
Der Mann ist ein Original, und sein Kiosk eine Art Institution. Zeljko Uzelac weiß, dass 15 Jahre kein echtes Jubiläum sind. Aber so lange ist er nun mal da, und er gehört zum Marktplatz wie das Hundle zu Bretten.
Ein Wunsch wird Wirklichkeit
Wie haben Sie zueinander gefunden, Sie und Ihr Kiosk?
UzelacIch habe mir immer einen Kiosk am Markt gewünscht. Die ehemalige Hausbesitzerin, die Mitinhaberin vom Schuhhaus Groll, wollte aber nicht vermieten. Nach ihr kam aber Wolfgang Scheidtweiler. Er gab mir die Chance und ich bin ihm dankbar bis heute. Seitdem habe ich eine Terrasse mitten auf dem Marktplatz.
Haben Sie unvergessliche Erlebnisse oder Eindrücke aus den 15 Jahren hier?
UzelacVor allem Treffen im Hinterraum im alten Kiosk. Der war ja zuerst im Gebäude nebenan. Da durfte nur rein, wen ich einließ. Dort wurden wichtige Entscheidungen getroffen, von verschiedenen Gruppen, Parteien beispielsweise. Nein, welche, verrate ich nicht. Viele wichtige Entscheidungen wurden in Hinterzimmern getroffen, zum Beispiel die Gründung des DFB, die aber leider nicht bei mir (lacht).
Haben Sie es je bereut, den Kiosk übernommen zu haben oder gab es schwere Zeiten?
UzealcDie Zeiten sind immer schwer, aber bereut habe ich es trotzdem nie. Ich bin kein Großverdiener, aber der alte Mann hier betreibt seinen Kiosk aus Leidenschaft. Es gibt für mich nichts Schöneres, als mit meinem Nachbarn bei einem Glas Sekt draußen zu sitzen, auch wenn geschlossen ist.
Unterscheidet sich Ihr Kiosk von anderen?
UzelacAber hallo! Es gibt keinen wie meinen (grinst breit). Es fing nebenan im meist-fotografierten Haus von Bretten an. Das Haus ist so schief, da bleibt jeder stehen. Ich sage immer: Der Bauherr war nicht betrunken, der hat nur geschielt (lacht). Und ich sage jeder Stadtführerin, dass sie ein Brettener Hundle bestimmt noch nicht kennt. Sie glauben mir nie. Aber am Bänkchen nebenan ist auf einem der Steinpfeiler das Hundle, und auf dem anderen das Familienwappen der Grolls. Die Bank war ein Geschenk von August Groll an alle Rentner.