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Bekleidungstrends

Brettener Händler kündigen einen bunten Mode-Herbst an

Schaftstiefel und Fein-Cord sind zurück, Muster-Prints sind allgegenwärtig und starke Farben versöhnen mit dem Grau der kühlen Jahreszeit.

Astrid Doppler, Inhaberin des Schuhgeschäfts Regifine in Bretten, steht in ihrem Geschäft.
Einfallsreich hat Astrid Doppler ihren Laden dekoriert. Die Inhaberin des Brettener Geschäfts „Regifine, Schuhe und mehr“ hat Schirme aufgehängt. Wie auf diesen, sind auf vielen Oberteilen Print-Muster allgegenwärtig. Foto: Irmeli Thienes

Der Modeherbst wird bunt – auch bei den Herren. Zu ihrer Ertragslage wählen einige Brettener Bekleidungs-Fachleute ihre Worte mit Bedacht. Inflation, Kriegsfolgen und Verwirrung um künftige Lebenskosten verunsichern ihre Kunden.

„Das Geld sitzt nicht mehr so locker“, sagt Astrid Doppler, Inhaberin von „Regifine, Schuhe und mehr“. Jammern hilft aber nichts. Das wissen die Vertriebsprofis. Sie wollen dem Mitbewerb aus dem Netz und der anhaltenden Parkplatznot vor Ort ehrliche, freundliche Beratung und Qualität entgegensetzen.

Lieber sprechen sie über die Herbst- und Winter-Trends, als über die „schwierige Gesamtsituation“. Heike Böhm ist Inhaberin des Geschäfts „Formvollendet“ in der Weißhofer Straße.

Im Fachgeschäft „Formvollendet“ in Bretten stapeln sich dicke Pullis

Seit Mitbewerber aus der Umgebung schließen mussten, kommen manche von deren Kunden aus Heilbronn oder Pforzheim zu ihr. Böhm weiß, dass das für ihr Händchen spricht, großen Größen ab 40 gelungene Outfits zu empfehlen.

„Dicke Pullis gehen nicht mehr so gut“, stellt sie fest. Nur der letzte Winter war eine Ausnahme, als viele an der Heizung sparten. Heute werden gern zwei dünnere Lagen getragen. Auch hält der Trend zu Kleidern an. Sie verdrängen Hosen ein wenig, selbst im kühleren Halbjahr, sagt Böhm.

Heike Böhm steht in ihrem Fachgeschäft „Formvollendet“ in Bretten.
Heike Böhm trägt einen Pullover der neuen Kollektion. Auch wenn dieser grau-schwarz ist, wird der Modeherbst bunt, wie hinter der Inhaberin des Brettener Fachgeschäfts „Formvollendet“ zu sehen ist. Foto: Irmeli Thienes

Und auch im Winter muss es nicht immer Grau oder Schwarz sein. Bei Böhm, den Schwesterherzen oder im Schuhgeschäft von Astrid Doppler zeigen sich die Trendfarben Lila und Grün in allen Schattierungen.

Beige sei für elegantere Outfits eine gute Wahl, sagt Böhm. Doppler bestätigt, dass Beige auch bei Schuhen ein Dauerbrenner sei, wie alle Naturfarben.

Loafers sind neben Sneakern wegen ihres Komforts die am meisten getragenen Alltagsschuhe.
Astrid Doppler
Inhaberin von „Regifine, Schuhe und mehr“

„Loafers sind neben Sneakern wegen ihres Komforts die am meisten getragenen Alltagsschuhe, von Beerenfarben über Grün bis Taupe“, sagt Doppler. Als Fachfrau hat sie auch für Problemfüße Lösungen parat.

Im Übrigen kehren Schaftstiefel zurück, während Boots im Straßenbild erhalten bleiben, auch solche mit Blockabsätzen und dicken Sohlen.

Böhm und Gaby Flatinger zufolge bleiben weite Hosen im Trend. „Die weite Hose ist einfach die aktuelle Form“, auch in vielerlei Material und für jeden Anlass, sagt Flatinger, Geschäftsführerin bei Schwesterherzen in der Weißhofer Galerie. Sogenannte Culottes, dreiviertellange, weite Hosen, werden mit Sneakern so schick kombiniert wie mit groben Boots, sagt sie. Und ein Material kommt zurück: Cord. In seiner feinen Variante sind sowohl Hosen für jeden Anlass als auch Jäckchen zu finden.

Die Cross-Body-Bag bleibt auch in Bretten begehrtes Accessoire

Printmuster sind ihr zufolge auf vielen Oberteilen zu sehen. Bei den Accessoires sei die Cross-Body-Bag das begehrteste Stück. Die kleine Beuteltasche, die über Kreuz auf der Schulter getragen wird, genügt für die wesentlichen Dinge und fällt kaum ins Gewicht. „Manche kaufen sie in mehreren Farben für unterschiedliche Outfits“, je nach Anlass.

Soll es lässig sein, empfehlen die Schwesterherzen Hoodies oder Joggpants einer neuen Marke aus dem deutschen Norden. „Die sind ultragemütlich, weich in der Haptik und superangenehm auf der Haut“, schwärmt Flatinger geradezu.

Die Entscheidung für den Umzug innerhalb der Weißhofer Galerie habe sich als richtig erwiesen, sagt die Geschäftsführerin. So wurden das Geschäft der Schwesterherzen in Bretten sichtbarer, moderner und klarer strukturiert sowie heller.

Individuelle, ehrliche Beratung schafft langfristig Vertrauen

Auf Vorjahresvergleiche mag Gaby Flatinger in der schnelllebigen Modebranche nicht eingehen. Denn was heute mau aussehe, könne sich morgen schon anders darstellen.

Individuelle, typgerechte Beratung nennen die Händlerinnen und Händler allesamt als das A und O, um am Markt zu bestehen. Laut Michael Stoll von Mode Michel in der Spitalgasse weiß seine Kundschaft das zu schätzen.

Zudem ist sein Personal seit 20 Jahren im Laden. Die Fachkräfte kennen Größen und Weiten, Stil, Vorlieben und Bedürfnisse. „Darum haben die Kunden Vertrauen und kommen wieder.“

Brettener Mode Michel empfiehlt zum Anzug ein Hemd, das sich wie ein T-Shirt trägt

Blaue Hemden bleiben zum klassischen Herrenlook erhalten. Laut Stoll sind auch die Männer inzwischen mutiger, vor allem aber im Freizeitbereich. Zu Cargohosen mit großen Taschen auf den Beinaußenseiten trägt der Mann nun Gelb- oder Grüntöne. „Und das ist schon Zitronengelb“, sagt er.

Die Schnitte bei Herrenhosen bleiben enger und leicht gekürzt. Dank des Schneiders habe man alle Möglichkeiten der Anpassung. Zudem seien viele „Weiten und Größen immer vorrätig“, sagt Michael Stoll. Fürs Business empfiehlt er ein neues Hemd einer bekannten schwäbischen Marke. „Das trägt sich so bequem wie ein T-Shirt, ist aus leichtem Strick und längst nicht so bügelintensiv“, sagt Stoll. Das habe sich schon herumgesprochen.

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