt.

In New York arbeitete der Brettener, der in Gondelsheim einen Friseursalon betreibt, für einen Designer. „Er hatte 37 Models, die für ihn gelaufen sind. Für ihn haben wir frisiert.“ Diese 37 Models bekamen Make-up, Nägel und Haare gemacht. Meist hintereinander, unter Zeitdruck manchmal auch gleichzeitig.

Einmal hat Daniele Nunziato keinen Spiegel, diverse Male gibt es keinen Strom

„Das war ein riesiges Chaos und zeitweise richtig hektisch“, sagt er. Zudem war es so eng, dass sich Nunziato kaum umdrehen konnte. Einmal hatte er keinen Spiegel, diverse Male gab es keinen Strom.

Nunziato wanderte dann mit seinem Model quer durch den Raum, immer auf der Suche nach einer funktionierenden Steckdose. Das allerdings scheint in Amerika fast normal zu sein. „Ich habe mich mit Stylisten unterhalten, sie sagen, das ist da halt so.“

Die Models waren null eitel, keine hat herumgezickt.
Daniele Nunziato
Friseurmeister

Rund vier Stunden Zeit hatten er und seine Kollegen pro Arbeitstag, um die Damen allesamt für den Laufsteg, für die sogenannten Shows, aufzuhübschen. Die Mannequins erlebte er dabei durchweg als sehr natürlich. „Die Models waren null eitel, keine hat herumgezickt.“

Bei einer der beiden Shows durfte er später zusehen und sein Ergebnis auf dem Laufsteg begutachten. „Das war richtig genial, wir haben in der ersten Reihe gesessen“, sagt er. „Nur wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich mir etwas anderes zum Anziehen mitgenommen.“ Und so saß er also statt im schicken Anzug im schwarzen T-Shirt mit Friseur-Logo in der ersten Reihe.

Hoch konzentriert ist Daniele Nunziato bei der Sache. Im Akkord legt der Brettener den Models die Haare für ihren Auftritt auf dem Laufsteg.
Hoch konzentriert ist Daniele Nunziato bei der Sache. Im Akkord legt der Brettener den Models die Haare für ihren Auftritt auf dem Laufsteg. Foto: Interessengemeinschaft Grenzenlos

Insgesamt verbrachte Nunziato sechs Tage in New York. Wenn er nicht gerade Models stylte, lief er bei brütender Hitze bis zu 28 Kilometer quer durch die Stadt, um sich die Freiheitsstatue oder das Empire State Building anzuschauen. „Das war so heiß, die Brühe lief nur so an uns herunter.“

Es war toll, aber ich bin trotzdem so froh, wieder in Bretten zu sein.
Daniele Nunziato
Friseurmeister

New York bezeichnet Nunziato als High End. „Wenn du als Friseur diese Möglichkeit hast, ist das etwas ganz Großes.“ Früher, sagt er, habe er immer gedacht, er ziehe eines Tages dorthin. „Aber in New York ist alles viel zu laut und es stinkt“, sagt er. „Es war toll, aber ich bin trotzdem so froh, wieder in Bretten zu sein.“ Definitiv, sagt er, bleibe er für immer hier.

Nach Amerika kam der Brettener Friseurmeister durch die Interessengemeinschaft „Grenzenlos“. Sie ermöglicht Friseuren internationale Einsätze, vermittelt Kontakte und unterstützt auch vor Ort.

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