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Radsport für alle

Das Radfest in Bretten-Ruit bietet Strecken von zart bis hart

Von fordernden 112 Kilometern lange Strecke bis hin zur gemütlicheren 25 Kilometer Tour ist beim Volksradfahren alles dabei – und das Beste kommt zum Schluss.

Die Radsportgruppe Sulzfeld im Start/Zielbereich des Volksradfahrens in Ruit.
Die Mitglieder der Radsportgruppe Sulzfeld gehört mit zu den Teilnehmern des großen Volksradfahrens durch den Kraichgau. Sie sind Teil der begeisterten Gemeinschaft, die zur Veranstaltung gekommen sind. Foto: Achim Hartlieb

„Das Beste sind die Wurstweckle mit Gurken!“, meint Dirk C. aus Illingen und lacht. Gerade hat er mit einem solchen Prachtexemplar im weitläufigen Bewirtungsbereich der Festhalle Ruit Platz genommen, um sich, nach der erfolgreich absolvierten 112-Kilometer-Runde durch den Kraichgau ins benachbarte Zabergäu und wieder zurück, wohlverdient zu stärken. Das Radfest in Ruit hat aber auch weniger fordernde Strecken im Portfolio.

„Ja, auch ich bin ein Wiederholungstäter“, führt er aus. Seit mehreren Jahren komme er zu dieser Veranstaltung, die der RSC Bretten mit Unterstützung der AOK seit 1982 veranstaltet. Begonnen habe alles in den Räumen des ehemaligen Getränkehandels Hauber auf dem Engelsberg.

Radsportler der Region freuen sich

Insgesamt haben am Sonntag 260 Radler an der Veranstaltung teilgenommen. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen habe man umdisponieren müssen und so mit der Festhalle Büchig den idealen Austragungsort gefunden. Vereinsvorstand und Cheforganisator Klaus Krätschmer freut sich, dass seine Veranstaltung ein fest anvisiertes Event bei den Radsportlern in der Region ist. „Viele, die einmal gekommen sind, kommen wieder. Sie geben so dem Radsporttag eine familiäre Atmosphäre.“

„Wir haben Teams aus Vereinen, die uns seit Jahren die Treue halten: Schwetzingen, Kirrlach, Sulzfeld, Bürstadt und viele mehr. Auch ,Lemminge’, die Mitglieder eines Karlsruher Triathlonvereins, sind immer wieder zu Gast in Ruit. Ferner sei ein Ehepaar aus Stammheim bei Stuttgart beständig im Kreis der Teilnehmer – und das seit 30 Jahren. Zuerst mit normalen Rädern und alten Klamotten, seit drei Jahren jedoch mit neuem Material und einem entsprechenden Outfit.

Viele, die einmal gekommen sind, kommen wieder.
Klaus Krätschmer
Organisator des Volksradfahrens in Ruit

Dieses „Upgrade“ ist, mit Blick auf die ausgeschriebenen Streckenverläufe, auch notwendig. Werden in der Kategorie Radttourenfahrt (RTF) für Rennradfahrer drei Touren von 45 bis 112 Kilometer angeboten, so können die Mountainbiker in der Kategorie Cross-Country-Tour (CTF) unter zwei Touren mit Umfängen von 33 und 49 Kilometer wählen. Für die Volksradfahrer haben die Veranstalter eine 25 Kilometer lange Runde über Ruit, Maulbronn, Hohenklingen und Knittlingen im Programm.

Der Kraichgau ist Bühne für das Radspektaktel

Alle Strecken führen durch die kulturhistorisch bedeutsame und malerische Region des unteren Kraichgaus und des benachbarten Zabergäus, mitten durch die, in den vergangenen Jahrhunderten fast gleichgebliebene, Landschaft des Naturparks Stromberg-Heuchelberg.

Die Akteure passieren die Anlagen des Klosters Maulbronn, tauchen ein in die weiten Räume der landwirtschaftlich geprägten Region um Stetten am Heuchelberg. Danach geht es in die geschichtsträchtige Region um Eppingen, die nach wie vor in behutsamer Weise das Erbe des Römischen Reiches kultiviert. Landschaftlich reizvoll, abwechslungsreich und sportlich herausfordernd präsentieren sich besonders die Streckenverläufe der Teilabschnitte Eppingen, Kleingartach, Michelbach und Sternenfels.

Die neben der Straße liegenden Dörfer Michelbach, Zaberfeld und Leobronn, umrahmt von ausgedehnten Wald- und Weideflächen täuschen nicht darüber hinweg, dass hier Steigungen von bis zu 12 Prozent mit dem Fahrrad zu bewältigen sind.

Lob für die Strecke und deren Beschilderung

„Schön war’s, abwechslungsreich und auch anstrengend“, meint Ute C. aus Illingen. Sie hat die Tour 2 mit 77 Kilometer Länge absolviert und merkt an, dass die Autofahrer an jenem Vormittag etwas disziplinierter unterwegs gewesen seien als sonst. So konnte sie längere Abschnitte auf der Straße fahren, was sie sonst eher vermeide.

„Die Landschaft hat mir besonders gut gefallen“, sagt Helmut F., der sich für eine der Cross-Country-Runden entschieden hatte. Und Dirk? „Die Strecke ist sehr gut ausgeschildert, schön zu fahren und – es war nicht zu heiß. Schön, dass so eine Veranstaltung hier in der Region angeboten wird“, sagt er und beißt in sein Wurstweckle. Das haben sich alle drei mehr verdient. Sind doch mehr Kalorien als sonst nachzuladen, weil alle nach ihrem Start nochmals zurückfahren mussten, um die vergessenen Trinkflaschen ans Rad zu stecken.

Ob leistungsorienterter Triathlet oder Breitensportler auf der beschaulichen kleinen Runde: Das Radfest in Ruit hat einen festen Platz im Jahreskalender der Teilnehmer, kann man dort doch ungezwungen und ohne Stress seine Traumstrecke wählen.

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